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Die Rettung

Titel: Die Rettung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julianne Lee
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schmerzverzerrtem Gesicht seinen Hals. »Du hältst jetzt den Mund!«, fauchte Dylan. »Ich lasse mir deine Frechheiten nicht länger bieten. Tu, was ich dir sage, dann haben wir gute Aussichten, mit heiler Haut und mit dem Vieh der MacDonells nach Hause zu kommen. Dort kannst du dich bei Iain darüber beklagen, wie schlecht ich dich behandelt habe. Haben wir uns verstanden?«
    Artair brachte statt einer Antwort nur einen würgenden Laut hervor.
    »Das soll wohl >Ja, Sir, ich habe verstanden, Sir< heißen.« Dylan wandte sich an die anderen Männer. »Los jetzt. Alle mir nach. Wir müssen so viele Rinder wie möglich aussortieren, während die MacLeods und die MacDonells sich gegenseitig massakrieren und nicht auf die Herde achten.«
    Artair rappelte sich hoch und folgte seinen Kameraden, die rasch und gewandt zu der Weide hinabkletterten. Laute Rufe und Schwertergeklirr wehten zu ihnen herüber. Anscheinend tobte der Kampf hauptsächlich am linken Rand der Weide, was die verängstigten Tiere nach rechts trieb, direkt auf die Mathesons zu, deren Ankunft in dem allgemeinen Durcheinander kaum auffallen konnte.
    »Wenn ihr dort unten im Dunkeln die Orientierung verliert, haltet nach Artair Ausschau. Er wird dort oben Posten beziehen.« Keine Wolke verdeckte die helle Mondsichel am Himmel, wie Dylan mit gemischten Gefühlen registrierte. Einerseits konnten sie sich im Mondlicht besser zurechtfinden, andererseits aber auch leichter entdeckt werden. Dylan deutete nach rechts, woraufhin Robin mit Seumas, Keith und Colin in dieser Richtung verschwand. Dùghlas, Coinneach, Tormod und Marc schlichen geradeaus weiter. Artair wurde angewiesen, auf einen Felshügel oberhalb der Weide zu klettern. Dylan wollte ihn vom Vieh und den Kämpfern möglichst fern halten. »Such dir einen Platz, von dem aus du alles überblicken kannst. Sobald uns Gefahr droht, ahmst du den Ruf einer Eule nach. Ansonsten achte darauf, dass man dich gegen den Himmel gut sehen kann.« Artair nickte und machte sich unwillig auf den Weg.
    Dylan huschte über die in Mondschein getauchte Weide. Schatten von Männern und Tieren tanzten über das silbrige Gras; die umliegenden Felsen und Bäume glichen schwarzen, konturlosen Gestalten. Er blickte zum Himmel, wo der Mond im Westen langsam unterging. Wie er es sich gedacht hatte, war Artairs Silhouette deutlich zu erkennen. Hoffentlich bemerkten ihn die immer noch in erbitterte Zweikämpfe verstrickten Mac-Leods und MacDonells nicht zu früh. An ihm sollten sich die Mathesons orientieren, wenn sie den Pfad, über den sie gekommen waren, im Dunkeln nicht mehr wiederfanden.
    Es war gar nicht so einfach, einen Teil der unruhigen Tiere von der Herde zu trennen, ohne die Aufmerksamkeit der Kämpfenden zu erregen, und sie mussten sich beeilen, bevor entweder die MacLeods oder die MacDonells ihre Gegner besiegten und plötzlich bemerkten, dass sich noch eine dritte Partei für das Vieh interessierte. Mit dem Geschick langjähriger Erfahrung sonderten Dylan und seine Leute eine Anzahl Rinder ab und trieben sie auf den Felsenpfad zu. Eigentlich hätten sie noch mehr Tiere benötigt, um den Verlust auszugleichen, den die Soldaten ihnen zugefügt hatten, aber je größer die gestohlene Herde, desto schwieriger war es, sie ohne große Schwierigkeiten davonzuschaffen. Die erbeuteten Rinder würden ausreichen, um sie durch den Sommer zu bringen und zu verhindern, dass sämtliche Schafe des Clans geschlachtet werden mussten.
    Während er mit dem Zusammentreiben der Rinder beschäftigt war, lauschte Dylan mit einem Ohr aufmerksam den Kampfgeräuschen. Solange die Schwerter klirrten und die Männer stöhnten und fluchten, bestand keine unmittelbare Gefahr für die Mathesons.
    Zuerst fand sich Robin mit seinen Leuten am Treffpunkt ein, dann Dùghlas. Die spreidhe wurde langsam zwischen den Felsbrocken bergan getrieben. Artair kam auf sie zugestürzt. Er hatte alles mit angesehen, und der scheinbar mühelose Erfolg hatte ihn leichtsinnig werden lassen. »Was ist mit den restlichen Rindern?«, keuchte er. »Sollen wir die etwa hier lassen?«
    »Wir nehmen nur so viel, wie wir brauchen«, herrschte ihn Dylan an.
    Artair grunzte abfällig. »Die paar Rinder reichen nicht aus, um die zu ersetzen, die uns die Sassunaich abgenommen haben.«
    »Aber sie reichen, um den Clan vor dem Verhungern zu bewahren. Und jetzt los!«
    Artair wandte sich an Tormod und Dùghlas. »Auf, kommt mit. Wir holen uns noch den Rest.« Schon eilte er den Pfad

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