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Die Rote Spur Des Zorns

Die Rote Spur Des Zorns

Titel: Die Rote Spur Des Zorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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Geräusch.
    »Also sollten wir uns jetzt einigen, in welcher Form wir aufzutreten gedenken. Clare?«
    »Mir schwebte eine Demonstration vor, von St. Alban’s zum Rathaus und –«
    »Nein. Keine Demonstrationen.« Corlew nahm einen kräftigen Schluck Bier. »Der Verband innerstädtischer Unternehmer würde uns umbringen.«
    »Er hat Recht«, stimmte Terry zu.
    »Wie wäre es mit einem Benefizessen?«, meinte Mrs. Marshall. »Einem glanzvollen Diner? Das ist zwar etwas kurzfristig, aber wenn wir eine Arbeitsgruppe zusammenstellen, dürfte es bis Mitte September zu schaffen sein.«
    Clare schüttelte den Kopf. »Das wäre meines Erachtens zu spät. Und außerdem sind Diners von Haus aus ein sehr geschlossenes Ereignis. Wir brauchen etwas Öffentliches, beispielsweise eine Kundgebung im Riverside Park.«
    »Sie meinen, so wie diese verdammten Gegner des Erholungszentrums?« Corlew nahm ein alarmierendes Purpur an. »Diese Ökofreaks? Diese rückwärts gerichteten, den Kopf in den Sand steckenden –«
    »Nun ja«, sagte Clare, »das nicht direkt, nein. Ich dachte mehr an eine genehmigte Veranstaltung …«
    »Ich halte das für keine gute Idee«, unterbrach Mrs. Marshall. »Eine Kundgebung hängt schließlich von der Teilnehmerzahl ab, nicht wahr? Sonst hat man nur eine Hand voll Nörgler.«
    »Eine Mahnwache«, rief Sumner. »Eine abendliche Mahnwache mit Lichtern.«
    Alle sahen ihn an. »Wie?«, fragte Clare.
    »Wir sind doch eine Gemeinde. Und was verbinden die Leute mit einer Gemeinde? Ruhe, Stille, schöne Lieder, Kerzen. Wir wollen die Aufmerksamkeit doch auf den Standpunkt der Gemeinde lenken. Aber wird das geschehen, wenn wir uns am helllichten Tag durch Touristenscharen drängen? Nein! Wir brauchen einen Kontrast. Menschen in abendlichem Dunkel. Licht, Schatten. Ein bisschen Musik – nicht dieses furchtbare Geklampfe wie Michael, Row the Boat Ashore oder so. Einen Gegenakzent – eine Solostimme oder ein einzelnes Blasinstrument.«
    Die anderen starrten ihn an.
    »Sie sehen das Ganze in militärischen Begriffen, als eine Art Feldzugskampagne. Betrachten Sie es einmal als Verpackungsproblem. Sie haben eine Botschaft, die für manch einen unbequem sein mag. Sie müssen sie angenehm, gefällig gestalten.«
    »Sterling«, sagte Clare, »ich glaube, Sie sind ein außergewöhnlicher Architekt.«
    Er schnaubte. »Heute vorwiegend Architekt im Ruhestand. Aber ich gebe noch ein bisschen Unterricht in Skidmore und Albany. Und ich sage meinen Studenten immer eines: Für jedes Gestaltungsproblem gibt es eine Lösung.«
    »Das klingt gut«, erklärte Corlew. »Solange die Sache hübsch friedlich bleibt.«
    »Und solange man keine Ladeneingänge blockiert!«, fügte Terry hinzu.
    »Vor dem Rathaus«, sagte Clare. »Friedlich. Und geschmackvoll.«
    Die vier Mitglieder des Pfarrgemeinderats und ihre Pastorin betrachteten einander mit skeptischer Einigkeit, so als befürchteten sie, etwas Überschwänglicheres könne diese Verbundenheit zum Zerreißen bringen.
    »Vielleicht ist es gar nicht so übel, als liberale Pfarrei bekannt zu werden«, meinte Corlew.
    »Als Konservative können wir kaum gewinnen«, sagte Terry. »Ich glaube, laut der letzten Erhebung liegt das Durchschnittsalter unserer Mitglieder bei sechsundfünfzig. Scheint nicht gerade so, als hätten wir viel frisches Blut nach St. Alban’s gebracht.«
    »Gibt es nicht einen Ausspruch, Wahnsinn sei die Wiederholung des ständig Gleichen in Erwartung neuer Ergebnisse?«, fragte Clare.
    »Das stimmt, bis man die ersten Kinder bekommt, Liebes«, erwiderte Mrs. Marshall.
    »Oder sich als Börsenritter versucht«, fügte Terry hinzu.
    Eine neue Pause entstand. Clare konnte das Knattern des Segels hören, das aus dem Wind geriet. »Ich werde den Kurs ändern«, sagte Corlew. Er holte das Vorsegel ein, löste den Klüverbaum, und Clare und Terry ließen sich mit eingezogenen Köpfen auf die Bank fallen, als die Spiere bei einer Wendung des Bootes die Luft durchschnitt. »Reverend Clare, könnten Sie wohl dort raufklettern und das Ding vertäuen?«, fragte Corlew. »Terry, übernehmen Sie bitte das Ruder. Ich gehe eine Sekunde unter Deck.«
    Clare stieg über die Luke hinweg, um den Klüverbaum in seiner neuen Position zu sichern. Das Schiff rauschte jetzt auf die Spitze des Sees zu wie eine energische Frau, die sich durch einen überfüllten Rummelplatz ihren Weg bahnt.
    Clare blieb ein paar Minuten neben dem Mast stehen und spürte durch ihre Schuhsohlen die Bewegung

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