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Die Rettung

Titel: Die Rettung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julianne Lee
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dass der creach gescheitert ist! Ist es das, was du willst? Iain Mors Tod?« Er lehnte sich zurück und musterte Artair aus schmalen Augen. »Das könnte dir so passen, wie? Du würdest nur allzu gern sehen, wie die Dragoner ihm eine Kugel durch den Kopf jagen!«
    Artair schielte zu Iain hinüber, der in seinem Stuhl saß und auf seiner kalten Pfeife herumkaute, dabei Artair aber so forschend betrachtete, als warte er auf eine Antwort. Doch Artair schwieg.
    Dylan fuhr fort: »Wir sollten die MacDonells um ein paar Rinder erleichtern. Sie haben es ohnehin verdient, sie haben Dùghlas' Vieh gestohlen.«
    »Ihr Viehbestand in diesem Frühjahr ist auch nicht allzu groß.« Iains Stimme klang ruhig, aber bestimmt. Er hielt eine Kerze an seine Pfeife, um sie wieder zu entfachen.
    »Aber wesentlich größer als unserer. Warum sollen sie nicht auch einen Beitrag zur Versorgung unserer allseits geschätzten, stets hungrigen Besatzer leisten?« Dylan blickte fragend in die Runde. »Was meint ihr dazu?«
    Iain dachte einen Moment nach, dann nickte er bedächtig. »Aye, einverstanden.« Artair zog die hellen Augenbrauen zusammen und warf Dylan einen finsteren Blick zu. Seine Enttäuschung wuchs, als Iain fortfuhr: »Dylan, nimm dir ein paar Männer und führe sie zu den Weiden der MacDonells.«
    »Iain! Ich sollte die Leute anführen!« Artairs Stimme hatte den quengelnden Klang eines Kleinkindes angenommen. Dylan verdrehte gequält die Augen.
    Auch Iain runzelte die Stirn, beugte sich vor und zeigte mit der Pfeife drohend auf Artair. »Eines merke dir, Bürschchen! Ich bestimme hier, wer welche Aufgaben übernimmt, und so lange ich lebe, hast du zu tun, was ich dir sage. Dylan hat sein Handwerk bei keinem Geringeren als Rob Roy MacGregor gelernt, er ist also am besten geeignet, einen creach zu führen. Sei froh, dass du dir von ihm etwas abschauen kannst!«
    Artair entgegnete nichts mehr darauf, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und betrachtete Dylan mit unverhohlener Feindseligkeit. Dylan scherte sich nicht darum. Er hatte jetzt nur noch eines im Sinn - dafür zu sorgen, dass die Männer sicher in das Gebiet der MacDonells gelangten und mit genug Rindern zurückkehrten, um den Clan vor dem Verhungern zu bewahren.
    Die aus zehn Männern bestehende Gruppe verließ im Schutz der Dunkelheit das Tal. Um die Gefahr, von den Rotröcken ertappt zu werden, möglichst gering zu halten, wandte sich Dylan zunächst Richtung Glen Affric und beschrieb dann einen weiten Bogen, bevor er seine Männer wieder Richtung Norden führte.
    Artair stiftete von Anfang an Unfrieden. Als sie bei Tagesanbruch auf einem von Felsen eingeschlossenen Stückchen Heideland ihr Lager aufschlugen, hörte Dylan ihn mit Tormod und Dùghlas flüstern, konnte jedoch nur ein paar Worte der Unterhaltung verstehen. Anscheinend bemühte sich der Grünschnabel wieder einmal redlich, die anderen gegen ihn aufzuhetzen. Bisher waren alle derartigen Versuche gescheitert, aber jetzt konnte Artair wohl zumindest auf die Unterstützung von Tormod und Dùghlas zählen.
    Dylan wusste, dass er den Schmied erst dann wieder auf seine Seite würde ziehen können, wenn es in Bezug auf Sarah zu einer Einigung gekommen war - wenn überhaupt. Tormod war immerhin ein Matheson und als solcher störrisch wie ein Maulesel. Was Dùghlas anbetraf, so waren er und Artair ungefähr gleichaltrig und schon ein Leben lang befreundet. Sollte Artair die Nachfolge lains antreten, würde er Dùghlas zu seinem fear-còmnaidh machen. Coinneach schloss sich für gewöhnlich der Meinung seines Bruders an, und obwohl er noch zu jung war, um in wichtigen Angelegenheiten ein Mitspracherecht zu erhalten, machte er schon jetzt kein Hehl daraus, dass er eher Artair unterstützte. Diese jungen Männer stärkten Artair im Clan den Rücken und würden sich als Dylans erbitterte Widersacher erweisen, falls dieser zum neuen Laird ernannt wurde.
    Colin Matheson, ein älterer Pächter, und Marc Hewitt bekundeten weder Dylan noch Artair ausdrücklich ihre Gefolgschaft; sie zogen es vor, ruhig abzuwarten, wie sich die Dinge entwickelten.
    Somit blieben auf Dylans Seite - zumindest auf diesem creach - nur Robin, Seumas und Keith übrig. Keiner der drei würde ihn je im Stich lassen, das wusste Dylan. Aber da Robin ein Innis, Seumas ein MacGregor und Keith ein Campbell war, galt ihr Wort im Clan nicht viel. Sie alle hatten Iain Mór die Treue geschworen, doch nur Robin war mit den Mathesons von Ciorram verwandt, und das

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