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Die Rose der Highlands

Die Rose der Highlands

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auf.
    Ehe sich Lili versah, hatte Lord Fraser sie grob am Arm gepackt und
vom Bett weggezogen.
    Â»Sind Sie wahnsinnig? Wie kommen Sie dazu, in mein Haus
einzudringen, die Krankenschwester Ihrer Tochter tätlich anzugreifen? Das wird
ein Nachspiel haben.«
    Lili aber schrie ihn an. »Finger weg! Was haben Sie mit meiner
Tochter gemacht?«
    Da mischte sich Liam ein, dessen Gegenwart sie jetzt erst bemerkte.
    Â»Lili, bitte komm her zu mir. Wir müssen gehen.«
    Sie fuhr wie der Blitz zu ihm herum. »Aber nur, wenn wir Rose
mitnehmen. Sie kann nicht hierbleiben. Siehst du nicht, was sie mit ihr gemacht
haben. Wir sollten die Polizei holen.«
    Â»Gute Idee«, sagte Miss Brannon mit eisiger Stimme. »Dann kann ich
mir den Anruf sparen.«
    Lili aber würdigte sie keines Blickes. Stattdessen wandte sie sich
flehend an Liam. »Wir nehmen sie mit. Komm, hilf mir!«
    Plötzlich verstummte Rose und streckte Lili ihre Arme entgegen.
    Â»Das braune Buch, das braune Buch, bitte, das braune Buch …«, stieß
sie verzweifelt hervor.
    Lord Fraser aber setzte sich auf Roses Bettkannte und hielt ihr den
Mund zu. »Ruhig, mein Liebes. Sie sind gleich alle fort!«
    Lili beobachtete entsetzt, dass Rose ihre Augen ängstlich
aufgerissen hatte. Sie fürchtet sich vor ihm, durchfuhr es sie.
    Lili versuchte, ans Bett ihrer Tochter zu gelangen, doch Liam hielt
sie zurück. Lord Fraser funkelte sie gefährlich an. »Wenn Sie nicht
augenblicklich mein Haus verlassen, wird das ein böses Nachspiel haben. Sie
sind in mein Haus eingedrungen und haben Miss Brannon niedergeschlagen.«
    Â»Das ist doch nicht wahr«, protestierte Lili, riskierte aber einen
flüchtigen Blick auf die vermeintliche Krankenschwester.
    Diese hielt sich den Kopf und jammerte: »Ich muss ins Krankenhaus.«
    Lili zupfte Liam am Ärmel. »Sag doch was. Du bist Anwalt. Sag Ihnen,
dass wir … wir wollen doch bloß Rose mit nach Hause nehmen.«
    Â»Roses Zuhause ist hier«, entgegnete Lord Fraser ungerührt.
    Â»Wir können sie nicht einfach mitnehmen. Wir sollten jetzt gehen«,
erklärte Liam nachdrücklich und nahm Lilis Hand. Doch sie rührte sich nicht vom
Fleck.
    Â»Aber du siehst doch, was sie mit meinem Kind machen.«
    Â»Hör zu, Lili.« Liam hatte erneut ihre Hand ergriffen und sah sie
ernst an. »Lord Fraser hat mir alles erklärt. Rose ist auf der Hochzeitsreise
schwer erkrankt und deshalb hat er Miss Brannon eingestellt.«
    Â»Dummes Zeug. Sie war immer gesund. Sie braucht keine Krankenschwester.
Die Frau da ist seine Haushälterin. Das hat mir doch Rose selbst von unterwegs
geschrieben.
    Â»Da war sie schon nicht mehr ganz bei Sinnen«, erwiderte Lord
Fraser.
    Statt einer Antwort wollte Lili sich auf ihn stürzen, doch Liam
hielt sie mit eisernem Griff fest.
    Â»Lord Fraser hat diese Frau eingestellt, um zu verhindern, dass Rose
ins Muray-House nach Inverness gebracht werden muss.«
    Â»Muray-House? Aber das ist doch eine Irrenanstalt!«, gab Lili empört
zurück.
    Liam nickte. »Rose leidet unter Halluzinationen und Wahnvorstellungen
und bedarf dringend der ärztlichen Behandlung.«
    Â»Lass dir doch nicht einen solchen Bären aufbinden«, schimpfte Lili.
    Â»Lili, sie hat versucht, Lord Fraser umzubringen.«
    Â»Das behauptet er doch nur, weil …«
    Â»Ach ja?«, mischte sich Lord Fraser ein. »Und was ist das?« Er
zeigte Lili seinen verbundenen linken Arm. »Sie wollte mir das Messer ins Herz
rammen, aber ich konnte mich mit dem Arm schützen.«
    Â»Das ist doch alles erstunken und erlogen … das …«, stotterte Lili,
doch dann räusperte sie sich ein paarmal, bevor sie fortfuhr: »Ach ja? Und
warum haben Sie denn dann Briefe unter Roses Namen verfasst, in denen Sie
behaupten, sie wolle ihr Geld aus dem Geschäftshaus ausbezahlt haben?«
    Â»So, raus hier. Sehen Sie denn nicht, wie Rose das Ganze aufregt?
Und Sie behaupten, zum Wohl Ihrer Tochter zu handeln. Dass ich nicht lache!«
    Mit diesen Worten schob er Liam und Lili auf den Flur hinaus und
ließ Rose allein mit Miss Brannon zurück.
    Lili bebte vor Zorn.
    Â»Sie haben mir meine Frage nicht beantwortet: Warum sind Sie so
scharf darauf, die Church Street zu versilbern?«
    Â»Das kann ich Ihnen genau sagen, Mylady. Meine Geschäfte laufen
zurzeit genau so schlecht wie Ihre. Und ich benötige dringend das

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