Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rose der Highlands

Die Rose der Highlands

Titel: Die Rose der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
so sehr sie sich auch
bemühte, in ihrem Bauch ballte sich immer noch ein Kloß zusammen, der sich
partout nicht auflösen wollte.
    Lili versuchte zu schlafen, doch es gelang ihr nicht. Sie musste mit
jemandem reden. Mit einem Satz war sie aus dem Bett gesprungen und hatte sich
rasch ihren Morgenmantel übergeworfen. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass
es kurz nach zweiundzwanzig Uhr war. Nicht zu spät, um Sibeal anzurufen, die
nie vor Mitternacht zu Bett ging.
    Das Telefon war im Flur. Sie wählte die Nummer ihrer Freundin. Es
dauerte eine halbe Ewigkeit, bis Sibeal sich meldete.
    Lili schossen Tränen in die Augen, als sie die vertraute Stimme
vernahm.
    Â»Ich bin es, Lili.«
    Â»Lili, wie schön, von dir zu hören. Ich habe mir schon große Sorgen
gemacht. Wie geht es dir?«
    Â»Ich …« Lili schluchzte laut auf. »Ich würde mich freuen, wenn du an
Hogmanay nach Scatwell Castle kommen könntest, aber ihr habt sicherlich schon
etwas anderes vor!«
    Â»Lili, nicht weinen. Bitte. Alles wird gut. Ich komme gern. Aber ohne
Edward. Um es kurz zu machen, der Herr hat eine Geliebte, und ich weigere mich,
die Feiertage wegen der Leute mit ihm zu verbringen.«
    Â»Und ich verkrieche mich im Tal wie ein verletztes Tier und melde
mich nicht bei dir. Ich bin eine verdammt schlechte Freundin!«
    Â»Ach, Lili, was ist los? Es ist doch nicht nur wegen Dustens Tod, dass
du gerade weinst, nicht wahr?«
    Lili schluckte ein paarmal, bevor sie zugab, was sie bedrückte.
    Â»Isobel will sich an Hogmanay verloben.«
    Â»Isobel? Das ist ja wunderbar!« Sibeal klang sichtlich begeistert.
    Lili stieß einen am anderen Ende der Leitung hörbaren Seufzer aus.
    Â»Gibt es einen Haken?«
    Â»Nein, ja, ich bin das Problem. Ich bin misstrauisch gegenüber dem
Mann.«
    Â»Nun sag schon, wie heißt er? Kennen wir ihn?«
    Lili räusperte sich ein paarmal.
    Â»Lord Fraser!«, entgegnete sie knapp.
    Â»Lord Fraser? Kenne ich nicht. Der letzte dieses Namens war meines
Wissens der Vater unserer speziellen Freundin Lady Ainsley, Sir Alexander.«
    Â»Er heißt Keith und hat auf der Black Isle eine Whiskybrennerei
übernommen.«
    Â»Sir Keith? Noch nie gehört.«
    Â»Es wäre schön, wenn du die Ohren offen hieltest.«
    Â»Ist er dir suspekt?«
    Lili zögerte. »Ich gönne Isobel das Glück von Herzen, aber mein
Gefühl rebelliert gegen den gut aussehenden Highlander.«
    Â»Gut aussehend? Oho! Gut, ich werde mich umhören.«
    Â»Werdet ihr euch scheiden lassen?«
    Sibeal lachte durchs Telefon.
    Â»Mein werter Gatte, Sir Edward, möchte das mit allen Mitteln
verhindern, aber die Rolle der leidenden, betrogenen und allzeit duldsamen
Ehefrau ist mir nicht auf den Leib geschrieben. Was soll ich tun?« Sibeal
seufzte. »Wenn wir Kinder hätten, vielleicht könnte ich mich zusammenreißen,
aber so? Ich will die Scheidung! Da es Edwards katholischem Naturell
entspricht, diese Ehe jedenfalls auf dem Papier zu erhalten, werde ich
wahrscheinlich gegen ein monatliches Auskommen von einer Scheidung Abstand
nehmen.«
    Â»Ich freue mich so, dass du kommst. Ich brauche eine Unterstützung
in dem ganzen Durcheinander, denn auch Rose hat alle ihre Freunde zu ihrem
sechzehnten Geburtstag eingeladen.«
    Â»Und ich werde meine Fühler nach allen Seiten ausstrecken. Sobald
ich die geringsten Zweifel an der Integrität des teuren Lords in Erfahrung
bringe, werde ich dir Bericht erstatten. Tröste dich: Eine Verlobung ist noch
keine Hochzeit! Wir haben Zeit!«
    Lili lachte. »Wie recht du hast! Ach, ich habe dich so vermisst. Ich
dachte, ich müsste mich in meinem Kummer vergraben, aber es hätte mir bestimmt
gutgetan, ab und an deine unverwechselbare Stimme zu hören.«
    Â»Hör bloß auf mit der Süßholzraspelei. Du weißt, ich ertrage keine
Nettigkeiten«, lachte Sibeal. »Allerdings würde ich mir wünschen, dass wir kein
Haar in der Suppe finden. Es wäre Isobel von ganzem Herzen zu gönnen, dass sie
die Wonnen der Liebe erfährt«, ergänzte sie mit ernster Stimme.
    Â»Ja, glaubst du denn, ich gönne es ihr nicht?«, fragte Lili empört.
    Â»Nein, natürlich nicht. Ich gehe eher davon aus, dass es dich ein bisschen
gruselt, im Tal von Strathconon allein zurückzubleiben.«
    Â»Du bist gemein!«
    Â»Nein, eine gute Freundin«, widersprach Sibeal. »Ich

Weitere Kostenlose Bücher