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Die Rose der Highlands

Die Rose der Highlands

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freue mich, mit
dir Hogmanay zu feiern!«
    Â»Ich freue mich auch«, entgegnete Lili und legte auf. Sie blieb noch
eine Weile regungslos neben dem Telefon stehen. Es wird alles wieder gut,
sprach sie sich zu, es wird alles wieder gut!

13
    S eit Tagen tobte in Scatwell Castle das pralle Leben. Die
Ruhe war vorüber, seit Rose aus den Ferien heimgekehrt war. Wie ein Wirbelwind
fegte sie durch die alten Gemäuer, und fröhliches Gelächter erfüllte das ansonsten
eher stille Haus; vom Turmzimmer, das sie bewohnte, bis zum Souterrain, in dem
die Küche lag. Rose besaß ein ansteckendes tiefes Lachen, dem sich keiner
entziehen konnte. Und sie gab mit großer Begeisterung lustige Geschichten zum
Besten.
    Â»Das glaube ich nicht!« Bonnie, die in demselben Alter wie Rose war,
wischte sich eine Lachträne aus dem Gesicht.
    Â»Aber, wenn ich dir doch sage, die Perücke von Mademoiselle Larange
saß so schief auf ihrem Kopf wie eine Baskenmütze. Und wir hätten niemals
gelacht, aber als sie dann sagte: Rose Munroy, ast du dir wieder nicht das Aar
gekämmt? Das macht keine gute Eindruck, das muss sitzen akkurat, da hat die
ganze Klasse angefangen zu lachen. Die arme Moiselle.«
    Â»Rose, nun halte Bonnie doch nicht von der Arbeit ab«, ermahnte Fiona
die Tochter des Hauses scherzhaft.
    Â»Tue ich doch gar nicht. Ich möchte Bonnie beim Servieren helfen.«
    Â»Aber nein, mein Kind, das kommt gar nicht in Frage. Was soll deine
Familie dazu sagen, wenn du sie bedienst?«
    Ein verschmitztes Lächeln erhellte Roses Gesicht noch mehr. »Mom
findet das gut, wenn ich euch helfe. Sie ist ganz stolz darauf, dass meine
Großmutter Köchin war wie du!«
    Bonnie seufzte: »Deine Mutter, ja, aber deine Schwester legt Wert
auf Etikette.«
    Roses Miene verdüsterte sich. »Ach die! Die hat immer etwas an mir
auszusetzen.« Dann huschte ein verschmitztes Lächeln über ihr Gesicht. »Obwohl
ich zugeben muss, dass sie seit meiner Ankunft ungewöhnlich freundlich zu mir
war. Sie hat gefragt, wie es Mademoiselle Larange geht und ob ich gute Noten
habe. Ja, sie hat mich sogar gelobt, als ich ihr erzählte, ich wäre
Klassenbeste. Sie muss krank sein. Doch dafür sieht sie zu gut aus. Ich würde
sagen, so hübsch war sie noch nie. Und was für Kleider sie trägt! Offenbar hat
sie die Gouvernantenkostüme allesamt entsorgt. Ich wusste gar nicht, was für
einen guten Geschmack sie haben kann. Wie eine echte feine Lady!«
    Rose unterbrach sich, weil sie aus den Augenwinkeln beobachtete, wie
Fiona und Bonnie sich einen vielsagenden Blick zuwarfen.
    Â»Raus mit der Sprache. Was ist los?«
    Â»Ich glaube, wenn du dich jetzt zu deiner Mutter und deiner
Schwester an den Tisch setzt, wie es sich gehört, wirst du die Nachricht aus
erster Hand erfahren«, bemerkte Fiona ausweichend, während Bonnie ihr ein
Zeichen machte, das sie nicht deuten konnte. Einen Kussmund? Was sollte der im
Zusammenhang mit ihrer spröden Stiefschwester bedeuten?
    Â»Gut, dann werde ich den Damen Gesellschaft leisten.«
    Â»Hast du nicht eine Kleinigkeit vergessen?«, fragte Fiona streng und
musterte Rose kritisch von Kopf bis Fuß.
    Rose blickte an sich hinunter. »Oje«, entfuhr es ihr, als sie
bemerkte, dass sie immer noch ihre Kleidung vom Ausreiten trug. »Wisst ihr,
dass ich keine Angst mehr vor dem Reiten habe? Heute Morgen war ich bei Una an
der Box. Und eines Tages, da werde ich sie auch wieder reiten. Das schwöre
ich!«
    Fiona ließ vor Schreck einen Schöpflöffel in den Suppentopf fallen.
»Das tust du nicht«, kreischte sie. »Ich denke, du hasst den Gaul, der deinen
Vater abgeworfen hat!«
    Â»Dachte ich auch, aber Una hat mich heute in einer Art und Weise
angeguckt, als würde sie mir sagen wollen, dass ich ihr verzeihen möge. Ich
habe sie das ganze Jahr über nicht angesehen, aber als ich an ihrer Box
vorüberkam, da zog mich ihr Blick magisch an.«
    Â»Papperlapapp! Pferde können nicht so gucken und schon gar nichts
sagen! Bilde dir das erst gar nicht ein! Es genügt, dass deine Mutter sie
reitet. Ich sage euch, es liegt ein Fluch über den Munroys.«
    Â»Ich glaube nicht an derlei Dinge! Ich glaube ja auch nicht an
Geister!«, widersprach Rose entschieden.
    Â»Das solltest du aber«, raunte Fiona ihr verschwörerisch zu. »In
diesem Schloss, so sagt man im Tal, spuke der Geist von Angus

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