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Die Rose der Highlands

Die Rose der Highlands

Titel: Die Rose der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
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Das passt gar nicht zu ihr.«
    Â»Es ist aber ihre Schrift. Diese geschwungenen Buchstaben sind
unverkennbar«, bemerkte Isobel.
    Â»Darf ich?« Liam griff nach dem Schreiben und vertiefte sich lange
in diese Zeilen. Er sagte nichts, sondern runzelte nur skeptisch die Stirn.
Dann erhellte sich seine Miene und er deutete auf eine bestimmte Stelle.
    Â»Seht mal hier!«
    Alle beugten sich über den Brief und beäugten das große I.
    Â»Ja und?«, fragte Isobel unwirsch. »Was ist damit?«
    Â»Vergleicht es doch mal mit diesem.« Er zeigte nun auf den gleichen
Buchstaben ein paar Zeilen tiefer.
    Nun begriff Lili, was er ihnen damit zu demonstrieren versuchte. »Du
meinst, es ist nicht dieselbe Schrift, weil der Bogen hier zu eckig ist?«
    Â»Ja, ich behaupte, dass jemand einen unvollständigen Brief von Rose
vervollständigt hat. Schaut doch mal, es ist ganz eindeutig, es hat sich jemand
bemüht, es wie Roses Schrift aussehen zu lassen, aber auf den zweiten Blick
gibt es noch mehr Abweichungen.«
    Â»Das glaube ich nicht«, schnaubte Isobel und verglich akribisch
jeden Buchstaben.
    Â»Ihr habt recht«, gab sie schließlich kleinlaut zu. »Ganz
augenfällig ist es auch beim H.«
    Â»Aber was hat das zu bedeuten?«, fragte Lili ängstlich.
    Â»Dass Rose möglicherweise nichts von diesem Brief ahnt, denn ihre
Worte deuten auf einen Versöhnungsversuch hin und der geht übergangslos in eine
Drohung über«, erklärte Sibeal ungerührt.
    Â»Ich muss sofort zu ihr!« Lili war vom Tisch aufgesprungen und
machte sich zum Gehen bereit.
    Â»Das kommt gar nicht in Frage, dass wir dich allein fahren lassen«,
protestierte Liam energisch. »Ich fahre dich und warte im Wagen.«
    Â»Fahrt nur, wir bleiben hier«, bemerkte Sibeal. Lilis und der Blick
ihrer Freundin trafen sich. Sibeal konnte ihr nichts vormachen. Sie wollte
sicher mit Isobel allein bleiben, um etwas über ihren Bauch herauszubekommen.
Obwohl Lili nicht zum Lachen zumute war, konnte sie sich ein leichtes
Schmunzeln nicht verkneifen.
    Â»Ich finde es gut, wenn wir nicht gleich als Horde dort auftauchen«,
pflichtete Liam Sibeal eifrig bei.
    Und Liam will lieber mit mir allein sein, mutmaßte Lili und
verabschiedete sich von Freundin und Stieftochter.
    Â»Sei nicht so neugierig!«, flüsterte sie Sibeal scherzend zu.
    Â»Wovon sprichst du?«, fragte diese mit gespielter Empörung, bevor
sie sich Isobel zuwandte. »Du musst heute nicht mehr in die Schule, nicht
wahr?«
    Â»Nein, heute Nachmittag nicht«, erwiderte Isobel.
    Â»Gut, dann komm, heute ist der Tag, an dem die Sonne ihre Strahlen
auf dem River Ness tanzen lässt. Nicht dass wir womöglich den schönsten Tag im
Jahr verpassen.«
    Mit diesen Worten hakte sie sich bei Isobel unter und folgte Lili
und Liam zum Ausgang.
    In der Tür wären sie beinahe mit Mhairie zusammengestoßen. Jedes
Mal, wenn Lili der jungen Frau begegnete, freute sie sich darüber, wie wohl sie
aussah. Mhairie war inzwischen die Seele des Unternehmens geworden und ging auf
in ihrer Arbeit. Und das Schönste war, sie bewohnte jenes Zimmer, das man Lili
damals gegeben hatte, als sie mit Niall in die Highlands gekommen war, und  Mhairie fühlte sich sehr wohl dort. LiIi
konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass ihre kleine Tochter es
übers Herz bringen würde, die Armen hinauswerfen zu lassen, nur um das Vermögen
ihres Mannes zu mehren. Aber was, wenn er in Wirklichkeit gar kein Geld besaß?
    Â»Misses Munroy. Sind Sie krank? Sie sind schrecklich blass«, hörte
sie Mhairie besorgt sagen.
    Das brachte Lili in die Gegenwart zurück. Sie rang sich zu einem
Lächeln durch. »Ich müsste nur öfter ausreiten. Das habe ich in letzter Zeit
vernachlässigt, Ich glaube, das täte auch Una gut.«
    Â»Das ist eine ausgezeichnete Idee, liebe Lili. Die werden wir
nachher, nachdem wir aus Fortrose zurückgekehrt sind, gleich in die Tat
umsetzen!«, sagte Liam lächelnd.
    Mhairie lächelte zurück, während Lilis Miene versteinerte. Wie
konnte er so einen Vorschlag machen? Sie würde doch niemals mit ihm durch das
Tal von Strathconon reiten, wie sie es leidenschaftlich gern mit Dusten getan
hatte. Selbst, wenn er nicht ahnen konnte, dass sie diese Ausflüge niemals ohne
Hintergedanken geplant hatten, sie nahm ihm übel, dass er damit in Dustens
Terrain eindrang. Auch

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