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Die Riesen vom Ganymed

Die Riesen vom Ganymed

Titel: Die Riesen vom Ganymed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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angesichts unsagbarer Schwierigkeiten gegeben habe; da nunmehr ihre Hoffnung zerstört sei, seien sie am Ende.
    Shannon ließ Storrel die Unterredung mit den Fremden fortführen, entfernte sich vom Schirm und bedeutete einigen anderen, auch den beiden Naturwissenschaftlern, sich zum Zwecke einer kurzen, improvisierten Beratung zusammenzusetzen.
    »Ich schicke eine Expedition zu ihnen rüber«, teilte er ihnen mit gedämpfter Stimme mit. »Sie brauchen Hilfe, und wir können davon ausgehen, daß wir die einzigen in der Nähe sind, die sie ihnen geben können. Ich berufe Storrel aus dem Dock ab und lasse ihn den Trupp anführen; ich denke, daß er gut mit ihnen zu Rande kommt.«
    Dann blickte er Hayter an. »Captain, lassen Sie sofort einen Bus zum unmittelbaren Aufbruch startklar machen.
    Teilen Sie zehn Leute ein, die Storrel begleiten sollen, darunter mindestens drei Offiziere. Ich möchte, daß jeder Teilnehmer zu einer Instruktion in der Schleusenvorkam-mer des Busses, der als schnellster startklar ist, antritt, sagen wir in... dreißig Minuten, vom jetzigen Zeitpunkt aus gerechnet. Jeder natürlich in vollständiger Ausrüstung.«
    »Wird sofort erledigt«, bestätigte Hayter.
    »Hat irgendwer noch weitere Fragen?« fragte Shannon die Anwesenden.
    »Sollen Seitengewehre getragen werden?« wollte einer der Offiziere wissen.
    »Nein. Noch irgendwas?«
    »Noch eine Sache.« Es war Hunt, der sich meldete. »Eine Bitte. Ich möchte auch gerne mitgehen.« Shannon blickte ihn an und zögerte, als sei er von der Frage überrascht.
    »Ich bin mit dem besonderen Auftrag hierhergeschickt worden, die Ganymeder zu erforschen. Das ist meine offizielle Aufgabe. Könnte es einen besseren Weg zur Unterstützung meiner Pflichterfüllung geben?«
    »Na, ich weiß wirklich nicht recht.« Shannon legte sein Gesicht in Falten und kratzte sich am Hinterkopf, während er nach möglichen Einwänden suchte. »Ich nehme an, daß nichts dagegenspricht. Ja – ich glaube, das geht in Ordnung.« Er wandte sich an Danchekker. »Wie steht's mit ihnen, Professor?«
    Danchekker hob protestierend beide Hände. »Ihr Ange-

    bot ist zu freundlich, aber vielen Dank, nein. Ich fürchte, für einen einzigen Tag habe ich bereits genügend Aufregung gehabt. Und außerdem habe ich länger als ein Jahr gebraucht, um mich in diesem Ding hier wohlzufühlen. Bei der Vorstellung eines fremdartigen schaudert's mich.«
    Hayter grinste und schüttelte seinen Kopf, sagte jedoch nichts.
    »Na gut.« Shannon ließ seinen Blick ein weiteres Mal über die Gruppe schweifen, um weitere Kommentare zu provozieren. »Das ist alles. Lassen Sie uns nun zu unserem Mann in der vordersten Linie zurückkehren.« Er ging zurück zum Schirm und zog sich das Mikrophon heran, das ihn mit Storrel verband. »Wie geht's dort unten bei Ihnen, Gordon?«
    »Ganz gut. Ich bringe ihnen gerade die Zahlen bei.«
    »Gut. Aber lassen Sie mal einen der beiden anderen übernehmen, okay? Wir schicken Sie auf eine kleine Reise.
    Captain Hayter wird Ihnen in aller Kürze die Einzelheiten durchgeben. Sie werden den Botschafter der Erde abgeben.«
    »Wieviel verdient man denn als Botschafter?«
    »Nur keine Ungeduld, Gordon. Wir müssen's erst noch ausrechnen.« Shannon lächelte. Nach einem ihm sehr lang erscheinenden Zeitraum hatte er sich zum ersten Mal entspannt gefühlt.

    6
    Der Bus – eine kleine Personenfähre, die normalerweise für den Transport von Passagieren zwischen Satelliten oder auf einer Umlaufbahn befindlichen Raumschiffen vorgesehen war – näherte sich dem ganymedischen Schiff. Von seinem Platz aus konnte Hunt, der eingeengt zwischen zwei Gestalten in unhandlichen Raumanzügen auf einer der Kabinenbänke saß, auf dem kleinen Bildschirm in der hinteren Wand beobachten, wie das Schiff herankam.
    Von nahem betrachtet, wurde der erste Eindruck von Alter und Abnutzung nur noch weiter verstärkt. Die farblich abgesetzten Stellen, die das Schiff vom Bug bis zum Heck bedeckten und die von J 5 aus selbst unter extremer Vergrößerung nicht hatten analysiert werden können, schienen Tarnwerk zu sein und erinnerten an Filmstreifen.
    Die Außenhaut des Schiffes war unregelmäßig mit unterschiedlich großen Löchern gesprenkelt, keines von ihnen sehr groß, aber jedes war von einem erhöhten Rand abge-rundeten grauen Metalls umringt und sah aus wie ein winziger Mondkrater. Es hatte den Anschein, als sei das Schiff von Tausenden kleiner Partikel mit ungeheurer Geschwindigkeit bombardiert

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