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Die Rose der Highlands

Die Rose der Highlands

Titel: Die Rose der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gefallen?«
    Â»Hm.«
    Â»Selbst, wenn dir der Banker vertrauenerweckend erscheint, fragst du
bitte genau nach dem Namen des Geldinstituts, das er vertritt? Und gehst du
bitte, bitte keine Verpflichtungen ein, bevor ich Erkundigungen über die Bank
eingezogen habe?«, flehte Lili.
    Isobel stöhnte entnervt auf.
    Â»Genau wie Keith es prophezeit hat. Du wirst ihm gleich
unterstellen, er wolle an mein Vermögen. Dabei meint er es nur gut. Und er hat
mit Sicherheit mehr Geld als ich. Sonst würde er sich wohl kaum so ein
prachtvolles Haus bauen können.«
    Â»Wie bitte? Er hat gesagt, ich würde ihm unlautere Absichten
unterstellen? Wie kommt er denn auf so etwas?«, stieß Lili empört hervor. Ihre
Wangen waren knallrot angelaufen. Sie fühlte sich ertappt.
    Isobel hob die Schultern. »Hat er nicht recht? Witterst du nicht
Betrug und Verrat?«
    Â»Unsinn. In diesen Zeiten kann man gar nicht vorsichtig genug sein.
Ich finde es normal, dass man Erkundigungen einzieht, bevor man einem Fremden
sein Vermögen in den Rachen wirft!«
    Isobel stöhnte erneut auf. »Keith ist kein Fremder, sondern mein
Verlobter, und der andere Mann ist der Banker seines Vertrauens. Aber da du ja
keine Ruhe geben wirst, bevor ich dir hoch und heilig geschworen habe, nicht zu
leichtgläubig zu sein … Nun, was schlägst du vor, um mich vor seinen finsteren
Machenschaften zu schützen?«
    Lili überhörte den bissigen Unterton.
    Â»Dass du mir erlaubst, über den englischen Banker Erkundigungen
einzuziehen, bevor du ihm dein Vermögen überlässt.«
    Â»Und wie soll ich das Keith erklären?«
    Â»Sag ihm, das hört sich alles schlüssig an, aber du wollest nichts
überstürzen.«
    Â»Keith ist nicht dumm. Er wird den Braten riechen.«
    Â»Bitte! Versprich es mir!«
    Lili reichte Isobel die Hand.
    Â»Versprochen!« Isobel schlug ein.
    Â»Dazu musst du den Mann aber treffen. Geh nur hin und verschaffe dir
einen Eindruck. Lass dir den Namen des Herrn geben und leite ihn an mich
weiter. Und natürlich den Namen der englischen Bank.«
    Â»Unter einer Bedingung«, unterbrach Isobel sie.
    Â»Ich höre.«
    Â»Wenn du das recherchiert und nichts Nachteiliges herausgefunden hast,
würdest du dann endlich dein verdammtes Misstrauen ablegen?«
    Lili nickte eifrig.   
    Â»Du sollst es mir versprechen!« Isobel hielt ihrer Stiefmutter die
Hand hin.
    Zögernd griff Lili danach. »Versprochen«, sagte sie leise.
    Das ist eine faire Abmachung, sprach sie sich dabei gut zu. Ich
werde versuchen, etwas über diesen Mann herauszubekommen. Im Gegenzug vertraut
Isobel ihm nicht leichtfertig ihr Vermögen an. Und wenn ich nichts
Beunruhigendes über Lord Fraser herausfinde, dann will ich Isobels Glück an
Hogmanay aus vollstem Herzen feiern.
    Â»Ich geh ins Bett«, seufzte Isobel. »In deiner Gegenwart kann ich ja
gar nicht unbeschwert an Keith denken. Wahrscheinlich ist er auch noch ein
Bigamist und Spieler.«
    Â»Bella, bitte, sei nicht böse. Glaub mir, ich freue mich mit dir. Es
ist nur alles noch etwas ungewohnt für mich. Lass dir von einer alten
Schwarzseherin wie mir dein Glück nicht verderben!«
    Lili fuhr Isobel zärtlich durch die roten Locken.
    Â»Schon vergessen. Aber trotzdem ziehe ich mich jetzt zurück und lege
mich schlafen. Dann lasse ich jedes Wort und den Kuss …«
    Â»Er hat dich geküsst?«
    Â»Hat Dad dich etwa nicht geküsst, als er dir seinen Antrag gemacht
hat?«
    Lili lief feuerrot an. Nicht, weil sie Gedanken an einen heißen Kuss
überfielen, sondern, weil sie sich nicht mehr erinnern konnte. Jeder
Augenblick, den sie mit Dusten verbracht hatte, war ihr hingegen sofort
präsent. Wenn sie nur an ihre ersten Liebesstunden dachte. In einem roten Ruderboot
am Ufer des Loch Meig …
    Â»Na, fällt es dir gerade wieder ein?«, scherzte Isobel. »So rot wie
du geworden bist, muss der Kuss ja sehr innig gewesen sein.«
    Â»Ja, sehr«, hauchte Lili und ließ Isobel in dem Glauben, dass sie
soeben an Niall und nicht an Dusten gedacht hatte.
    Â»Dann träum noch schön«, flötete Isobel, während sie sich von der
Bettkante erhob. Lili legte sich hin und schlüpfte unter die Decke. Sie
befürchtete, dass sie in dieser Nacht wohl eher weniger von süßen Träumen
überrascht werden würde als von bösen Vorahnungen. Denn

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