Die Rosen von Montevideo
Montevideo
Valeria Olivares,
seine Frau
Eugenia und Orfelia,
seine Schwestern
Rosa,
seine Tochter
Julio,
sein Sohn
Leonora,
Julios Frau
Isabella,
Julios und Leonoras Tochter
Die Gothmanns
Adele,
Gattin des Frankfurter Bankiers Albert Gothmann senior
Albert junior,
ihr ältester Sohn und Erbe der Bank
Carl-Theodor,
Alberts jüngerer Bruder
Antonie,
Carl-Theodors Frau
Claire,
Carl-Theodors Tochter
Valeria,
Alberts und Rosas Tochter
Tabitha
und
Carlota,
Valerias Töchter
In Uruguay
Esperanza,
genannt
Espe,
treue Dienerin von Valeria Olivares und Rosa de la Vegas
Rufus Smith,
englischer Geschäftsmann
Luis Silveira,
Polizist
Susanna Weber,
deutsche Einwanderin
Pilar Ortiz,
Wirtin
José Amendola,
ehemaliger Gaucho
Antonio, Monica, Dolores,
Luis Silveiras Kinder
Claudio,
Claires Kutscher
In Deutschland
Frau Lore,
Haushälterin der Gothmanns
Else,
Dienstmädchen der Gothmanns
Moritz,
Elses Sohn und Kutscher
Fabien Ledoux,
Rosas Gesangslehrer
Laurent
und
Nicolas Ledoux,
Fabiens Sohn und Enkelsohn
In Paraguay
Valentín Lorente,
Sohn eines Plantagenbesitzers
Pablo,
sein Bruder
Tshepo,
ehemaliger Sklave aus Brasilien
Pinon,
ein Abkömmling der Payaguás (der Ureinwohner Paraguays)
Jorge, Ruben
und
Pío,
Pablos Gefolgsmänner
Historische Anmerkung
I ch war noch ein kleines Kind, als ich gemeinsam mit meinen Großeltern
Das Haus in Montevideo
– den berühmten Film mit Heinz Rühmann – gesehen habe. Damals hatte ich noch keine Ahnung, wo Uruguay genau lag. Für mich war Montevideo jedoch der Inbegriff einer unglaublich fernen, exotischen Stadt.
Als ich mich später ausführlicher mit der Geschichte dieser Stadt befasst habe, habe ich festgestellt, dass sie gar nicht so exotisch, sondern vielmehr stark europäisch geprägt ist: Viele der Gebäude aus dem 19 . Jahrhundert, die noch heute das Stadtbild prägen, sind nach französischem Vorbild gebaut worden. Die Wirtschaft des Landes wurde seit den Unabhängigkeitskriegen vor allem von den Briten bestimmt. Und bis heute gilt Uruguay als eines der stabilsten, wohlhabendsten Länder Lateinamerikas – eine Tatsache, die ihm nicht zuletzt den Titel »Die Schweiz Lateinamerikas« eingebracht hat. (Ohne geographische Kenntnisse könnte das irrtümlich zum Schluss führen, dass das an hohen Bergen liegt; in Wahrheit ist das Landesinnere weitgehend flach und von der eintönigen Steppenvegetation geprägt. Es ist also vielmehr das Bankwesen, das zum Vergleich mit dem Alpenstaat einlädt.)
Doch auch wenn es nicht so spektakulär wie seine Nachbarländer erscheint, blieb meine Faszination für dieses Land ungebrochen – nicht zuletzt aufgrund seiner wechselhaften Geschichte: Obwohl es von den Spaniern und Briten zunächst nur als Pufferstaat zwischen Brasilien und Argentinien betrachtet wurde, ist es Uruguay doch gelungen, sich seine Eigenständigkeit und nationale Identität zu bewahren. Eine innere Einheit ließ sich damit allein allerdings nicht gewährleisten. Im 19 . Jahrhundert war das Land nicht nur von britischer Bevormundung geprägt, sondern von sozialen Spannungen: Die Kluft zwischen Arm und Reich ging ebenso tief wie jene zwischen Land- und Stadtbevölkerung (Colorados und Blancos), und nicht selten trieben bürgerkriegsähnliche Zustände den Staat an den Rand des Abgrunds und seine Präsidenten zur Abdankung. Dennoch blieb es attraktiv für Einwanderer aus Europa – für Bauern und Handwerker ebenso wie für Kaufleute, die für rege interkontinentale Handelsbeziehungen sorgten und zugleich viele europäische Errungenschaften ins Land brachten. Auch im 19 . Jahrhundert zog es schon Touristen nach Uruguay, u.a. Hermann Burmeister, dessen Reiseschilderungen für meinen Roman unverzichtbar waren, insbesondere wenn es um die Szenen geht, da Claire und Luis das Land erforschen oder Valeria mit Pablo und seiner Truppe unterwegs ist.
Einer der dunkelsten Flecke der Geschichte Uruguays ist ohne Zweifel der verheerende Tripelallianz- bzw. Dreibundkrieg, den es mit Brasilien und Argentinien gegen Paraguay führte. Anders als der fast zeitgleich stattfindende Bürgerkrieg in den USA ist er in Europa nahezu in Vergessenheit geraten und findet sich in hiesigen Geschichtsbüchern so gut wie gar nicht. Beschäftigt man sich allerdings näher damit, stößt man auf erschreckende Fakten: Jener Krieg gilt als der blutigste in Lateinamerika nach den Unabhängigkeitskriegen. Gemessen an den Opfern Paraguays im Verhältnis zu dessen
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