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Die Ringe des Tantalus

Die Ringe des Tantalus

Titel: Die Ringe des Tantalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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ungerührt. »Mit der Hilfe der Roboter stehen wir drei die nächsten zehn Tage der erhöhten Vorsicht schon durch.«
    »Commander, hat Ihnen eigentlich schon einmal jemand gesagt, Sie seien paranoid?« fragte Lisa milde.
    Conrad lachte. »Sie haben wohl die Akten meines Kriegsgerichtsprozesses gelesen, Uhlmann … Jawohl, es mag sein, daß ich paranoid bin. Aber das tut nichts zur Sache. Ich habe das Thema angeführt, das sozusagen den Boden für die Besiedlung des Planeten Kratos bereitete. Und jetzt führe ich die Tantalus-Expedition an. Diese Welt erscheint noch günstiger als Kratos, und da soll es mir wirklich egal sein, was mit mir ist, solange wir nur diese Welt erobern und die Kolonisten anrollen lassen können. Wenn das für Sie paranoid ist, dann bin ich gerne paranoid.«
    Khelad meldete sich zu Wort: »Commander, dürfen wir davon ausgehen, nicht in den ST gesteckt zu werden, wenn sich innerhalb dieser Frist der Saboteur finden lassen sollte?«
    »Sie dürfen. Denn somit wohnt auch den braven Buben und Mädchen der starke Drang inne, uns allen zu helfen. Ich gehe natürlich das Risiko ein, daß es nur einen Saboteur an Bord gibt und nicht mehrere. Wo Sie mich gerade ansprachen, Achmed, fällt mir ein, daß das Verhältnis zwischen Ihnen und Zonis noch immer nicht so ist, wie es sein sollte. Von daher gebe ich Ihnen beiden die Gelegenheit, es zu verbessern. Von nun an arbeiten Sie beide als Team.«
    Ruth sprang von ihrem Sitz hoch. »Das werde ich niemals tun!« brach es aus ihr heraus. »Wenn hier jemand ein Saboteur ist, dann dieser Araber dort. Und mit dem möchte ich nichts zu tun haben.«
    »Zonis, Sie werden meinen Befehlen gehorchen«, erklärte Conrad laut und deutlich. »Andernfalls kommen Sie sofort in die Truhe. Und auf der Erde bringe ich Sie wegen Meuterei vors Kriegsgericht. Danach dürfen Sie dann auch noch Ihre Strafe vom Einbruch in Kairo absitzen.«
    Ruth riß die Hände vors Gesicht und machte Anstalten, aus dem Raum zu laufen.
    »Setzen Sie sich sofort wieder hin!« rief Conrad. »Ich bin noch nicht fertig.«
    Ruth zögerte einen Augenblick, senkte den Kopf und begab sich zurück auf ihren Platz.
    »In den nächsten Tagen arbeitet Puschkin mit Kwango zusammen, und Uhlmann und Lieutenant Smith bilden ein Team. Khelad und Zonis fahren mit der Produktion der Minen fort. Sobald Sie fünfhundert zusammen haben, legen Sie außerhalb des Perimeterzauns ein Minenfeld. Sie lassen natürlich einen Zugang zum Haupttor frei und verzeichnen den genauen Standort der einzelnen Minen auf einer großformatigen Karte. – Wie lange brauchen Sie wohl dafür, Khelad?«
    »Hm, drei oder vier Tage, würde ich sagen.« Er lächelte schief. »Kommt natürlich darauf an, wie gut ich mit Ruth zusammenarbeite.«
    »Keine Angst, Zonis wird mit Ihnen kooperieren«, versicherte ihm Conrad. »Aber sie wird auch jede einzelne Ihrer Bewegungen verfolgen, genauso wie Sie bei ihr.«
    »Gut, dann schaffen wir es in drei Tagen, Commander.«
    »In Ordnung. Lieutenant Smith und Uhlmann, Sie erkunden den Süden mit dem Luftkissenfahrzeug. Sie kartographieren das Gebiet, verzeichnen Vorkommen, Charakteristika und Wanderbewegungen der Tiere und vermerken darüber hinaus alles, was Ihnen für die anstehende Kolonisierung relevant erscheint. Kwango und Puschkin, Sie steigen in die Exos und erkunden unter gleichen Vorzeichen den Norden. Wenn jemand von Ihnen auf Roboter oder intelligente Bewohner stoßen sollte, zieht er sich zurück. Ist das unmöglich, versetzt er den Angreifern gerade genug Schläge, um sie zu entmutigen. Kwango, Sie können sich dem Ringsystem nähern und versuchen, etwas über seine Beschaffenheit und seine Verteidigungsmöglichkeiten herauszufinden. – Haben alle mich verstanden?«
    Keiner sagte ein Wort.
    »Gut, dann wollen wir jetzt an der Matratze horchen gehen. Zehn harte Tage stehen uns bevor – uns allen.«
     
    Später am Abend kam Indira in Conrads Kabine.
    »Sie waren sehr streng, James.«
    »Natürlich, ich habe ja keine Lust, darauf zu warten, bis etwas passiert. Der Saboteur weiß nun Bescheid. Er oder sie muß also bald aktiv werden.«
    »Sind Sie sicher, daß Sie mit ihm fertig werden können?«
    »Selbstverständlich. Innerhalb der nächsten zehn Tage erkunden wir das Ringsystem und haben damit unser größtes Problem gelöst. Was danach kommt, dürfte nicht mehr allzu schwierig sein. Haben wir bis dahin den falschen Fünfziger in unseren Reihen nicht enttarnt, legen wir alle vier Kandidaten

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