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Die Rose der Highlands

Die Rose der Highlands

Titel: Die Rose der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Ranney
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Fäuste und strich forschend über seine Haut. Er nahm eine ihrer Hände und setzte einen Kuss auf jeden Knöchel. »Leitis«, sagte er. Nur ihren Namen, aber er klang wie ein Gedicht.
    Dann löste er seine Maske und ließ auch sie auf den Boden fallen. Heute Nacht sollte nichts zwischen ihnen liegen.
     
    Als die Maske fiel, hob Leitis die Hand und berührte sein Gesicht. Sie wünschte, der Mond würde in die Höhle scheinen, damit sie es erkennen könnte.
    »Hast du die Maske wirklich zu meinem Schutz getragen oder bist du über die Jahre hässlich geworden?«, neckte sie ihn.
    »Würde dir das etwas ausmachen?«, fragte er mit ernster Stimme.
    »Nein«, antwortete sie aufrichtig. Aber sie konnte sich nicht vorstellen, dass aus dem hübschen Jungen etwas anderes geworden war als ein gutaussehender Mann.
    Um sich zumindest ein annäherndes Bild zu machen, tastete sie ab, was die Maske verborgen hatte. Als ihre Fingerspitzen gegen seine Wimpern stießen, erkannte sie, dass er die Augen geschlossen hatte. Ihre Entdeckungsreise förderte keinen Makel zutage, keine Narbe oder sonstige Entstellung.
    Er stand die ganze Zeit still. »Finde ich deine Billigung?«, fragte er, als sie die Hände sinken ließ.
    »Ja«, flüsterte sie und ging auf die Zehenspitzen, um ihn zu küssen. Das wäre der Gipfel der Kühnheit für sie, etwas, was sie nie zuvor getan hatte – von sich aus einen Mann zu küssen, weil sie es wollte, ihre Lippen auf seine zu drücken in der Hoffnung, dass er ihr zeigen würde, wie sie ihn ebenso verzaubern könnte, wie er sie verzauberte.
    Doch es kam nicht dazu, denn er bückte sich plötzlich und hob sie auf seine Arme.
    »Es ist ein komisches Gefühl, getragen zu werden«, sagte sie. »Als ob ich fliege.«
    »Als Engel musst du dieses Gefühl doch kennen«, neckte er sie.
    Sie lachte. »Ich kann mich keiner engelhaften Eigenschaften rühmen.«
    Der Kuss, den er ihr gab, war süß und leidenschaftlich, und als er endete, war ihr herrlich schwindlig, als hätte sie sich oben auf Hamishs Hügel wieder und wieder um sich selbst gedreht, bis sie den Boden unter den Füßen verlor.
    Er legte sie auf das Lager aus Kleidern, kniete sich neben sie und küsste nacheinander ihre Finger, so behutsam, als seien sie zart und zerbrechlich und nicht kräftig und schwielig von den Jahren am Webstuhl.
    Aber er machte keine Anstalten, sie zu besteigen.
    Sie lag ganz still da und wartete. »Du musst dir nicht Zeit lassen – ich habe keine Angst«, sagte sie schließlich.
    »Du möchtest, dass ich mich beeile?« Die Belustigung in seiner Stimme veranlasste sie, die Stirn zu runzeln.
    »Nur, wenn
du
es möchtest«, antwortete sie. »Mir ist beides recht.«
    »Dir ist es
gleichgültig?
«
    Sie schüttelte den Kopf. »So habe ich es nicht gemeint.«
    »Das ist sehr freundlich von dir«, sagte er trocken. »Wenn dir beides recht ist, dann
werde
ich mir Zeit lassen. Ich genieße es nämlich, dich zu berühren.«
    Bei seinen Worten lief ein seltsames Kribbeln über ihren Rücken. Vielleicht kam es aber auch davon, dass er sie auf die Kehle küsste. Sie legte den Kopf in den Nacken, damit er es noch einmal täte.
    »Das gefällt dir wohl«, murmelte er.
    »Ja«, gestand sie.
    Seine Hände glitten federleicht über ihre Haut. Als er seine Wange an der ihren rieb, kratzte sie sein Abendbart, doch sogar das empfand sie als angenehm.
    Ihre einzige Erfahrung mit einem Mann war eine flüchtige Vereinigung im Wald gewesen, wo die Bäume Wache gestanden hatten. Der Boden war kalt gewesen, und es regnete, als hätte die Natur um die bevorstehende Trennung gewusst und beweine sie. Die Höhle bot zwar auch keine Bequemlichkeit, doch das störte sie in diesem Moment nicht.
    »Küss mich«, hörte sie sich zu ihrer Überraschung fordern.
    »Mit Vergnügen.«
    Er küsste sie, bis ihr Blut glühend durch ihre Adern zu schießen schien, und seine Hände erforschten sie von den Schultern bis zu den Knöcheln.
    Berühr mich,
hatte er gesagt, und so tat sie es ihm nach. Seine Haut war warm, beinahe heiß. Sie fühlte, wie sich seine Armmuskeln unter ihren Händen anspannten, und war eben bei seinen Schultern angelangt, als er mit den Fingern über ihre Brüste strich und ihr den Atem raubte. Die Knospen zogen sich zusammen, und die Erregung, die seine Berührung auslöste, reichte bis in ihre Finger- und Zehenspitzen.
    Er neigte den Kopf und fuhr zart mit den Lippen über ihre Brust. Unwillkürlich zog sie die Luft durch die Zähne ein. Dann

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