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Die Rose der Highlands

Die Rose der Highlands

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Jugend. Nein, sie hatten Zeit, jede Bewegung
auszukosten.
    Als sie schließlich erschöpft und in enger Umarmung nebeneinander
lagen, dachte sie daran, wie es wohl erst würde, wenn sie sich ohne den
knirschenden Sand, völlig nackt in einem weichen Bett liebten.
    Â»Das nächste Mal entführe ich dich«, hörte sie ihn da zärtlich in
ihr Ohr flüstern. »Und zwar in ein weiches Himmelbett!«
    Â»Kannst du Gedanken lesen?«, fragte sie heiser und küsste ihn
erneut.
    Â»Deine auf jeden Fall«, erwiderte er, während er liebevoll
versuchte, ihren Bauch von dem Sand zu befreien. »Und ich lese noch etwas in deinen
Augen.«
    Â»Da bin ich aber sehr gespannt.« Wenn er mir jetzt auf den Kopf
zusagt, dass ich langsam unruhig werde, weil Isobel zu Hause auf mich wartet,
dann ist er tatsächlich ein Hellseher, dachte Lili noch, als sie ihn sagen
hörte: »Wir sollten aufbrechen. Es zieht dich zu Isobel. Und das verstehe ich.
Sie weiß schließlich noch nichts von Roses Zustand.«
    Â»Ich liebe dich«, flüsterte sie.
    Liam sah ihr so intensiv in die Augen, dass sie ihn am liebsten
gleich noch einmal verführt hätte. Hastig löste sie sich aus seiner Umarmung
und zog sich an.
    Â»Du hast recht, ich denke, Isobel sollte schnellstens erfahren, was
wir in Fortrose vorgefunden haben.«
    Â»Und ich werde die Zeit nutzen, Art Drummond aufzusuchen, meinen
pensionierten Inspektorfreund. Je eher wir Rose da rausholen, desto besser.«
    Â»Ach, du bist ein Schatz«, seufzte Lili, während sie in ihre
Reitstiefel schlüpfte.
    Liam, der ebenfalls dabei war, sich wieder vollständig anzukleiden,
sagte: »Ich hoffe, dass ich mehr für dich bin. Viel mehr«, raunte er.
    Lili lächelte verschmitzt. »Wer weiß.«
    Auf dem Rückweg durch das Gestrüpp beeilten sie sich. Und auch auf
dem Ritt nach Scatwell Castle hatten sie wenig Muße, dem in der
spätnachmittäglichen Sonne ruhig dahinfließenden River Conon Beachtung zu schenken.
    Hastig brachten sie die Pferde zurück in ihre Boxen. Liam brachte
sie noch mit dem Wagen nach Little Scatwell und Lili fühlte sich etwas
verloren, als sie ihn winkend davonfahren sah. Sie vermisste ihn jetzt schon
und war froh, dass Isobel sie sicher schon sehnsüchtig im Salon erwartete, um
ihrem Bericht vom Besuch in Fortrose zu lauschen.
    Lili wurde jäh aus dem Liebestaumel gerissen, als sie nach Isobel
rief, aber keine Antwort erhielt. Eine unheimliche Angst überfiel sie. Ihr
wurde schlagartig bewusst, dass sie sich soeben eine kleine Auszeit von der
bedrohlichen Wirklichkeit genommen hatte. Das, was sie in Fortrose erlebt
hatte, umhüllte sie wie eine düstere Wolke. Das Wunder vom Loch Meig verschwand
hinter einer Nebelwand.
    Ungeduldig suchte Lili Isobel schließlich auch in der Küche. Als
Bonnie ihr mitteilte, Isobel wäre sehr nervös gewesen und nach einer Stunde des
vergeblichen Wartens wieder nach Hause gefahren, konnte sie ihre Enttäuschung
kaum verbergen.
    Â»Warum ist sie nicht geblieben?«, murmelte sie und fühlte sich mit
einem Mal völlig verlassen, gepaart mit einem bohrend schlechten Gewissen, weil
sie so egoistisch gewesen war, ihre eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund zu
stellen. Ich hätte erst mit ihr reden sollen, bevor ich mich mit Liam am Loch
Meig vergnügt habe, dachte sie bitter, und ihr Handeln war ihr mit einem Mal
selbst unbegreiflich.
    Â»Sie hat Ihnen aber eine Nachricht hinterlassen«, fügte Bonnie
beinahe entschuldigend hinzu und holte rasch einen Brief aus ihrer
Schürzentasche.
    Lili verschwand damit wortlos in den Salon. Ihr war nicht wohl. Sie
faltete den Brief so hektisch auseinander, dass sie ihn beinahe zerriss.
    Lili, ich ruf Dich später an. Wir
müssen unbedingt miteinander reden. Und bitte unternimm nichts auf eigene
Faust, wenn ich Dir jetzt schreibe, was inzwischen geschehen ist. Lady Ainsley
hat behauptet, Lord Fraser wäre ein entfernter Verwandter von ihr, der in Monte
Carlo lebe und Spieler sei. Quasi das schwarze Schaf der Familie. Aber nun
hat man Mister Jones in einem Wald in der Nähe von Nizza ermordet aufgefunden
und mit ihm die Überreste eines nicht zu identifizierenden Toten. Sibeal hat
sich in den Kopf gesetzt, dass es sich dabei um den echten Lord Faser handele
und ist, um das zu beweisen, nach Aberdeen zu Lady Ainsleys Tante gefahren. Die
hat angeblich ein Foto von diesem Keith.

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