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Die Rose der Highlands

Die Rose der Highlands

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auf ihre goldene Armbanduhr. Ein
Geschenk von Dusten zur Hochzeit. Sie seufzte. Wenn sie nicht bald einen Käufer
für das Stadthaus hatte, dann musste sie in Erwägung ziehen, sich von diversen
Schmuckstücken zu trennen. Und diese Uhr würde sicherlich einiges einbringen.
    Â»Ich denke, wir fahren gleich. Was meinst du? Ich bin ausgehfertig.«
    Â»Ich muss mich noch umziehen, aber ich wollte dir nur vorher noch
etwas geben.« Isobel holte ein kleines Päckchen hinter ihrem Rücken vor.
    Â»Herzlichen Glückwunsch!« Sie reichte Lili das liebevoll eingewickelte
Geschenk. Gerührt griff Lili danach und packte es vorsichtig aus. Zum Vorschein
kam eine Brosche in Form eines Schmetterlings, der in der Mitte einen Aquamarin
und an den Flügeln blaugoldene Verzierungen besaß. Er war ganz in der Machart
eines Jugendstil-Schmuckstücks gehalten, einer Juwelierkunst, die aus der
englischen Art & Craft-Bewegung stammend mittlerweile auch in Großbritannien
unter ihrem deutschen Namen bekannt war.
    Â»Ist die schön!«, entfuhr es Lili begeistert. Ihre Augen leuchteten,
doch dann schüttelte sie den Kopf. »Das kann ich nicht annehmen. Die gehörte
deiner Mutter, nicht wahr?«
    Â»Ja, und ich möchte, dass du sie trägst. Mir steht sie nicht. Ich
bin nicht geschaffen für diese verspielten Tiffany-Schmuckstücke. An mir sehen
alle diese Schlangenarmbänder oder Käferohrringe aus, als habe man mich
verkleidet. Das passt nicht zu mir. Und ich möchte dir doch endlich einmal
Dankeschön sagen. Für alles, was du für mich getan hast.«
    Wieder wurden Lilis Augen feucht. Dieses Mal allerdings vor Rührung.
    Â»Ich mache das doch nicht, weil ich es muss, meine Süße, ich liebe
dich von ganzem Herzen.«
    Lili breitete ihre Arme aus und drückte Isobel fest an sich. Eine
Wolke von Rosenduft umfing sie. Es berührte Lili immer noch merkwürdig, dass
Isobel genau die gleiche Duftnote liebte, die ihre leibliche Mutter Caitlin
benutzt hatte. Wenn sie nur daran dachte, wie intensiv der betörende Duft der
Rose dem Umhängetuch, das Niall ihr damals geschenkt hatte, entströmt war.
Damals, als ihr Lady Ainsley gehässig zugetragen hatte, dass das prachtvolle
Tuch Nialls verstorbener Frau gehört hatte. Damals, als Lili noch nicht geahnt
hatte, dass Caitlin eine den Munroys ebenso verhasste Makenzie wie sie selbst
gewesen war.
    Lili schüttelte die Gedanken an die Vergangenheit energisch ab. »Ich
habe dich schon damals in der Schule ins Herz geschlossen«, raunte sie ihrer
Stieftochter ins Ohr. »Erinnerst du dich, als du am Saint Andrew’s Day auf der
Bühne den Gillie Callum getanzt hast? Du warst großartig.«
    Â»Und du hast mich perfekt begleitet, obwohl ein Betrunkener aus dem
Publikum laut pöbelte, weil du dazu Klavier und nicht Dudelsack gespielt hast.«
    Â»Ja, und dein Vater ist in der Aula vor den anwesenden Eltern mutig
aufgesprungen und hat gerufen, jeder, dem das nicht gefalle, solle gehen!«
    Â»Da war ich vielleicht stolz auf ihn. Ich wusste ja noch nicht, dass
du bereits sein Herz im Sturm erobert hattest.«
    Es war wohl eher sein Plan, mit einer jungen Frau, die nicht aus den
Highlands stammte und auf keinen Fall eine Makenzie sein konnte, einen Munroy
zu zeugen, von dem er entflammt gewesen war, schoss es Lili durch den Kopf,
aber das würde sie Isobel nicht verraten. Warum sollte sie ihr unnötig das Herz
beschweren?
    Â»Ja, damals habe ich noch nicht geahnt, was mich in den Highlands
erwarten würde«, seufzte sie stattdessen.
    Â»Hast du dich in meinen Dad damals auch so verliebt wie er sich in
dich?«
    Lili wurde rot. Die Frage kam überraschend. Sanft befreite sie sich
aus der Umarmung. »Ja, sicher, sonst wäre ich niemals mit ihm in die Highlands
gegangen und hätte meinen geliebten Beruf an den Nagel gehängt«, erwiderte Lili
ausweichend, weil sie es selbst nicht mehr wusste. Der attraktive Highlander
hatte ihr den Kopf verdreht. Keine Frage. Aber war es jemals Liebe gewesen? So
wie bei Dusten und ihr?
    Â»Ich will wissen, ob du dich damals gleich in ihn verliebt hast?«,
hakte Isobel energisch nach.
    Â»Ja, durchaus, und vor allem aber habe ich dich von Herzen lieb
gehabt und wollte dir eine gute Mutter sein«, erwiderte Lili hastig.
    Isobel betrachtete Lili einen Augenblick lang skeptisch, bevor sie
ihre Stiefmutter stürmisch umarmte.
    Â»Ach, ich

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