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Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Titel: Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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Seufzend legte Fedj seine Hand auf die der Prinzessin, die immer noch den Dolch umklammert hielt.
    »Aber was?« schrie sie wütend.
    »Aber ich wage es nicht. Hazrat Akhran hat diese Hochzeit befohlen, und so soll es sein. Ihr beide müßt verheiratet bleiben, und kein Blut darf zwischen den beiden Stämmen vergossen werden, bis die Rose des Propheten erblüht.«
    »Warum?« fragte Zohra verbittert. »Was für einen Grund hat der Gott? Schau dir nur diese häßliche Pflanze an!« Gereizt trat sie gegen eine der vielen Rosenkakteen, die zu ihren Füßen wuchsen. Im hellen Mondlicht sah die am Hang wuchernde Pflanze wie eine tote Spinne aus. »Die Blätter verwelken und werden braun, sie rollen sich zusammen…«
    »Wir haben Winter, Prinzessin«, bemerkte Fedj, wobei er genauso angewidert wie sie den Kaktus musterte. »Vielleicht ist das ihre Art zu überwintern. Ich bin mit den Eigentümlichkeiten dieser Pflanze nicht vertraut, einmal abgesehen davon, daß ich weiß, daß sie hier und nirgendwo sonst auf der Welt wächst. Das ist ein Grund dafür, warum man euch befohlen hat, euer Lager gerade an diesem Ort aufzuschlagen. Und zu der anderen Frage, warum Hazrat Akhran dich zu der verhaßten Heirat zwingen will, vermag ich nur zu sagen, daß ich die Gründe des Gottes ein wenig kenne, und wenn es dich beruhigt, so kann ich dir versichern, daß die Prahlerei dieses aufgeblasenen Prinzen Pfeile sind, die weit am Ziel vorbeischießen. Ich muß dir aber auch sagen, Zohra«, fuhr Fedj nun wieder in ernsterem Ton fort, »daß dein Volk und vielleicht sogar alle Völker der Wüste dem Untergang geweiht sind, wenn du nicht hinuntergehst.«
    Zohra beobachtete den Dschinn von der Seite mit nachtschwarzen Augen, deren dichte, lange Wimpern das Feuer nicht zu verbergen mochten, das in ihren Tiefen heißer glühte als ein loderndes Holzscheit.
    Fedj schob sich dichter heran und flüsterte verschwörerisch: »Abgesehen davon, Prinzessin, hat Akhran nur verlangt, daß ihr beide verheiratet werdet. Er hat nichts davon gesagt, daß die Hochzeit auch vollständig vollzogen werden muß…«
    Nachdenklich kniff Zohra die dunklen Augen zusammen, in denen Fedj zu seiner Erleichterung einen Schimmer von Vorfreude bemerkte; hämischer Vorfreude, aber dennoch Vorfreude.
    »Du würdest Khardans Hauptfrau sein, Prinzessin«, deutete Fedj vorsichtig an, womit er das Feuer zusätzlich schürte. »Es wäre ihm nicht erlaubt, eine andere Frau ohne deine Einwilligung in seinem Harem aufzunehmen.«
    Der Schimmer von Vorfreude verwandelte sich in ein blitzendes Funkeln.
    »Auch sind es nur noch wenige Wochen bis zum Frühlingsanfang. Wenn die Rose des Propheten erblüht, ist dem Willen Akhrans Genüge getan. Dann kannst du mit deinem Ehemann anstellen, was du willst, während du ihm in der Zwischenzeit schon mal das Leben zur Hölle machst.«
    »Nun ja«, murmelte Zohra. Der Hengst neben ihr tänzelte unruhig umher, denn der wollte entweder durch die Wüste galoppieren oder zurück zu seinen Stuten.
    »Wenn ich freiwillig umkehre…«, erwog Zohra bedächtig, wobei sie mit den Fingern der kunstvollen Schnitzerei nachspürte, die den knöchernen Griff ihres Dolches zierte, »… dann nur unter einer weiteren Bedingung.«
    »Wenn es in meiner Macht steht, sie zu erfüllen, werde ich es tun, meine Herrin«, antwortete Fedj vorsichtig. Es war nicht abzusehen, was diese Wildkatze von ihm fordern würde. Alles war denkbar – von einem Schirokko, der ihre Feinde aus der Sandwüste fegte, bis hin zu einem fliegenden Teppich, um sie ans Ende der Welt zu tragen.
    »Ich will meinen eigenen Unsterblichen, der nur mir allein dient.«
    Fedj unterdrückte einen tiefen Seufzer der Erleichterung. Glücklicherweise war ein Dschinn einfach zu beschaffen. Fedj hatte sogar schon einen im Auge, einen Unsterblichen niederen Rangs, der ihm seit drei- oder vierhundert Jahren noch einen Gefallen schuldig war. Mit diesem Dschinn, einem gewissen Usti, hatte Fedj zudem noch eine alte Rechnung zu begleichen.
    Die letzten paar Jahrhunderte hatte Fedj geduldig auf eine passende Gelegenheit gewartet.
    Hier bot sich nun die langersehnte Gelegenheit.
    »Dein Wunsch sei mir Befehl, Prinzessin«, verbeugte sich Fedj tief. »Morgen früh wirst du auf dem Teppich in deinem Zelt einen Gegenstand finden, der wie eine kleine Holzkohlenpfanne aus Messing aussieht. Nimm die Pfanne, klopf dreimal sanft mit dem Fingernagel dagegen und rufe den Namen ›Usti‹. Dann wird dein Dschinn

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