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Die Ritter des Nordens

Die Ritter des Nordens

Titel: Die Ritter des Nordens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Aitcheson
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hochsprang, in die Brust stoßen konnte. Der andere verbiss sich in Serlos Unterschenkel. In kürzester Zeit war sein Hosenbein blutgetränkt, und er fluchte erbittert.
    Die drei Huscarls, die für die Hunde verantwortlich waren, versuchten gleichzeitig, ihre Tiere zu beschwichtigen und uns davon abzuhalten, sie zu töten. Die meisten anderen Männer, darunter auch der Anführer, bogen sich vor Lachen und genossen das Spektakel, als ob sie einer Jahrmarktsposse beiwohnten.
    Da die Dänen uns ohnehin jeden Augenblick auf die Schliche kommen mussten, hielt ich es für ratsam, die heikle Situation sofort zu unseren Gunsten zu entscheiden.
    Ich riss das Schwert aus der Scheide und stürzte mich mit Gebrüll und aller Kraft, die ich aufbieten konnte, auf den riesigen Dänen. Dem verging das Lachen augenblicklich, als er die funkelnde Klinge auf seine Brust zukommen sah. Er konnte sich gerade noch wegdrehen, sodass ich ihn nur am Oberarm traf, der durch ein Kettenhemd geschützt war.
    »Tötet sie!«, brüllte ich. »Tötet sie!«
    Ich hatte bis dahin gehofft, dass es uns irgendwie gelingen würde, die Geiseln ohne Blutvergießen zu befreien. Eine trügerische Hoffnung, denn nun befanden wir uns mitten im Kampf.
    Während ich mit dem Schwert zu einem weiteren Schlag ausholte, fasste der Riese seine Streitaxt mit beiden Händen, tat einen markerschüternden Schrei und versuchte mich am Kopf zu treffen. Da ich nur einen Rundschild hatte, blieb mir nichts anderes übrig, als mich zur Seite zu werfen, sodass der Schlag mein Ohr nur knapp verfehlte. Aber auch der Däne hatte keinen Schild und war somit unterhalb seines Kettenhemds ebenfalls ungeschützt. Noch während ich mich wieder aufrappelte, führte ich bereits einen Streich gegen seine Schienbeine, weil ich hoffte, ihn auf diese Weise von den Beinen holen oder so übel zurichten zu können, dass er leichter zu töten war. Doch mein Schwert zerteilte nicht etwa weiches Fleisch, sondern traf auf Metall. Der Kerl trug Beinschienen unter der Hose.
    Der Däne bedachte mich mit einem höhnischen Grinsen, holte zum nächsten Hieb aus und glaubte schon, dass er die Oberhand gewonnen hätte. Doch diesmal wich ich nicht etwa zurück, sondern stürzte mich auf ihn und stieß mein Messer in Richtung seines Gesichts. Sein Hieb ging ins Leere, sodass er das Gleichgewicht verlor. Natürlich ließ ich mir die Chance nicht entgehen und stieß ihm das Messer bis zum Heft in die Gurgel. Blut sprudelte über meine Hand und rann auf die Brust des Dänen, und sein Gesichtsausdruck veränderte sich abrupt. Sein Lächeln verschwand, und er sah mich mit weit aufgerissenen, erstaunten Augen an. Ich drehte das Messer kräftig und riss es dann aus seinem Hals. Er stürzte wie ein Sack zu Boden und gab keinen Ton mehr von sich.
    Die übrigen Dänen hatten jetzt jede Ordnung eingebüßt. Das Überraschungsmoment hatte uns einen unschätzbaren Vorteil verschafft, und soweit ich die Situation überblickte, waren nur noch vier von ihnen auf den Beinen; dazu kam noch einer der Hunde. Ein Kerl, der dieselbe Statur hatte wie der verblichene Anführer und leicht dessen Bruder oder Vetter hätte sein können, wollte sich laut brüllend auf mich stürzen. Ich las den Hass und die Rachsucht in seinen Augen. Genau wie sein Ebenbild war er nicht eben flink, oder wenigstens kam mir das so vor, weil bereits jene Ruhe von mir Besitz ergriffen hatte, die sich häufig gerade mitten im Kampf einstellt. Die Zeit selbst schien fast stillzustehen. Alles erschien plötzlich so einfach, und ich wusste schon im Voraus, was mein Gegner als Nächstes tun würde. Als er mit dem ausgestreckten Schwert einen Ausfallschritt machte, wich ich ihm geschickt aus und stand plötzlich hinter ihm. Gleichzeitig versetzte ich ihm einen so kräftigen Stoß, dass er bäuchlings zu Boden stürzte. Als er sich auf den Rücken drehte und mich ansah, setzte ich ihm den Fuß auf die Brust und rammte ihm die Schwertspitze mit beiden Händen durch das Visier in den Hals.
    Der letzte der drei Hunde wälzte sich blutend am Boden und stimmte ein markerschütterndes Geheul an, bis Eudo ihm die Klinge zum tödlichen Stoß in den Leib trieb. Als ihnen klarwurde, dass ihr Anführer und ihre Kameraden tot waren, beschlossen die drei noch verbliebenen Dänen, ihr Leben nicht sinnlos wegzuwerfen, und wandten sich zur Flucht. Wegen ihrer Schilde und der schweren Rüstungen kamen sie jedoch nicht weit. Einer von ihnen, der in seiner Panik in eine Latrinengrube

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