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Die Rose von Darjeeling - Roman

Die Rose von Darjeeling - Roman

Titel: Die Rose von Darjeeling - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Lott
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ich mit dir noch irgendetwas zu tun haben will!«
    Unglücklich sah Max sie an. »Ich wollte dir schon noch die Wahrheit sagen … Aber dann … Hör doch erst mal zu …«
    Sie schnaubte vor unterdrücktem Zorn, aber ihre Neugier siegte. Unwillig setzte sie sich wieder.
    Max erzählte von dem Gerücht. Und von seiner Großmutter Kathryn, die 1930 in Darjeeling im Teegarten ihres Vaters Aldous Whitewater gelebt hatte.
    Ungläubig hörte Julia zu. Jetzt verstand sie endlich. Ihr Großvater war damals ebenfalls im Himalaya gewesen, die Rose von Darjeeling musste ein Bindeglied zwischen seiner und der Biografie Kathryn Whitewaters sein. Weshalb war nie ein Wort darüber in ihrer Familie erwähnt worden?
    Max holte vorsichtig ein Foto aus seiner Reisetasche. »Guck mal.«
    »Das ist mein Großvater!«
    »Neben meiner Großmutter!«
    »Das ist ja verrückt!« Dahinter steckt bestimmt eine romantische Liebesgeschichte, dachte Julia sofort. Und das in meiner Familie … Wahnsinn!
    Max war hingerissen. Ihre Augen leuchteten noch intensiver blau als sonst. Was für eine märchenhafte Farbe, dachte er, wie die Trichterwinden von Greenville Manor.
    »Muss ich dich jetzt mit Eure Lordschaft oder so anreden?«, fragte sie spöttisch.
    »Nun werd nicht komisch. Aber wir sollten uns das Darjeeling-Notizbüchlein deines Großvaters einmal näher ansehen, oder?«
    »Ja, das sollten wir!«
    Sie fuhren nach Westerstede in den Betrieb. Julia holte das Büchlein aus dem Safe. »Mist! Ich kann diese altdeutsche Schrift nicht lesen!«, schimpfte sie nach einigen vergeblichen Bemühungen.
    Ihre Mutter war bei ihrem Lebensgefährten, die konnte sie nicht fragen. Doch wenn schon ihr Vater damals aufgegeben hatte, würde ihre Mutter den Text wohl kaum entziffern können. Auch Max scheiterte.
    »Aber guck mal, die Zeichnungen … die sind ja super! Ich glaube, die schöne Schlafende auf der Bergwiese, das könnte meine Großmutter sein.«
    Mühsam dechiffrierte Julia darunter tatsächlich ein Kathryn, Sikkim, Mai 1930.
    Max rückte ganz nah an Julia, um mit in das Büchlein zu schauen. Ganz vorsichtig wagte er den Versuch, ihr einen Arm um die Schulter zu legen.
    »Lass das!«, fauchte sie. »Ich bin sauer, du hast mich wochenlang an der Nase herumgeführt. Ich kooperiere nur vorübergehend mit dir, um diesem Geheimnis auf die Spur zu kommen.«
    Max grinste unverschämt charmant und siegessicher. »Es wäre übrigens trotzdem keine Inzucht«, sagte er beiläufig. »Hab mich erkundigt. Auch wenn wir denselben Großvater haben, wäre eine Liebesbeziehung zwischen uns nicht illegal.«
    »Das interessiert doch wirklich niemanden!«
    Er schenkte ihr einen überlegenen »Und-ich-krieg-dich-doch«-Blick. Sie kommentierte ihn mit einem verächtlichen Phh!
    Julia schlug das Büchlein zu. Sie studierte wieder das Foto. »Hast du eine Ahnung, wer der andere Mann ist?«
    »Nein, bedaure …«
    »Wir müssen systematisch vorgehen … Erst einmal sollten wir klären, wie das Gerücht, dass in irgendeinem Ammerländer Bauerngarten noch ein Original der Rose von Darjeeling blüht, zu deinem Vater kam.«
    »Er hat es von einem alten Bekannten von der Deutschen Rhododendron-Gesellschaft. Mehr weiß ich nicht.«
    »Kannst du ihn nicht fragen?«
    »Wenn’s wichtig wäre, hätte er es mir sicher gesagt. Aber gut …«
    Max versuchte seinen Vater telefonisch zu erreichen, was ihm aber nicht gelang. »Mein alter Herr ist noch so sehr 20. Jahrhundert!«, seufzte er. »Er verschmäht die Technik am Mann. Mit Handy würde er sich fühlen wie ein Lakai, behauptet er.«
    Julia schmunzelte wider Willen. Schließlich erwischte Max den Privatsekretär seines Vaters telefonisch. Lord Taintsworth befinde sich auf dem Flug nach Deutschland, erklärte der, versprach aber, sich kundig zu machen und am nächsten Tag zurückzurufen.
    Max nahm sich ein Herz. »Da wir uns nun ohnehin gedulden müssen, würde ich dir gerne etwas zeigen, im Kurpark«, sagte er. Er wollte Julia so gern versöhnlich stimmen und um Verzeihung bitten. Offen und ernst schaute er sie an. »Kommst du mit?«
    Sie rang mit sich.
    »Gewähr uns wenigstens einen Waffenstillstand. Bitte.«
    »Also gut …«
    Während der Fahrt spürte sie, wie gern sie mit ihm zusammen war. Julia lächelte verstohlen.
    Sie unterhielten sich nicht. Als sie in Bad Zwischenahn parkten, gingen gerade die Straßenlaternen an. Max nahm Julia an die Hand und freute sich, dass sie es geschehen ließ. Es fühlte sich einfach gut an. Er

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