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Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Titel: Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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aufgefallen, wie Majiids alte Augen aufleuchteten. Doch Zohra sah nichts außer dem, was sich in ihrer Vorstellung abspielte, und dort würde sie von allen mit Spott und Verachtung bedacht.
    Zohra konnte fühlen, wie der Hochmut von ihr abfiel – er tropfte förmlich wie Blut aus einer Stichwunde. Ganz sicher hielten sie ihre Tat für ein abscheuliches Verbrechen. Eine schreckliche Strafe war ihr gewiß. Plötzlich wurde sie von Schwäche übermannt. Sie spürte, wie ihre Beine nachgaben, und ließ sich auf ein Kissen in der Nähe des Eingangs sinken. Das Zelt verschwamm vor ihren Augen. Sie hielt den Blick starr auf einen Punkt an der Zeltdecke gerichtet und bemühte sich mit jeder Faser ihres Körpers, nicht in Tränen auszubrechen. Diese Genugtuung wollte sie ihnen nicht verschaffen. Was sie ihr auch antun mochten, sie würde ihnen mit Stolz und Würde gegenübertreten.
    »Aus welchem Grund wurde ich in das Zelt meines Vaters gerufen?« fragte sie mit leiser Stimme.
    Die Männer blickten zu Khardan hinüber. Als ihr Ehemann hatte er das Recht, als erster zu antworten. Er mußte sich räuspern, bevor er etwas erwidern konnte, doch als er dann seine Stimme erhob, klang sie kühl und abweisend.
    »Da du bereits in die Angelegenheiten der Männer eingegriffen hast, Frau, wurde beschlossen, daß du an der heutigen Beratung, bei der es um die Zukunft und das Wohlergehen der Hrana und Akar geht, teilnehmen darfst. Stammesfehden fallen im allgemeinen der Verantwortung der Männer zu. Frauen sollten mit den Problemen dieser Welt nicht belastet werden. Doch du hast selbst dafür gesorgt, daß du von ihnen eingeholt wurdest. Daher ist es nur recht und billig, daß du nun die Verantwortung für deine Handlungen übernimmst und die Folgen mitträgst.«
    Zohra war voll und ganz damit beschäftigt, sich innerlich gegen die schrecklichen Waffen, die die anderen gegen sie ins Feld führen wollten, zu wappnen. Sie hörte Khardan zu, ohne wirklich zu begreifen, was er sagte. Als er geendet hatte, betrachtete er sie eingehend und wartete offensichtlich auf eine Antwort. Doch seine Worte ergaben keinen Sinn. Sie entsprachen nicht dem, was sie erwartet hatte. Sie hob den Blick und starrte ihn verblüfft an.
    »Was hast du gesagt, Mann?«
    Khardan ließ erschöpft die höfliche Form beiseite und sagte unverblümt: »Ich habe gesagt, Frau, daß du dich wie eine verdammte Närrin benommen hast. Wegen dir haben sich unsere Leute beinahe gegenseitig abgeschlachtet. Nur dem Einschreiten Hazrat Akhrans haben wir es zu verdanken, daß wir davor bewahrt wurden. Er sandte uns unsere Feinde als Spiegel, in dem wir uns selbst wiedererkennen konnten. Nun gibt es keinen Feind mehr, denn er hat Respekt vor uns bekommen und uns seiner Freundschaft versichert.«
    Ein erstickter Laut entrang sich Pukahs Kehle.
    Empört und erstaunt starrte Khardan seinen Dschinn an. »Was ist? Hast du etwas zu sagen?«
    »Nein, Gebieter.« Pukah schüttelte kläglich den Kopf.
    »Dann halt gefälligst deinen Mund!« fuhr ihn Khardan an.
    »Ja, Gebieter.«
    Der Dschinn trat in den Schatten des Zelts zurück.
    Ärgerlich über die Unterbrechung nahm Khardan den Faden wieder auf und richtete sich nun an alle Versammelten.
    »Hazrat Akhran hat wie immer weise gehandelt. Das Bündnis zwischen Akar und Hrana hat uns in Zeid al Sabans Augen in ein besseres Licht gerückt. Diesen Respekt können wir nun nutzen, um mit dem Kamelzüchter als Ebenbürtige zu verhandeln. Wir brauchen jetzt nicht mehr als Bettler vor ihn zu treten.« (Oder als Diebe, hätte der Kalif ehrlicherweise hinzufügen müssen, denn das war die traditionelle Methode, mit deren Hilfe sich die Akar die wenigen Kamele, die sie besaßen, zu beschaffen pflegten.) »Zeid ist jedoch ein alter, schlauer Fuchs. Er wird seine Drohung wahr machen und uns im Auge behalten. Und wenn er auch nur den kleinsten Riß im Bündnis entdeckt, wird er uns mit einem Schmiedehammer zerschmettern.«
    »Rülps!« Pukah saß zusammengekauert in der Ecke und hielt sich die Hand vor den Mund.
    »Mir ist schlecht, Gebieter. Wenn du mich nicht mehr brauchst…«
    »Verschwinde! Geh schon!« sagte Khardan und wedelte ungeduldig mit der Hand.
    Pukah entschwand in einer dünnen Rauchwolke. Er bemühte sich, dabei besonders elend auszusehen, sofern dies einem Unsterblichen überhaupt möglich war. Khardan stieß einen empörten Seufzer aus und hielt inne, um sich das, was er gerade hatte sagen wollen, wieder ins Gedächtnis zu rufen.
    Zohra

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