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Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Messerrücken-Lippen bestimmt nicht attraktiv gefunden haben. Ganz im Gegenteil. Aber er hatte nun einmal ein Jahr mit Halrloprillalar zusammengelebt.
    Er hatte dort Haare, wo kein Städtebauer behaart war. Lag es daran? Oder an dem Geruch seiner Mahlzeiten und seines Atems? Oder an einem sozialen Signal, von dem er keine Kenntnis hatte?
    Ein Mann, der ein Puppetier-Raumschiff in seine Gewalt gebracht hatte, sein Leben auf die Chance setzte, daß er Billiarden andere Lebewesen retten konnte, der das non plus ultra aller Drogensüchte überwunden hatte, sollte sich doch nicht von so einer Lächerlichkeit aus dem Konzept bringen lassen, daß er auf eine attraktive Zimmergenossin scharf war. Er brauchte sich doch nur ein paar Minuten an den Wonnestrom zu hängen, um zu erkennen, wie lächerlich seine Leidenschaft für dieses Wesen war.
    Ja.
    Louis ging bis zur Wand, die ihn vom Kommandostand trennte: »Hinterster!«
    Der Puppetier trottete aus seiner Kabine ins Blickfeld.
    »Ich möchte alle Aufzeichnungen über die Pak-Protektoren haben. Die Interviews und medizinischen Gutachten von Jack Brennan, die Forschungsberichte von der Obduktion des Pak-Leichnams - alles, was du an Unterlagen hast.«
    Er würde es mit der Arbeit versuchen.
     
    Louis Wu verharrte im schwebenden Zustand zwischen den Schlafplatten in der Lotusstellung. Sein Gewand bauschte sich schwerelos um seinen Körper. Auf dem Schirm, der bewegungslos vor dem durchsichtigen Rumpf der Heißen Nadel verharrte, hielt ein längst verstorbener Mann eine Vorlesung über die Ursprünge der Menschheit.
    »Protektoren verfügen über einen sehr kleinen Spielraum des freien Willens«, erklärte er gerade. »Wir sind zu intelligent, um nicht auf Anhieb die richtigen Lösungen zu erkennen. Außerdem gibt es ja noch Instinkte. Wenn ein Pak-Protektor keine lebenden Nachkommen hat, stirbt er in der Regel. Er hört einfach auf zu essen. Manche Protektoren können sich auf ein Ideal einstellen und finden dann einen Weg, ihrer ganzen Rasse einen Dienst zu leisten. Und das erhält sie am Leben. Ich glaube, das fiel mir leichter als Phssthpok.«
    »Welches Ideal haben Sie gefunden? Was für einen Grund hatten Sie, die Nahrung nicht zu verweigern?«
    »Ich wollte Sie vor den Pak-Protektoren warnen.«
    Louis nickte zustimmend. Er erinnerte sich an die Autopsiedaten der Protektoren-Leiche. Phsthpoks Gehirn war viel größer gewesen als das eines Menschen, aber die Schwellungen hatten nicht die vorderen Gehirnlappen eingeschlossen. Jack Brennans Schädel sah aus, als wäre er in der Mitte eingedrückt, weil sich die Stirn beim Menschen anders entwickelte und der hintere Teil der Schädelpartie sich nach oben wölbte wie ein Ballon.
    Brennans Haut hatte eine stark gefurchte lederartige Konsistenz angenommen. Seine Gelenke waren abnorm geschwollen. Seine Lippen und Gaumen hatten sich zu einem harten Schnabel vereinigt. Doch das alles schien den so dramatisch veränderten Minenunternehmer kaum zu stören.
    »Alle Symptome des Alterungsprozesses gehören zu den Resterscheinungen der Metamorphose vom Brüter zum Protektor«, berichtete er einem schon lange toten ARMUntersuchungsrichter. »Die Haut wird dicker und wirft Falten. Sie muß sich so verwandeln, damit sie hart wird wie ein Panzer, von dem ein Messer abprallt. Man verliert auch die Zähne, damit Platz wird für den Härtungsprozeß des Gaumens. Das Herz kann in seiner Leistung nachlassen, denn bei der Metamorphose wächst ja ein zweites Zwei-Kammern-Herz in der Lendengegend nach.«
    Brennans Stimme klang wie eine Raspel: »Die Gelenke dehnen sich aus, um eine größere Fläche für die Muskeln zu bieten und die Glieder mit größerer Hebekraft auszustatten. Damit wächst auch die physische Kraft des Protektors. Aber das alles funktioniert nicht reibungslos ohne die Lebensbaum-Pflanze, und seit drei Millionen Jahren ist auf der Erde kein Lebensbaum mehr gewachsen.«
    Louis zuckte zusammen, als ihn etwas am Ärmel zupfte. »Luweewu? Ich habe Hunger.«
    »Okay.« Das Studieren der Bänder hatte ihn sowieso schon ermüdet. Zudem kamen keine neuen Erkenntnisse heraus.
    Harkabeeparolyn schlief noch. Der Geruch des unter dem Laserkegel kochenden Fleisches weckte sie. Louis wählte ein paar Früchte und gekochtes Gemüse für die beiden und zeigte ihnen dann, wo sie die Speisen, die sie nicht mochten, wieder hineinwerfen mußten.
    Er nahm seine Mahlzeit hinüber in dem Laderaum.
    Ihm war es unangenehm, daß das Schicksal anderer von

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