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Die Rose der Highlands

Die Rose der Highlands

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zu.
    Â»Du magst ihn, nicht wahr?«, fragte sie Isobel leise, nachdem sie
ihr Glas abgesetzt hatte.
    Isobel hob die Schultern. »Ich finde, dass er attraktiv ist und gute
Manieren hat«, erwiderte sie ausweichend. »Ganz anders als die jungen Männer in
meinem Alter«, fügte sie beinahe trotzig hinzu.
    Â»Er ist in deinem Alter, mein Kind!«, bemerkte Lili schmunzelnd.
    Â»Du müsstest ihn doch auch mögen. Er ist Onkel Dusten vom Typ
ziemlich ähnlich.«
    Lili verzog verächtlich den Mund. »Ach wo, nur weil er blonde Locken
hat. Das haben viele.«
    Isobel stieß einen tiefen Seufzer aus und griff nach Lilis Hand.
»Ich will mich doch nicht mit dir streiten. Schon gar nicht um einen
Highlander.«
    Â»Ich bin gar nicht so sicher, ob er aus den Highlands stammt. Ich
bin ihm jedenfalls noch nie zuvor in Inverness begegnet«, sinnierte Lili.
    Â»Lass uns nicht mehr über ihn reden«, wiegelte Isobel ab.
    Â»Du hast recht. Ich habe nämlich eine Überraschung für dich.«
    Isobel sah Lili aus großen Kinderaugen an. »Für mich?«
    Â»Ja, du weißt doch, dass Rose gern im nächsten Sommer ihren
Führerschein machen möchte, nicht wahr?«
    Â»Und was habe ich davon?«, entgegnete Isobel schnippisch.
    Â»Ich möchte dir auch einen Führerschein schenken. Schau mal, das ist
doch kein Zustand, dass du noch mit dem Gaul nach Beauly reitest.«
    Â»Hm«. Mehr brachte Isobel nicht hervor.
    Â»Freust du dich gar nicht?«
    Â»Doch, aber ich weiß gar nicht, ob ich das brauche. Ich muss ja
nicht weiter als bis in die Schule und zurück.«
    Â»Eben, und ich finde, du solltest in Zukunft am gesellschaftlichen
Leben der Stadt teilnehmen. Du bist noch so jung. Das bringt dir Abwechslung.«
    Â»Das sagst du? Du drückst dich vor gesellschaftlichen Verpflichtungen,
wo du nur kannst! Selbst deiner liebsten Freundin Sibeal gehst du aus dem Weg,
und sie hat das wirklich nicht verdient!«
    Â»Ja, du hast ja recht, aber ich habe auch einen Grund. Sieh mal, ich
habe schließlich meinen Mann verloren, aber du, du bist noch so jung. Ich habe
beinahe ein schlechtes Gewissen, weil du so viel Zeit mit mir verbringst …«
    Â»Wenn ich dich störe, kann ich abends auch auf mein Zimmer gehen«,
entgegnete Isobel gekränkt.
    Lili wehrte rasch ab. »Aber nein, meine Liebe, das ist es nicht. Ich
bin gern mit dir zusammen. So gern, dass ich kein bisschen traurig bin, wenn du
ledig bleibst. Aber ich möchte nicht, dass du es mir zuliebe tust.«
    Erneut unterbrach der Ober das Gespräch, und sie bestellten ihr
Essen. In diesem Punkt waren sie sich wenigstens einig. Hirschbraten von der
hiesigen Hochebene.
    Â»Ich habe keine Lust auf das gesellschaftliche Leben, wenn du es
genau wissen willst. Selbst Murrons Feste sind eine einzige Tortur. Abgesehen
von den schwitzenden Witwern, die man neben mir platziert, damit ich ihre
zweite Ehefrau werde, ist Lady Ainsley die Pest. Sie fragt stets scheinheilig
nach dir, um mir dann zu erzählen, wie übel du meinem Vater einst mitgespielt
hast.«
    Lili wurde blass. Es wäre eine Katastrophe, wenn diese Intrigantin
auch noch Isobel für ihr dummes Spiel benutzte.
    Â»Du weißt doch, dass sie mich nicht leiden kann, weil sie sich einst
Hoffnungen auf deinen Vater gemacht hat. Sie wird sich für keine Lüge zu schade
sein, um mich in Misskredit zu bringen«, stöhnte Lili.
    Â»Eben drum! Ich muss nicht nach Inverness fahren, nur, um mir diesen
Unsinn anzuhören.«
    Â»Aber wenn du mal ans Meer möchtest.«
    Â»Dann lass ich mich von dir durch die Lande fahren. Mit
geschlossenen Augen, damit ich deinen Fahrkünsten nicht zusehen muss. Oder
besser ist, Tante Sibeal fährt. Die hat die Fahrkunst im Blut«, erwiderte
Isobel und ihre Miene hellte sich auf.
    Lili hob spielerisch drohend den Finger. »Du willst doch wohl nichts
gegen meine Fahrkünste vorbringen«, lachte sie und blickte erst Isobel an und
dann an ihr vorbei. In dem Augenblick sah Lord Fraser in ihre Richtung. Er hob
bedauernd die Schultern und deutete auf den leeren Platz neben sich. Lili
wandte den Blick rasch ab.
    Â»Er ist immer noch allein am Tisch«, murmelte sie.
    Â»Das geht aber nicht«, entgegnete Isobel entschieden und sprang,
ohne dass Lili widersprechen konnte, auf und steuerte auf seinen Tisch zu. Lili
schnappte nach Luft. Das fehlte ihr noch, dass Isobel ihn um seine

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