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Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar

Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar

Titel: Die Rose des Propheten 2 - Das Buch Quar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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zu überzeugen. Aber der Dschinn war nicht erschienen, er blieb einfach unauffindbar. Somit bereitete das unerklärliche Verschwinden des Unsterblichen Majiid weitere Sorgen. Ihn beschlichen düstere Vorahnungen. Etwas war schiefgegangen, dessen war sich Majiid gewiß.
    Als er die große Staubwolke erblickte, wußte er, was geschehen war. Sie brachten die Pferde wieder zurück. Der Handel war nicht zustandegekommen.
    Die Spahis machten aus ihrem Einzug ins Lager ein beeindruckendes Schauspiel. Sie führten ihre erstaunlichen Reitkünste vor, als sie ihre Pferde in einer langen Reihe vor Majiid auf und ab tänzeln ließen. Auf Khardans Kommando knieten ihre Pferde vor dem Scheich nieder. Für einen Augenblick vergaß Majiid die bösen Vorahnungen, und Stolz erfüllte seine Brust. Ein Lächeln spielte um seine Lippen, als er Jaafar einen triumphierenden Blick zuwarf. In Majiids Gesicht stand deutlich geschrieben: Deine Schafhirten werden niemals ein solch imposantes Kunststück zustande bringen!
    Doch was war das? Jaafar achtete gar nicht auf die Reiter, sondern sah mit spöttischem Blick zu den Pferden hinüber, die die Spahis wieder zurückgebracht hatten. Nun war es an Jaafar, Majiid mit hochgezogenen Brauen spöttisch anzublicken. Der Scheich der Akar wandte sich mit finsterem Gesicht ab und eilte zu Khardan. Was mochte bloß schiefgegangen sein? Als er die Tochter des Sultans erblickte, trat ein mißtrauischer Zug in seine Augen. Frauen! Unwillkürlich überkam Majiid das Gefühl, daß diese Frau die Wurzel des Übels sei.
    Nicht nur der Scheich Majiid hatte die Tochter des Sultans finster beobachtet. Zohra hatte ihr schönstes Gewand angezogen, das schwarze Haar gekämmt, bis es wie die Flügel eines Raben glänzte, den Körper mit Jasmin eingerieben und war so vor ihr Zelt getreten, um ihren Gemahl zu empfangen, als ihr die tief verschleierte Frau, die hinter Khardan auf dem Pferd saß, auffiel. Wer war diese Unbekannte? Was hatte Khardan mit ihr vor? Rasch trat sie in den Schatten des Zelts zurück, um die Begrüßung zwischen Vater und Sohn ungesehen verfolgen und belauschen zu können.
    Khardan sprang vom Pferd und umarmte seinen Vater herzlich.
    »Sei willkommen, mein Sohn!« Majiid legte die Hände auf Khardans Schultern. Ein leichtes Zittern in seiner Stimme verriet, daß er den Tränen nahe war.
    Lautstarker Jubel und Wiedersehensfreude brandeten durch das ganze Lager, denn überall fielen jauchzende Frauen ihren Männern in die Arme und hoben Väter ihre aufkreischenden Kinder zum Himmel. Die Spahis zogen die Beute aus ihren Khurjins und verteilten sie an ihre lachenden Frauen und Kinder.
    Majiid warf einen kurzen Blick auf das reichhaltige Raubgut und wandte sich fragend an seinen Sohn. »Mir scheint, daß deine Reise erfolgreich war?«
    Khardan schüttelte mit ernstem Gesicht den Kopf.
    »Was ist geschehen?«
    Zu Majiids großem Mißfallen wandte sich nun Jaafar mit lauter Stimme an Khardan: »Ja, Kalif, erzähl uns doch, warum du die Pferde nicht verkauft hast.«
    Mit wenigen Worten berichtete Khardan von den Ereignissen. Er faßte sich kurz, weil zu viele fremde Ohren zuhörten. Die vertraulichen Einzelheiten sowie sein persönliches Anliegen wollte er mit seinem Vater später unter vier Augen besprechen. Der Scheich war sehr wohl in der Lage, auch die Dinge herauszuhören, die Khardan nicht ausgesprochen hatte, und ein Seitenblick auf Jaafars finsteres Gesicht bewies ihm, daß sie dem scharfen Verstand des Hrana ebenfalls nicht entgangen waren. Und auch Zohra, die immer noch unentdeckt im Schatten ihres Zelts stand, blieben sie nicht verborgen.
    »Nun denn«, sagte Majiid mit gezwungener Munterkeit, klopfte Khardan auf die Schulter und umarmte ihn erneut, »es muß ein großartiger Sieg gewesen sein! Ich wünschte, ich wäre dabei gewesen! Mein Sohn fordert den Emir heraus! Und meine Männer plündern die Stadt Kich!« Der Scheich lachte laut auf. Die Spahis wechselten bei diesen Worten stolze Blicke. »Und diese beiden? Gehören sie auch zu den Schätzen der Stadt, die ihr uns mitgebracht habt?« fragte Majiid und schlenderte hinüber zu den Pferden, auf denen die Frauen saßen, die Khardan befreit hatte.
    Vorsichtig, als sei sie aus feinstem Porzellan, umfaßte Khardan Meryem bei der Taille und hob sie aus dem Sattel. Er nahm sie bei der Hand und führte sie zu seinem Vater.
    »Vater, darf ich dir Meryem vorstellen, die Tochter des letzten Sultans von Kich?«
    Meryem ließ sich im Sand auf die

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