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Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Titel: Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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Pferde?« fragte Jaafar sogleich begierig.
    Khardan erhob sich. »Es dürfte doch wohl keinen Zweifel darüber geben, daß mein Vater von jetzt an die weiteren Verhandlungen übernimmt. Wähle die Männer aus, die mit uns reiten sollen, und halte sie bereit. Wir werden bei Sonnenuntergang aufbrechen.«
    Nach einer förmlichen Verbeugung verließ Khardan das Zelt seines Feindes. Sein unnahbares Auftreten machte unmißverständlich klar, daß es sich hierbei nur um eine vorübergehende Beilegung ihres seit Generationen währenden Streits handelte. Zohra verweilte noch einen Augenblick, um ihrem Vater einen triumphierenden Blick zuzuwerfen, ehe sie dem Kalifen nacheilte.
    Die Neuigkeit über die Vereinbarungen verbreitete sich rasch in beiden Lagern. Sie rief Mißtrauen und Unglauben in den Zelten der Hrana und Empörung und Unverständnis unter den Akar hervor. Doch wie Khardan beabsichtigt hatte, fand keine der beiden Parteien Zeit, weiter darüber zu streiten. Es verbreitete sich nämlich gleichzeitig auch die Kunde, daß der Kalif plane, noch am gleichen Abend zur Stadt aufzubrechen, und so herrschte in beiden Lagern ein geschäftiges Durcheinander: Die Männer pflegten ihre Sättel und schärften die Waffen; die Frauen stopften in aller Eile Gewänder, versteckten schützende Amulette in den Khurjin ihrer Ehemänner, bereiteten Proviant vor und redeten die ganze Zeit aufgeregt über die schönen Geschenke, die ihre Männer bei der Rückkehr mitbringen würden.
    Zohra nahm von dem ganzen Geschehen keine Notiz. Von dem Wunsch getrieben, Khardan, der sich völlig erschöpft auf den Weg zu seinem Zelt gemacht hatte, einzuholen, eilte sie durch die Lager.
    Als sie ihn erreichte, streckte sie die Hand aus und berührte seinen Arm.
    Khardan wandte sich um. Das Lächeln auf seinen Lippen gefror, und sein Gesicht verfinsterte sich. Zohra wollte etwas sagen, doch er kam ihr zuvor.
    »Also gut, Frau, du hast gewonnen. Du hast erreicht, was du wolltest. Falls du mich aufgehalten hast, um mir Salz in die Wunden zu streuen, so rate ich dir, es dir lieber noch einmal zu überlegen. Ich bin sehr müde und werde wohl auch in dieser Nacht keine Gelegenheit haben, mich auszuruhen. Außerdem muß ich noch zahlreiche Reisevorbereitungen treffen. Also, bitte, entschuldige mich…«
    Zohra hatte tatsächlich geplant, sich an ihrem Sieg zu ergötzen. Die scharfen Worte lagen ihr schon auf der Zunge – bereit, hervorgestoßen zu werden und Khardans Stolz zu verletzen. Es war vielleicht ihr Eigensinn, der sie nun dazu veranlaßte, das genaue Gegenteil von dem zu tun, was jedermann von ihr erwartete. Vielleicht war es aber auch das Gefühl der Bewunderung, das sie im Zelt für den Kalifen empfunden hatte. Die Speere jedenfalls, die sie bereithielt, um sie ihrem Feind entgegenzuschleudern, verwandelten sich plötzlich in Blumen.
    »Mein Gemahl«, sagte Zohra weich, »ich bin nur gekommen, um… um dir zu danken.«
    Ihre Hand ruhte auf Khardans Arm. Sein verblüffter Gesichtsausdruck verriet ihr, daß es ihr gelungen war, ihn zu überraschen. Sie wollte ihn gerade auslachen, als sich seine Hand um die ihre schloß und Khardan sie näher an sich heranzog. Plötzlich schlug ihr Herz schneller, und der Spott wollte nicht von ihren Lippen kommen.
    In diesem Augenblick betrachtete er sie nicht mit Widerwillen. In seinem Blick loderte ein Feuer, das, heller als die Sonne, sie zwang, die Augen niederzuschlagen.
    »Wie unergründlich ist doch der Quell deiner Dankbarkeit, meine Liebe«, flüsterte er, und seine Lippen streiften ihre Wange.
    Das Feuer in seinen Augen entflammte ihren Körper. »Vielleicht solltest du daraus schöpfen, um es herauszufinden«, entgegnete sie. Sie schloß die Augen und öffnete leicht die Lippen in Erwartung seines Kusses.
    »Gebieter!« erklang eine gequälte Stimme.
    »Nicht jetzt, Pukah!« erwiderte Khardan schroff.
    »Gebieter! Bitte, nur einen kleinen Augenblick!«
    Zohra kam wieder zu sich. Sie schaute sich um und sah, daß sie mitten im Lager standen und von einer feixenden Menge umgeben waren. Die Leute stießen sich gegenseitig an. Beschämt und voller Empörung löste sich Zohra aus den Armen ihres Mannes.
    »Warte!« Er hielt sie fest.
    Sie trat einen Schritt zurück und murmelte: »Vielleicht gelingt es dir, mein Gebieter, bei deiner Rückkehr die Tiefe des Quells auszuloten.« Dann riß sie sich los und eilte davon.
    Khardan starrte ihr nach. Er hatte sich fast entschlossen, ihr zu folgen, als schon wieder

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