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Die Rose der Highlands

Die Rose der Highlands

Titel: Die Rose der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gesicht bekommen
zu haben.«
    Â»Ach, Liam, ich wäre so froh, wenn ich sie endlich in die Arme
schließen, ihr in die Augen sehen und sie fragen könnte: Willst du wirklich,
dass das Geschäftshaus in der Church Street verkauft wird? Möchtest du, dass
die Armen auf die Straße gesetzt werden? Oder hat dein Mann dich dazu
gezwungen?«
    Â»Ich hoffe, dass du gleich Gelegenheit dazu haben wirst. Aber bitte
sei vorsichtig. Selbst wenn er dich nicht zu deiner Tochter lassen sollte,
trete den geordneten Rückzug an, droh ihm lieber nicht. Im Gegenteil, heuchle
Verständnis dafür, wenn er deinen unangemeldeten Besuch als Überfall wertet. Es
ist sein Haus. Und solange wir nichts gegen ihn in der Hand haben, solltest du
ihn in der Sicherheit wiegen, dass du alle seine Forderungen erfüllst und nicht
duchblicken lassen, dass du Misstrauen gegen ihn hegst. Solange er Rose in
seiner Gewalt hat, sitzt er am längeren Hebel.«
    Â»Ja, ja, ich werde mich schon nicht auf ihn stürzen, ihm sein
verlogenes Gesicht zerkratzen und Scheiben zerschmeißen, um mir Einlass zu
verschaffen.«
    Liam lachte. »Also, Letzteres würde ich dir selbst mit deinem
bisweilen feurigen Temperament nicht zutrauen.«
    Lili grinste. »Täusch dich nicht. Ich stand schon mit einem Stein
bereit, und wenn Sibeal nicht gewesen wäre, ich hätte dieses Anwesen längst
gründlich durchsucht.«
    Â»Wie gut, dass du schon einen Anwalt deines Vertrauens hast, der
dich aus jeder Lage befreien könnte. Auch wenn du wegen Einbruchs im Gefängnis
landen würdest«, lachte Liam, doch dann wurde er gleich wieder ernst. »Wenn die
Polizei inzwischen doch wenigstens diesen Jones gefasst und der gegen Lord
Fraser ausgesagt hätte, aber so müssen wir den Herrn mit Samthandschuhen
anfassen.«
    Â»Liam, ja, ja, ich werde mich zusammenreißen und dem Halunken nicht
gleich an die Kehle gehen! Zufrieden?«
    Liam zog es vor zu schweigen, doch dann fragte er völlig
überraschend: »Wie habt ihr, Isobel und du, euch das eigentlich mit dem Baby
vorgestellt? Will sie es ihm sagen?«
    Entgeistert wandte sich Lili dem Anwalt zu. »Baby? Was … ich meine …
wie …«, stotterte sie und lief rot an.
    Â»Schon gut, das geht mich ja auch nichts an«, wiegelte Liam ab.
    Â»Es ist nicht, wie du denkst. Der Vater ist ein anderer als der Halunke.
Ein verheirateter Mann, der …«
    Â»Ich habe gesagt, es geht mich nichts an. Ich habe aber nicht
behauptet, dass ich blöd bin!«, entgegnete der Anwalt und musterte die
verdutzte Lili durchdringend. »Kleiner Rat. Diese Geschichte solltet Ihr noch
einmal gründlich überdenken. Es gibt bestimmt leichtgläubige Menschen, denen
man solche Märchen, ohne mit der Wimper zu zucken, auftischen kann, aber die
meisten – darauf wette ich – würden stutzig. Das passt doch überhaupt nicht zu
Isobel. Dass sie sich gleich nach der geplatzten Verlobung auf einen verheirateten
Mann einlässt. Das ist doch lächerlich. Und schlimmstenfalls bringt ihr damit
noch den alten MacDowell in Verruf.«
    Â»Liam, das ist nicht fair. Du bist gemein!«, stieß Lili verärgert
hervor.
    Â»Gemein wäre ich, wenn ich zu allem, was aus deinem entzückenden
Mund kommt Ja und Amen sagen und dich nicht darauf hinweisen würde, dass der
verheiratete Mann als Erzeuger für Isobels Kind keine allzu glückliche Lösung
ist. Um nicht zu sagen, eine ziemliche unüberlegte Geschichte. Obgleich es in
gewisser Weise ja sogar der Wahrheit entspricht.«
    Â»Fändest du es etwa besser, der Kerl wüsste Bescheid? Und Rose, soll
die etwa davon erfahren?«
    Â»Nein, auf keinen Fall, Lili. Ich bin durchaus für ein Märchen,
damit der Kerl keinen Verdacht schöpft, wenn er von Isobels Schwangerschaft
erfährt. Aber es muss ein gutes Märchen sein. Dann behauptet wenigstens, der
Vater des Kindes sei in Indien vermisst.«
    Â»Wie kommst du auf Indien?«
    Â»Weil es weit weg ist, keiner Nachforschungen anstellen kann und ihr
keine Lady Ainsley zu befürchten habt, die so lange keine Ruhe gibt, bis sie
den Namen des Vaters herausbekommen hat.«
    Â»Du bist ganz schön verschlagen«, witzelte sie.
    Â»Das ist mein Beruf«, lachte er.
    Schon wieder so ein magischer Moment, schoss es Lili durch den Kopf
und sie befreite sich sanft aus der innigen Umarmung.
    Â»Komm! Es hat doch keinen

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