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Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Titel: Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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Kopf in den Nacken und öffnete die feucht glänzenden Lippen.
    Sond kostete von den Schönheiten der Nacht, und das nicht nur einmal, sondern wieder und wieder. Als er vom Wein der Liebe beinahe trunken zu sein schien, löste er widerstrebend den Griff, mit dem er die schöne Dschinnia umschlossen hielt.
    »Was hast du, mein Liebster? Was stimmt nicht?« Noch vor Aufregung rasch atmend, schmiegte Nedjma sich ganz eng an ihn. »Heute nacht schläft mein Gebieter tief und fest!«
    »Mein Vöglein, meine Pfirsichblüte«, flüsterte Sond und strich ihr durch das honigfarbene Haar. »Mein Leben gäbe ich, um diese Nacht mit dir verbringen zu können. Aber es darf nicht sein. Schon bald erwartet mich mein eigener Meister.«
    »Du bist nur gekommen, um mit mir zu spielen.« Nedjma ließ ihr entzückendes Haupt hängen und verzog die Lippen zu einem bezaubernden Schmollen.
    »Du Grausame! Du hast doch monatelang mit mir gespielt! Aber nein, ich bin gekommen, um dir ein Geschenk zu überreichen.«
    »Ein Geschenk? Für mich?« Nedjma schaute auf. In den Brunnen ihrer Augen spiegelte sich das Mondlicht so lieblich, daß Sond sie erneut küssen mußte. Einen Arm um sie gelegt, hielt er sie eng an sich gepreßt und zog aus einem Beutel an seiner Schärpe einen Gegenstand, den er Nedjma in die zarten Hände legte. Vor Entzücken stieß die Dschinnia einen kleinen Schrei aus. Ein mit Juwelen besetztes Ei aus purem Gold lag in ihrer Hand.
    Kein Dschinn und keine Dschinnia konnte materiellen Gegenständen aus der Welt der Sterblichen widerstehen, besonders dann nicht, wenn diese Gegenstände aus wertvollen Metallen und Juwelen gefertigt waren. Das war eine ihrer Schwächen, die es älteren Dschinnen und gelegentlich auch einigen mächtigen Sterblichen ermöglichte, die Seelen der Unachtsamen in einem Schmuckstück einzuschließen.
    »O Sond! Es ist wunderschön!« seufzte Nedjma. »Aber ich kann es nicht annehmen.« Sie hielt das wertvolle Ei in der Hand, gab es aber nicht zurück, sondern blickte es verlangend an.
    »Sicher kannst du das, mein Täubchen«, antwortete Sond und fuhr mit den Lippen über ihr Haar, das dem Schleier entglitten war. Er schloß die Finger über ihrer Hand mit dem Juwel. »Fürchtest du mich? Deinen Sond?«
    Durch lange und dichte Wimpern schaute sie zu ihm empor. »Nun«, murmelte sie und senkte den Kopf ein wenig, um ihr Erröten zu verbergen, »vielleicht ein wenig. Du bist so stark…«
    »Nicht so stark wie dein Gebieter«, entgegnete Sond mit einiger Bitterkeit. Er ließ ihre Hand los. »Du gehörst zu ihm, keiner meiner armseligen Gegenstände könnte dich jemals aufnehmen.«
    »Ich weiß nicht«, zögerte Nedjma. Sie öffnete die Finger, um noch einmal das sagenhafte Ei anzusehen. Das Gold glänzte im Mondlicht, die Juwelen blinkten und glitzerten wie die Augen eines umworbenen Mädchens. »Es ist so wunderschön!«
    »Und schau«, setzte Sond nach und wies mit dem stolzen Eifer eines kleinen Jungen auf das Ei. »Schau, was es tut.«
    Indem er leicht auf einen verborgenen Mechanismus tippte, veranlaßte er das Ei, sich zu teilen. Aus der unteren Hälfte der Eierschale erhob sich ein vergoldeter Käfig, in dem sich ein kleiner Vogel befand. Das Schnäblein des kleinen Vogels öffnete sich, und der Käfig begann, sich um und um zu drehen, während lieblich klingende Musik durch die Nacht trillerte.
    »Ohhh!« seufzte Nedjma. Das Ei mit dem singenden Vogel lag in ihren zarten, offenen Händen, die vor Freude zitterten. »Noch nie habe ich so etwas Schönes gesehen oder auch nur davon geträumt!« Sie preßte das Ei an die Brust. »Ich nehme dein Geschenk an, Sond!« Nedjma sah dem Dschinn in die Augen und befeuchtete mit der Zungenspitze die roten Lippen. »Und jetzt«, flüsterte sie, schloß die Augen und drängte sich an ihn, »empfange deine Belohnung…«
    »Das werde ich«, ertönte eine grausame Stimme.
    Vor Schreck riß Nedjma die Augen auf, ihr Herzschlag setzte aus, und ihr Schrei wurde von einer groben Hand erstickt, die Mund und Nase verschloß. Diesmal wehrte sich die Dschinnia. Aber vergeblich. Die mächtigen Arme des Ifrit hielten sie mit Leichtigkeit fest. Kein Hilferuf konnte den Griff seiner Hand durchdringen.
    »Ich werde deine Gefühle befriedigen«, lachte Kaug rauh, »und zwar mit meinem eigenen Körper und nicht mit dem deines schwächlichen Liebhabers.« Der Ifrit zerriß das glänzende Mieder und fuhr mit derben Händen über die weichen Brüste der Dschinnia. Vor Ekel und

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