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Die riskante Affaere

Die riskante Affaere

Titel: Die riskante Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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und zu.«
    »Hast du vielleicht Lust, am Sonntag mit mir zu spielen?«
    »Schon möglich.« Er verließ mit ihr den Aufzug. »Um welche Uhrzeit?«
    »Sagen wir, gegen zwei. Ich hole dich ab. Dann können wir …« Sie hielt abrupt inne, stellte sich blitzschnell vor ihn und zog in der gleichen Sekunde ihren Dienstrevolver. »Bleib hinter mir. Und fass ja nichts an.«
    Jetzt sah er es auch. An der Wohnungstür waren frische Kratzer und Brecheisenspuren. Ally drehte mit zwei Fingern den Türknauf, schob die Tür mit dem Fuß auf und schlich geduckt in die Wohnung. Nachdem sie Licht gemacht hatte, schaute sie sich, mit der Pistole noch immer im Anschlag, um, als Jonah sich vor sie stellte.
    »Zurück! Bist du verrückt?«
    »In meinem Benimmkurs habe ich unter anderem gelernt, dass man nie hinter einer Frau in Deckung gehen soll.«
    »Diese Frau hier ist zufällig eine mit einem Polizeiausweis und einer Pistole.«
    »Ich weiß. Trotzdem.« Er hatte das Chaos in der Wohnung bereits gesehen. »Er ist schon lange weg.«
    Sie wusste, spürte, dass Jonah recht hatte, aber es gab Vorschriften, die unter allen Umständen eingehalten werden mussten. »Du hältst dich da raus. Und fass ja nichts an«, wiederholte sie, während sie über eine zerbrochene Stehlampe stieg, um sich in den übrigen Zimmern umzusehen.
    Schließlich ging sie fluchend zum Telefon.
    »Dein guter alter Freund Dennis?«, erkundigte sich Jonah.
    »Kann sein, aber das glaube ich nicht. Lyle hat die Stadt in südlicher Richtung verlassen.« Sie gab am Telefon eine Kurzwahl ein. »Hier Detective Fletcher. Bei mir ist eingebrochen worden.«
    Noch ehe die Spurensicherung eingetroffen war, streifte sich Ally dünne Einweghandschuhe über und begann mit der Bestandsaufnahme. Fernseher, Videorekorder und Stereoanlage, lauter teure Geräte, waren nicht gestohlen, aber zerschlagen worden. Notebook und ein kleiner Ersatzfernseher hatten dasselbe Schicksal erlitten.
    Jede Lampe, einschließlich der antiken Buchhalterlampe auf ihrem Schreibtisch, war kaputt. Die Polsterung der Couch war aufgeschlitzt, die Füllung quoll heraus.
    Mitten auf ihrem Bett war ein Eimer Farbe, den sie irgendwann gekauft, aber noch nicht gebraucht hatte, ausgekippt worden.
    Über dem Bett an der Wand stand in derselben Farbe:
    Hoffentlich kannst du nachts ruhig schlafen.
    »Er gibt mir die Schuld am Tod seiner Schwester. Offenbar weiß er, dass ich sie erschossen habe. Aber woher?«
    »Von Jan«, sagte Jonah hinter ihr. »Wahrscheinlich hat sie die beiden damals gewarnt«, fuhr er fort, als Ally sich umdrehte. »Ich nehme an, sie hat trotz unserer Ausrede Verdacht geschöpft, weil die Barnes ungewöhnlich lange von ihrem Tisch weg waren. Und als sie zurückkamen, waren sie nervös und aufgeregt. Das ist Jan aufgefallen.«
    »Gut möglich.« Ally nickte. »Auf jeden Fall ist sie misstrauisch geworden. Erst recht, nachdem sie von Frannie hörte, dass ich in Eile weggegangen bin.«
    Sie bahnte sich durch das Durcheinander ihren Weg zurück ins Wohnzimmer und in die Küche. »Dann hat sie wahrscheinlich versucht, die ganze Sache abzublasen, aber es war bereits zu spät. Sieht nicht so aus, als ob er sich hier viel Mühe gemacht hätte«, fuhr sie fort, während sie sich in der Küche umsah. »Aber da ist auch nicht viel, was sich lohnen würde, kaputt zu …« Sie unterbrach sich und ging zum Tresen. »Großer Gott.«
    Mit entsetzt geweiteten Augen drehte sie sich um. »Mein Brotmesser.« Sie legte ihren Finger auf den leeren Schlitz im Küchenmesserblock. »Ein Messer mit einer langen gezackten Klinge. Gott, Jonah, er hat sie mit meinem Messer erstochen.«

9. K APITEL
    Ally war entschlossen, sich von dieser Erkenntnis nicht aus dem Gleichgewicht bringen zu lassen. Sie durfte es nicht. Die Nerven zu verlieren, konnte sich ein Cop ebenso wenig leisten wie Wut, beides konnte ihm gleich gefährlich werden. Auch wenn die Verwüstung ihrer Wohnung ein direkter persönlicher Angriff war, musste sie darüberstehen und weiterhin objektiv ihrer Arbeit nachgehen.
    Nachdem die Spurensicherung das von Lyle hinterlassene Chaos noch vergrößert und sich dann verabschiedet hatte, packte Ally auf Jonahs Aufforderung hin bereitwillig ein paar Sachen zusammen.
    Sie hatten kurzerhand entschieden, dass Ally bei ihm wohnen sollte, bis alles vorbei war.
    Keiner von ihnen sprach über diesen Riesenschritt; und beide versuchten sich mit großer Hartnäckigkeit einzureden, dass es in einer solchen Situation einfach das

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