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Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Titel: Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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ein paar Dutzend Anhänger Quars gelenkt. Zumindest nahm er an, daß es seine Anhänger gewesen waren. Der Gott wollte sich nicht eingestehen, daß seine Gläubigen immer fanatischer geworden waren. Nun war Promenthas ungehalten, nicht nur verärgert, sondern außerdem noch mißtrauisch. Darauf war Quar nicht vorbereitet gewesen. Er hatte zwar beabsichtigt, sich um Promenthas zu kümmern, aber erst zu einem späteren Zeitpunkt.
    Und jetzt tauchte auch noch Akhran auf, den man nicht unterschätzen durfte. Zweifellos gelang es dem Wandernden Gott bald, Promenthas auf seine Seite zu ziehen, daher mußte Quar jetzt rasch handeln, um nicht seine bereits erreichten Vorteile aus der Hand zu geben. Nicht, daß Promenthas eine große Gefahr darstellte, denn seine Gläubigen waren alle unter dem Schwert der Gerechten gefallen. Aber waren sie das wirklich alle? Quar nahm sich vor, das noch zu überprüfen. Da Promenthas nun gewarnt war, würde er zumindest wachsamer und vorsichtiger sein, so daß sich Quar gezwungen sah, schneller als geplant zu handeln.
    Akhran, der Skorpion zwischen seinen Laken, der Qarakurt in seinen Stiefeln. Erst vor einigen Tagen hatte Quar den Bericht erhalten, in der Pagrah-Wüste hätten sich zwei Stämme von Akhrans Anhängern zusammengeschlossen. Zwar waren diese Nomaden durch ihre geringe Anzahl im Vergleich zu Quars mächtigen Armeen eher eine Belästigung als eine echte Bedrohung, aber Quar hatte gerade jetzt keine Zeit für Belästigungen.
    Der eine Faktor, auf den Quar seinen Plan, Akhran zu vernichten, aufgebaut hatte, waren die fortwährenden Fehden und Kämpfe zwischen den Anhängern des Wandernden Gottes gewesen. Nach der alten Regel: Teile und herrsche. Wer hätte gedacht, daß der Wandernde Gott, der sich scheinbar um nichts anderes kümmerte als um seine Pferde, sein Ränkespiel aufdecken konnte und nun drauf und dran war, ihn auszustechen?
    »Ich habe einen Fehler gemacht. Ich hätte mich nicht auf die anderen Götter Sardish Jardans konzentrieren dürfen. Anfangs hatte ich sie ja als Bedrohung empfunden, doch seit sich Mimrim von Ravenchai schwach fühlt, versteckt sie sich auf ihrem wolkenverhangenen Berg, während Uevin von Bas Zuflucht zu seiner Politik der Belagerungsmaschinen nimmt. Er hat bis heute nicht erkannt, daß seine Feste längst unterhöhlt ist und er bald durch die entstandenen Risse fallen wird. Aber du, Pferdegott, dich habe ich unterschätzt. Ich habe nach Westen geschaut, und ich habe nach Süden geschaut und meinen Rücken dem Osten zugewendet. Diesen Fehler mache ich nicht noch einmal!«
    Eine zerbrochene Vase kann nicht durch Tränen gekittet werden, dachte er. Doch hat man einen Fehler erkannt, geht man daran, ihn zu beheben. Es gab nur einen Weg, wie Akhran seine verfeindeten Stämme vereinigen konnte – durch den Einsatz seiner Unsterblichen. Nach den jüngsten Berichten hatten Akhrans Ifrite furchtbare Sandstürme aufgewirbelt. Offensichtlich reichte es aus, die Kräfte der Dschinnen zu entfesseln, die dickköpfigen Nomaden zu erschrecken…
    Quar hielt bei dem Gedanken inne und zerquetschte die letzten Blüten der verwüsteten Gardenie in seiner Hand.
    Die Dschinnen, ja, das war die Antwort!
    Er warf die zerdrückten Blütenblätter in den Brunnen, rieb die Hände aneinander und sog den Duft ein, der an der Hülle menschlichen Fleisches hängengeblieben war, die der Gott des öfteren wählte, um sein ewiges Sein zu umgeben. Entschlossen erhob er sich und eilte durch den Lustgarten in den Palast zu seinen kostbar eingerichteten Gemächern. Die Wände waren mit feiner Seide in hellen Tönen behangen und der Boden mit dicken, aus feinster Wolle geknüpften Bildteppichen belegt. In der Mitte des Raums stand ein schwarzer Lacktisch, auf dem sich ein kleiner Bronzegong befand.
    Quar hob den Schlegel, schlug den Gong dreimal, wartete, bis er bis sieben gezählt hatte, und schlug den Gong erneut dreimal. Der zitternd schwingende Ton erfüllte den Raum und war auf eine unbestimmte Art beunruhigend, so daß man die Zähne aufeinanderpreßte. Als der letzte Laut in der duftgeschwängerten Luft verklang, wallte eine Rauchwolke um den Gong und floß zu einem zehn Fuß großen Ifrit in menschlicher Gestalt zusammen.
    »Salam aleikum, Effendi«, grüßte der Ifrit und faltete seine Hände vor der Stirn, über der ein riesiger Turban thronte. Er trug rote Beinkleider aus Seide und eine gleichfarbige Schärpe um seinen eindrucksvollen Bauch. Trotz des ungeschlachten

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