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Die Rote Spur Des Zorns

Die Rote Spur Des Zorns

Titel: Die Rote Spur Des Zorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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des Bootes, hörte Corlew in der Kabine rumoren, begleitet vom Klingen einiger Eiswürfel.
    »Reverend Clare, möchten Sie auch noch einen?« Er schaute aus der Luke.
    Clare ging zum Cockpit. »Lieber nicht. Ich muss noch fahren. Und heute Abend ist diese Party bei Peggy Landry.«
    »Sie meinen Margaret Landry? Ich habe ihre Mutter gekannt«, sagte Mrs. Marshall. »Wie sind Sie denn an die geraten? Ich glaube, seit dem Tod des alten Herrn hat kein Landry mehr unsere Kirche besucht, und das war vor dem Krieg. Dem Zweiten Weltkrieg«, fügte sie hinzu.
    Clare setzte sich an den Schiffsrand und stemmte ihre Füße an die Polsterbank. »Peggys Nichte Diana lässt sich nächsten Monat bei uns trauen, aber sie und ihr Bräutigam haben die Traugespräche abgebrochen. Also lud Peggy mich zu dieser Party ein, damit ich mich dort mit den beiden zusammensetzen kann. Wahrscheinlich denkt sie, sie schuldet mir ein Abendessen, wenn ich extra rausfahre. Aber ich muss gestehen, ich bin nicht scharf darauf – bei einem Haufen New Yorker herumzustehen und Smalltalk zu machen. Und außerdem muss ich hohe Absätze tragen. Ich hasse hohe Absätze.« Sie wackelte mit einem ihrer Turnschuhe.
    »Hoffentlich bekommen wir eine schöne Spende für die Bereitstellung unserer Kirche«, sagte Terry, während er an Clares Beinen vorbei nach einem frischen Bier griff. »Wir werden allmählich furchtbar beliebt bei den Hochzeitspaaren. Vielleicht sollten wir eine Gebühr erheben – Tarif eins, wenn man irgendeine Beziehung zu der Gemeinde hat, Tarif zwei für Leute von außerhalb. Diese Trauungen finanzieren sich schließlich nicht.«
    »Nach dem, was sie bei dem Baugeschäft herausgeschlagen hat, dürfte Peggy für eine tüchtige Stange Geld gut sein.« Corlew erschien mit seinem eigenen Drink und übernahm wieder das Steuer. »Es heißt, das Projekt befördert sie in die Oberliga. Ich hätte, ehrlich gesagt, nicht gedacht, dass sie dieses Stück Land je loswerden kann. Ich kenne jemanden aus Albany, der hat recht ernsthaft überlegt, dort eine Feriensiedlung zu bauen, aber so weit kam es nie.«
    »Warum nicht?«, fragte Clare.
    »Wer weiß? Dieses Anwesen hat seine Probleme. Umweltschutzdinge, das alte Thema PCB, und außerdem liegt es weit ab vom Schuss. Die Leute wollen Urlaub machen, wo alles leicht erreichbar ist, nicht wo man für den nächsten Film oder Hamburger eine halbe Meile fahren muss. Peggy brauchte einen Partner wie BWI, mit Geld in den Taschen und einem Langzeitplan. Die ersten paar Jahre werden sie in die Anlage verdammt viel Geld hineinpumpen müssen.«
    »Sie meinen in den Bau? Oder in ihren Betrieb?«
    »Um Kundschaft heranzuziehen«, antwortete Terry. »In der Regel braucht jedes urlaubs-oder freizeitorientierte Unternehmen mehrere Jahre, bis sein Name bekannt genug ist, dass es schwarze Zahlen schreibt. Selbst wenn sich ein etabliertes Touristenziel in der Nähe befindet wie ein schöner Skiort« – er wies auf das Wasser-und Gebirgspanorama – »oder ein See. Bei der Veranschlagung eines Kredits für ein solches Projekt rechnen wir Bankleute mit einem Mindestzeitraum von drei Jahren, bevor irgendein Gewinn zu erwarten ist.«
    »Also wird BWI die Anlage nicht nur bauen und mit Personal ausstatten müssen. Es muss sie auch mehrere Jahre über Wasser halten.«
    »Darum ist es ja der ideale Partner für Peggy«, fuhr Corlew fort. »BWI wartet nicht, bis die Attraktionen in der Nähe entdeckt werden. Sie sind die Attraktion. Ich wüsste zu gern, wodurch so ein kleiner Fisch wie Peggy ihre Aufmerksamkeit erregt hat.«
    Sumner räusperte sich. »Nach meiner Kenntnis war Peggys Neffe ein enger Freund des verstorbenen Bill Ingraham.«
    »Wie!«
    »Hören Sie auf!«
    »Wo, um Himmels willen, haben Sie das denn her?«
    Sumner verzog das Gesicht. »Normalerweise vermeide ich Klatsch ja um jeden Preis. Aber man hört eben so manches.« Er beugte sich vor, und die anderen reckten den Hals. »Meines Wissens ließ sich der Junge von Bill Ingraham aushalten. Irgendwann im Laufe ihrer Freundschaft hat er ihn mit Peggy bekannt gemacht, und die nahm ihn anscheinend sofort in die Mangel. Als Nächstes hieß es dann: ›Lästiges Grundstück, ade! Willkommen, Erlebnisbad!‹«
    Clare richtete sich wieder auf. »Aber mir wurde erzählt, Ingraham hätte sich schon vor Monaten von seinem Freund getrennt.«
    Sumner machte eine Geste, als wolle er sagen: C’est la vie. »Wo Geld und Jugend Hand in Hand gehen, bleibt nur das Geld bestehen. Die

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