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Die Rose der Highlands

Die Rose der Highlands

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Es
hätte doch genügt, wenn Sie Mister Brodie gegenüber Ihr Interesse kundgetan
hätten.« Das klang schärfer als beabsichtigt. Ein bisschen verbindlicher könnte
ich schon sein, es geht schließlich ums Geschäft, ermahnte sich Lili.
    Â»Ich habe so viel von Ihnen gehört, dass ich es mir nicht nehmen
lassen wollte, Sie persönlich kennenzulernen. Der Ruf Ihrer Schönheit eilt
ihnen voraus, Misses Munroy.«
    Â»Ich weiß nicht, mit wem sie gesprochen haben, Lord Fraser, aber das
ist lange her«, erwiderte Lili spröde, und sie ärgerte sich in  demselben Augenblick, dass sie nicht einmal
mehr in der Lage war, auf ein solches Kompliment charmanter zu reagieren.
    Â»Sie haben offenbar den Hang, Ihr Licht unter den Scheffel zu
stellen, aber das macht Sie noch interessanter«, erwiderte ihr Besucher und
durchbohrte sie förmlich mit seinem Blick.
    Lili war nicht wohl in ihrer Haut. Sie hatte keine Übung darin, mit
Männern zu kokettieren. Das war noch nie ihre Stärke gewesen.
    Â»Ja, dann schlage ich vor, dass wir uns in Mister Brodies Büro
wiedertreffen, sobald er den Vertrag aufgesetzt hat.«
    Lili hoffte, dass der Käufer ihres Hauses begriff, was sie ihm durch
die Blume zu verstehen geben wollte: Er sollte sich verabschieden! Ihr Besucher
aber machte keinerlei Anstalten, sich zu erheben.
    Während Lili noch darüber nachdachte, wie sie den Lord möglichst
unauffällig zum Gehen bewegen konnte, platzte Isobel ohne anzuklopfen herein.
    Als sie den Besucher erblickte, lief sie knallrot an. »Oh, Entschuldigung,
ich dachte, dein Besucher sei schon gegangen. Ich …« Isobel machte Anstalten,
sich zurückzuziehen. Doch Lili nutzte diese kleine Störung für ihre Zwecke.
    Â»Nein, bleib nur. Ich weiß ja, wir sind schon spät dran.« Sie sprang
geschäftig auf. An Lord Fraser gewandt flötete sie: »Verzeihen Sie bitte meine
schreckliche Unhöflichkeit, aber meine Tochter und ich haben einen Tisch reserviert,
und wir würden uns unweigerlich verspäten, wenn wir nicht augenblicklich
aufbrechen.«
    Isobel warf Lili einen fragenden Blick zu. Sie verstand offenbar nicht,
warum ihre Mutter dem Besucher vormachte, dass sie knapp in der Zeit waren, was
nicht stimmte.
    Lili machte Isobel ein Zeichen, das für sich zu behalten.
    Lord Fraser aber sprang ebenfalls vom Tisch auf. »Aber keine
Ursache, gnädige Frau. Da will ich Sie doch gar nicht länger aufhalten. Wir
haben ja auch alles geklärt!«
    Statt Lili anzusehen, während er mit ihr sprach, warf er Isobel
einen durchdringenden Blick zu.
    Diese wurde sichtlich verlegen, wie die Röte auf ihren Wangen
verriet. »Ich, ich habe mich gar nicht vorgestellt, ich bin Isobel Munroy, die
Tochter des Hauses, oder besser gesagt, eine der Töchter«, stammelte sie und
streckte ihm artig die Hand entgegen.
    Der Besucher machte es genauso wie vorhin bei Lili, nur dass er den
Handkuss bei Isobel andeutete statt ihn auszuführen. Das beobachtete Lili mit Argusaugen.
Sie musste bewundernd anerkennen, dass er sich zu benehmen verstand,
jedenfalls, was den Handkuss anging.
    Was Lili allerdings beunruhigte, war das Strahlen in Isobels Augen,
als der Lord sie so formvollendet begrüßte. Und Lili musste insgeheim zugeben,
dass Isobel selten so bezaubernd ausgesehen hatte. Sie trug zur Feier des Tages
ein neues grünes, eng anliegendes Seidenkleid, das ihre mädchenhafte Figur auf
das Vorteilhafteste betonte. Das rote Haar hatte sie sich raffiniert aus dem
Gesicht frisiert, wie man es zurzeit manchmal auf den Kinoreklamen in Inverness
sehen konnte. Glamourös wie ein Filmstar. Das lenkte völlig von ihrer Nase ab.
    Â»Du siehst bezaubernd aus«, entfuhr es Lili begeistert.
    Â»Dem darf ich mich, ohne Ihnen zu nahetreten zu wollen,
anschließen«, bemerkte Lord Fraser und fügte an Lili gewandt hinzu. »Die
Eleganz haben Sie wohl von Ihrer Frau Mama geerbt.«
    Isobel schlug verlegen die Augen nieder.
    Â»Misses Munroy, darf ich Sie fragen, wohin Sie heute Abend
ausgehen?«
    Â»Nach Strathpeffer ins Highland Hotel«, erwiderte Lili unverzüglich
und bedauerte in demselben Moment, ihm derart Persönliches preisgegeben zu
haben. Was ging es ihn an?
    Lord Fraser lachte trocken auf. »Oh, liebe Misses Munroy. Ich wollte
nicht indiskret sein. Ich dachte nur an das scheußliche Wetter dort draußen und
fragte mich, wie die Damen

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