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Die Rose von Windsor: Historischer Roman (German Edition)

Die Rose von Windsor: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Rose von Windsor: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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einige Missverständnisse aufzuklären, die vielleicht durch sie entstanden sind.« Huon blickte Roger finster an. »Ich kämpfe mit dir bis zum Tod um mein väterliches Erbe.«
    Roger hob eine Braue und deutete auf die Dokumente.
    »Dir steht kein Erbteil zu. Dies ist eine Abschrift des letzten Willens unseres Vaters, der hier in der Priorei hinterlegt wurde. Wie du sehen wirst, ist dein Name nicht aufgeführt.«
    Huon lächelte verächtlich.
    »Dieses Testament ist es nicht wert, sich den Arsch damit abzuwischen. Es ist aus zwei Gründen ungültig: Du wurdest als Bastard geboren, und es ist eine Fälschung. Ich erkenne es nicht an.«
    Roger blieb ruhig. Nun, wo der entscheidende Moment gekommen war, stellte er dieselbe Distanz zu seinen Halbbrüdern her wie auf der Richterbank zu Klägern und Beschuldigten.
    »Es trägt das Siegel meines Vaters, und seine Ritter haben als Zeugen fungiert. Einige sind sogar anwesend.« Er deutete auf Hamo Lenveise, Oliver Vaux und Anketil. »Und wie du weißt, erklärt die Annullierung einer Ehe nicht alle daraus entsprungenen Kinder zu Bastarden.«
    Huon schnaubte.
    »Dann bin ich ja wohl völlig grundlos hier, oder?«
    »Deine Mutter möchte eine Übereinkunft aushandeln, und dazu bin ich bereit, damit sie endlich in Frieden leben kann.«
    Huon beugte sich vor.
    »Das Einzige, was mich zufrieden stellen würde, Bruder, sind die Landgüter meines Vaters, die er errungen hat, nachdem er Earl of Norfolk wurde, und die traditionsgemäß auf mich überzugehen haben. Und ich will Bungay, den Witwensitz meiner Mutter.« Das Licht in Huons Augen ließ sie trübgrau inmitten des gelblichen Weiß erscheinen.
    Roger presste die Lippen zusammen und tippte auf ein anderes Dokument auf dem Tisch.
    »Als mein Vater deine Mutter heiratete, erklärten sich alle Parteien damit einverstanden, dass Bungay an den Erben fallen würde, den mein Vater in seinem Testament benennt.«
    »Du versteckst dich hinter Dokumenten und stiehlst mir mein Erbe? Du nimmst dir einfach alles, was mir gehört, und wunderst dich dann, warum ich mich weigere, mich mit dir an einen Tisch zu setzen, du Bastard?«
    Abscheu stieg in Roger auf.
    »Ich stehle gar nichts. Ich habe mich mit deiner Mutter bezüglich der Landsitze geeinigt, die ihre Mitgift bildeten, und ich biete dir zwei davon an, wenn du die Ansprüche auf die Grafschaft aufgibst.« Er bedeutete einem Knappen, seinen Becher neu zu füllen.
    »Ich bin kein Bettler, dem man eine Brotkruste hinwirft und erwartet, dass er dankbar danach schnappt!«, fauchte Huon wutentbrannt. »Du beleidigst mich!«
    Roger seufzte.
    »Dann sag mir eines, Bruder… wenn unsere Rollen vertauscht wären, wie viel würdest du mir dann zugestehen? Ich will es dir sagen. Jedes Mal, wenn du denkst, du hättest die Oberhand, würdest du versuchen, mich zu vernichten. Von
dem Moment an, wo du das Stehlen gelernt hast, hast du meine Sachen genommen und zerstört, was du nur zerstören konntest!« Er biss die Zähne zusammen. Die letzten Worte waren ihm gegen seinen Willen herausgerutscht, er hatte seine eigene Bitterkeit nicht zeigen wollen. »Ich biete dir zwei Ritterlehnsgüter an. Nimm sie oder lass es, denn mehr hast du von mir nicht zu erwarten. Und ich weiß, dass es mehr ist, als du mir zugebilligt hättest.«
    Huon sprang auf. Aus langjähriger Gewohnheit griff er nach seinem Schwert, aber seine Hand fuhr ins Leere, denn alle Waffen waren in die Obhut des Priors gegeben worden.
    »Ich hätte dich töten sollen, als ich die Gelegenheit dazu hatte!«, brüllte er.
    »Diese Gelegenheit hattest du nie«, gab Roger zurück, dabei umfasste er seinen Gürtel. »Möchtest du die Angelegenheit mit Waffen ausfechten? Soll einer meiner Ritter unsere Schwerter holen? Willst du am Grab unseres Vaters mit mir kämpfen – bis zum Tod … Bruder?«
    Huon funkelte ihn an. Sein Kiefer mahlte, als kaue er auf Worten herum, die er nicht auszustoßen vermochte. Endlich packte er seinen Weinbecher, schüttete Roger den Inhalt ins Gesicht und stapfte hinaus, wobei er das Pult eines Schreibers umwarf und einen Diener gegen die Wand stieß. Die beiden Ritter, die ihn begleitet hatten, folgten ihm hastig. Roger hielt seine eigenen Männer mit einer beschwichtigenden Geste zurück. Jemand reichte ihm eine Serviette, und er tupfte sich Gesicht und Hals ab. Der Schreiber und einer von Rogers Rittern hoben das Pult und die auf dem Boden verstreuten Schreibutensilien auf.
    »Schließ die Tür«, befahl Roger

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