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Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Titel: Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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Sanddüne auf der Nordseite der Oase, an der die Akar gegenwärtig lagerten.
    Am späten Nachmittag schickte ein Pferdehüter einen Jungen los, der mit einer Botschaft zum Scheich rannte. Nachdem Majiid sie erhalten hatte, stürzte er aus dem Zelt und warf einen Blick gen Himmel, wo er die unheilverkündenden Vorzeichen am westlichen Horizont entdeckte. Sofort gab er Alarm. Eine gelbe Wolke durchstieß die dunkelgrauen Wolken und wälzte sich die Dünen hinunter. Jene Wolke erreichte beinahe die Größe der umliegenden Hügel und bewegte sich überraschenderweise mit rasender Geschwindigkeit entgegen der Richtung des Windes.
    »Sandsturm!« brüllte Majiid gegen den aufkommenden Wind, der im Gegensatz zur sengenden Hitze feucht und bitterkalt war.
    Im Lager stürmten Männer, Frauen und Kinder los, die wichtigsten Vorkehrungen zu treffen. Die Männer sicherten schnell die Zelte, während die Frauen magische Schutzzauber über sie legten. Die Kinder scheuchten Ziegen und andere Haustiere ins Lager oder rannten zu den Brunnen der Oase, um die Wasserschläuche aufzufüllen. Einige Haremsfrauen eilten zum Pferdeplatz, wo die Wächter den Tieren im Schutz der Düne Fußfesseln anlegten. Die Frauen hängten den Pferden Feishas um den Hals, magisch aufgeladene Amulette, die eine beruhigende Wirkung auf die verängstigten Tiere ausübten. Nur so war es den Männern möglich, die Köpfe der Pferde mit weichen Stoffen zu umhüllen, um sie vor dem beißenden Sand zu schützen.
    Die Lieblingspferde wurden in die Zelte gebracht.
    Khardan kümmerte sich selbst um seinen schwarzen Hengst, denn er erlaubte niemandem, das Tier zu berühren. Er flüsterte seinem Pferd beruhigende Worte ins Ohr, während er es in sein Zelt führte. Majiids Frauen kehrten von der Herde mit dem Pferd ihres Gebieters zurück. Der Scheich signalisierte ihnen kurz, das Tier in sein Zelt zu bringen und beobachtete die Entwicklung des Sturms weiter.
    »Sond!« bellte er und spähte in den stechenden Sand, der sie umpeitschte, obwohl der eigentliche Sturm noch ein gutes Stück entfernt war. »Sond!«
    »Ja, Sidi«, antwortete der Dschinn, als er aus dem Sand auftauchte.
    »Schau… dort!« forderte Majiid. »Was siehst du da?«
    Sond starrte in den aufkommenden Sturm. Er kniff die Augen zusammen und sah seinen Gebieter mit einem besorgten Gesicht an. »Zwei Ifrite!«
    Die gelbe Wolke rollte auf sie zu. Wie Feldherren einer angreifenden Armee führten zwei riesige Wesen die Staubwalze an. Sie waren so groß wie die wogende Sandwolke, 4er sie vorangingen. Blitze schossen aus ihren Augen, und Donner dröhnte aus ihren Kehlen. In ihren Händen hielten sie ausgerissene Sträucher. Als sie auf das Lager zustapften, wirbelten ihre gewaltigen Füße riesige Staubwolken auf. Die Ifrite kamen immer näher. Wie Derwische tanzten und wirbelten sie über den Sand.
    »Ob Hazrat Akhran sie geschickt hat?« brüllte Majiid.
    Ein Windstoß erfaßte den großen Mann und riß ihn fast von den Füßen. Nachdem er sicher war, daß jeder in den Zelten Schutz gesucht hatte, ging er zu seinem eigenen.
    »Daran besteht kein Zweifel, Sidi«, rief Sond zurück.
    Majiid schüttelte den Ifriten herausfordernd die Faust entgegen und verschwand im Zelt. Der Dschinn verkroch sich eiligst in seiner Öllampe. Die Diener des Scheichs bemühten sich, den Hengst zu besänftigen, da das Zelt einzureißen drohte, weil er ängstlich mit den Hinterläufen ausschlug.
    »Verschwindet!« schrie Majiid seine Diener an. »Er wittert eure Angst!«
    Der Scheich beruhigte das verängstigte Tier, indem er ihm die Nüstern streichelte und sanft auf den Hals klopfe. Bisher hatte es Majiid unter keinen Umständen erlaubt, daß sein Pferd mit der Magie der Frauen in Berührung kam. Als der Scheich sah, wie das Pferd zitterte und mit den Augen rollte, spielte er mit dem Gedanken, diesmal eine Ausnahme zu machen. Er wollte gerade zum Zelt seiner Hauptfrau aufbrechen, als er ein raschelndes Geräusch hörte. Ihm stieg der Duft von Rosen in die Nase. Wo immer er sich auch aufhielt, dieser unverwechselbare Geruch konnte nur von Khardans Mutter stammen.
    »Du hast meine Gedanken gelesen, Badia«, gab er mürrisch von sich, als sie sich ihm näherte. Dabei ging ihm auf, daß sie die ganze Zeit heimlich in seinem Zelt gesessen haben mußte.
    Badia war die Mutter von sieben Kindern. Und obgleich sie auf die Fünfzig zuging, war sie immer noch eine stattliche Frau, wie Majiid voller Stolz feststellte. Zwar schlief er

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