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Die Rose der Highlands

Die Rose der Highlands

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sollen,
Sie alter Schmeichler. Ich glaube Ihnen kein Wort!«
    Â»Wollen Sie mich beleidigen? Es ist jedes Wort wahr. Das würde ich
vor jedem Gericht Schottlands beschwören«, erwiderte der Anwalt schmunzelnd.
Dann wurde er ernst. »So gefallen Sie mir schon viel besser, Lili. Sie sahen
eben so entsetzlich traurig aus. Als würde die Last der ganzen Welt auf Ihren
Schultern liegen. Dann können wir ja gleich mit unserem gestrigen Gespräch
fortfahren. Wo drückt der Schuh? Wieder Ärger mit Isobel? Das kann doch kein
Zufall sein, dass wir uns so schnell wiederbegegnen!«
    Lili war bei seinen letzten Worten das Lachen vergangen.
    Â»Verfolgen Sie mich? Ich meine, gestern Abend tauchen Sie bei Little
Scatwell auf, und heute fahren Sie mit Ihrem Wagen ganz zufällig hinter mir?«,
fuhr sie ihn ärgerlich an.
    Liam sah Lili einen Augenblick schweigend an.
    Sie hatte ihn verletzt. Das war ihm anzusehen.
    Und das war ihr überaus unangenehm, vor allem, weil es ihr bereits
leid tat, was sie ihm da gerade unterstellt hatte. Sie wollte sich rasch
entschuldigen, doch da sagte er leise: »Vielleicht würde ich auch das tun,
liebe Lili, um mehr Zeit mit Ihnen zu verbringen, aber noch spielt mir der
Zufall in die Hände.« Seine Miene verdüsterte sich. »Ich bin gerade auf dem Weg
ins Highland Hotel nach Strathpeffer. Sie wissen doch, meine Frau … sie hat
jetzt, was sie will.«
    Â»Sie haben sich doch nicht etwa hinreißen lassen, sie zu schlagen?«,
fragte Lili entsetzt.
    Der Anwalt lächelte. »Oh nein, dazu würden ja verletzte Gefühle
gehören, und ich empfinde – und das ist die reine Wahrheit – nichts mehr für
meine Frau. Nichts mehr außer Verachtung, wenn ich das hinzufügen darf. Es ist
anders gekommen, als sie es geplant hat. Als ich gestern nach Hause kam, war
ihr Liebhaber bei ihr. Sie lagen vor dem Kamin auf dem Boden … und … nun, Sie
wollen sicherlich keine Einzelheiten hören, nicht wahr? Ich für meinen Teil
hätte nämlich auch darauf verzichten können, es mit eigenen Augen sehen zu
müssen!«
    Lili schmunzelte. »Nein danke, ich glaube, ich kann mir in etwa
denken, was sich da vor Ihrem Kamin ereignet hat. Und was haben Sie getan?«
    Â»Ich habe mich geräuspert und meinen ehemaligen Kompagnon, Mister
Armstrong, freundlich aufgefordert, mein Haus auf der Stelle zu verlassen. Ohne
ihn zu Wort kommen zu lassen, bat ich ihn, Eilidh mitzunehmen. Ich fügte hinzu,
ich würde das Haus vom morgigen Tag bis nach Hogmanay verlassen, damit meiner
Gattin genügend Zeit bliebe, ihre persönlichen Sachen mitzunehmen. Alles
Weitere werde er aus meinem Schriftsatz erfahren, denn ich nähme doch an, er
werde sie in der Scheidung vertreten. Und er sei doch wohl mit mir einer
Meinung, dass ein Verschulden vorliege und Unterhalt ausgeschlossen sei …«
    Â»Oje«, entfuhr es Lili. »Dem haben Sie aber eingeschenkt!«
    Â»Ich bin froh, dass die beiden mir in die Hände gespielt haben, und
nun bin ich auf dem Weg, mich im Hotel einzubuchen.«
    Â»Aber haben Sie keine Sorge, dass Ihre Frau an Ihre Papiere und
Konten geht?«
    Â»Werte Lili, Kompliment, Sie sind eine Frau, die mit beiden Beinen
auf dem Boden steht …« Er unterbrach sich und holte einen Schlüssel aus der
Jackentasche. »Mein Arbeitszimmer habe ich abgeschlossen. Und ihr sogenannter
Anwalt wird ihr kaum raten, meine Tür aufzubrechen. Auch wenn er sich
sicherlich bereits innerlich darauf einstellt, was ihn der Spaß kosten wird.
Meine Frau hat große Ansprüche an ihre Ehemänner«, lachte er. »Aber es ist kein
guter Ort, einen Plausch zu halten. Darf ich Sie zu einem Drink in die Bar des
Highland Hotels einladen?«
    Â»Jetzt?«, fragte Lili entsetzt.
    Liam warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Selbstverständlich darf
es auch Tee mit Scones sein. Wenn ich mir trotz der frühen Stunden einen Whisky
genehmigen darf?«
    Â»Ich habe ja noch gar nicht gesagt, dass ich Ihre Einladung annehme«,
protestierte Lili scherzhaft.
    Liam nahm das ernst. »Stimmt, Sie haben sicherlich etwas Wichtiges
vor, und ich halte Sie nur auf. Entschuldigen Sie, aber ich bin immer so froh,
wenn ich Sie treffe.«
    Â»Sie haben Glück«, erwiderte Lili hastig. »Ich bin ebenfalls auf dem
Weg zum Highland Hotel. Isobel ist gestern Nacht noch fortgeritten, und ich
befürchte, sie ist bei

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