Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rose der Highlands

Die Rose der Highlands

Titel: Die Rose der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Schulter. Wutschnaubend fuhr sie herum.
    Â»Ich möchte nicht mit dir reden. Hast du verstanden! Dafür gibt es
keine Entschuldigung. Du lässt meine kleine Tochter in der Obhut dieses
Menschen und der angeblichen Krankenschwester. Wie blöd musst du sein, dass du
ihnen ihre Geschichte abnimmst?« Während sie ihm diese Worte an den Kopf warf,
trommelte sie mit den Fäusten auf seine Brust ein.
    Â»Kein Wort davon«, erwiderte er ungerührt und hielt ihre Hände fest.
    Â»Wie meinst du das?«
    Â»Dass ich diese Geschichte von der plötzlichen Geisteskrankheit
deiner Tochter äußerst suspekt finde und glaube, sie dient nur dazu, dass er
dadurch berechtigt ist, ihre Interessen juristisch wahrzunehmen. Vielleicht hat
sie ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht und war nicht bereit, die
Church Street zu verkaufen.«
    Â»Ich versteh das alles nicht. Warum hast du denn so getan, als wäre
er im Recht?«
    Liam stöhnte auf. »Weil das kein Fall mehr ist, den eine besorgte
Mutter auf eigene Faust regeln sollte. Der Kerl ist mit allen Wassern
gewaschen, und er kriegt es fertig, dich anzuzeigen. Und vom Tatbestand her hat
er das Recht auf seiner Seite. Du bist in sein Haus eingedrungen und hast die
Krankenschwester tätlich angegriffen.«
    Â»Ja, aber was soll ich denn tun? Ich muss mein Mädchen retten aus
den Händen dieses …« Lili brach in lautes Schluchzen aus.
    Liam nahm sie in den Arm und wiegte sie sanft hin und her, bis sie
sich ausgeweint hatte.
    Â»Wir müssen klug vorgehen, Lili. Ihn in Sicherheit wiegen, so tun,
als ob wir ihm seine Geschichte abkaufen. Und dann müssen wir erwirken, dass
der Arzt sie ins Muray-House bringen lässt.«
    Lili blickte erschrocken auf. »Aber du kannst sie doch nicht in die
Anstalt bringen lassen. Wenn sie meine Kleine dabehalten?«
    Â»Lili, ich vermute, dass sie unter Drogen steht. Und das kann man
nur feststellen, wenn man sie außerhalb des Hauses untersucht. Außerdem werde
ich noch heute einen alten Bekannten in Inverness aufsuchen, einen
pensionierten Inspektor. Der weiß immer einen Rat. Wenn sie doch endlich diesen
Jones finden würden …«
    Lili entspannte sich. Sie lehnte sich mit dem Kopf gegen seine Brust
und lauschte seinem Herzschlag. Wieder hatte sie ihm Unrecht getan. Wie oft
wollte sie das noch wiederholen? In diesem Augenblick wünschte sie sich, er
würde sie nie mehr loslassen.
    Â»Du musst Geduld bis morgen haben. Dann wird alles gut. Ich
verspreche es dir. Aber erst einmal fahre ich dich nach Hause, und du ruhst
dich ein wenig aus.«
    Mit einem Mal wusste Lili, was ihr guttun würde und dass sie der
Erfüllung ihrer eigenen Träume nicht länger im Weg stehen würde.
    Â»Liam, würdest du nachher noch ein bisschen bei mir im Tal
bleiben?«, fragte sie mit belegter Stimme.
    Â»Nichts lieber als das«, erwiderte er sichtlich erfreut.
    Hand in Hand gingen sie zum Wagen zurück. Keiner sprach ein Wort.
Lili war mit den Gedanken bei dem, was sie erwartete, wenn sie ihrem Sehnen
nachgab.
    Je mehr sie sich Scatwell näherten, desto aufgeregter wurde sie.
    Â»Bitte, bieg nicht nach Little Scatwell ab, wir fahren nach Scatwell
Castle.« Ihre Stimme klang heiser.
    Als sie sich der Abzweigung nach Little Scatwell näherten,
verlangsamte er das Tempo.
    Â»Also ich soll daran vorbeifahren?«
    Lili nickte.
    Â»Sieh mal, wer da mit dem Rad fährt? Ist das nicht Isobel?«
    Liam hielt an und deutete in Richtung der Brücke, die über den Conon
und nach Little Scatwell führte.
    Lili kämpfte mit sich. Sie verspürte den Impuls, ihren Plan sofort
zu ändern, wie sie es immer getan hatte, wenn es um ihre Töchter ging. Deren
Bedürfnisse hatten immer erste Priorität genossen, doch gab es jetzt nicht
etwas zu klären, das für ihr Leben ebenso wichtig war?
    Â»Hast du nicht einmal gesagt, ich sei eine Glucke?«
    Liam lachte.
    Â»Gut, dann fahr einfach weiter. Isobel wird sich von Fiona verwöhnen
lassen und auch nachher noch da sein, wenn wir von unserem kleinen Ausflug
zurückkehren.«
    Â»Ausflug?«, fragte er neugierig, während er langsam weiterfuhr.
    In Scatwell Castle angekommen, führte sie ihn geradewegs in den
Stall. Solange das Anwesen noch nicht verkauft war, standen die Pferde immer
noch im dortigen Stall. Little Scatwell besaß keine Stallungen. Das Problem
galt es mit dem neuen

Weitere Kostenlose Bücher