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Die roten Blüten der Sehnsucht

Die roten Blüten der Sehnsucht

Titel: Die roten Blüten der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Peterson
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ihren Spott einzugehen. » Ich kann nicht riskieren, ihn ernsthaft gegen uns aufzubringen. Dazu leben wir hier zu nah beieinander.«
    » Bitte, versuch es wenigstens«, flehte Dorothea ihn an. » Wenn du sie nur gesehen hättest! Dann würdest du mich verstehen.«
    » Willst du deiner Frau nicht diesen kleinen Gefallen tun?« Percy zwinkerte Dorothea verschwörerisch zu. » Es wird sich doch wohl nicht um ein Vermögen handeln.«
    » Darum geht es nicht. Ich muss zusehen, einen Weg zu finden, der Worammo sein Gesicht wahren lässt. Sonst haben wir in ihm einen Feind auf ewig.« Ian lehnte sich zurück und fixierte Percy missmutig. » Der kleine Gefallen, wie du ihn nennst, kann schwerwiegende Verwicklungen nach sich ziehen.«
    » Machst du es dir nicht unnötig schwer, Cousin?« Percy spielte mit dem Stiel seines Weinglases. » Wenn du sowieso im Lager bist, wieso bringst du diesem Kerl nicht ein Gastgeschenk mit? Beispielsweise einen kleinen Kuchen, angereichert mit Rattengift? Das wäre doch sehr passend für eine Ratte wie ihn.«
    » Pfui Teufel, nein!« Ian sah seinen Cousin schockiert an. » Zu solchen hinterhältigen Mitteln greife ich nicht. Da könnte ich mir im Spiegel ja nicht mehr in die Augen sehen.– Außerdem haben wir gar kein Rattengift im Haus.«
    Das stimmte. Mrs. Perkins bevorzugte Mausefallen. » Da muss ich wenigstens nicht in irgendwelchen dunklen Winkeln nach stinkenden Kadavern suchen«, hatte sie ihre Abneigung gegen das beliebte Arsenikpulver erklärt.
    » Wirklich nicht?« Catriona wirkte überrascht. » Wie schade, ich fand es einen sehr guten Vorschlag von Percy. Wie können wir ihn sonst loswerden? Hat jemand eine Idee? Lady Chatwick, Sie haben doch von uns allen am meisten Erfahrung mit diesen Dingen. Was würden Sie vorschlagen?«
    Ian betrachtete seine hübsche Cousine mit unleserlichem Gesichtsausdruck. » Du siehst es als eine Art Gesellschaftsspiel an, Mordpläne zu schmieden?«
    Unbeeindruckt von der Ablehnung, die in seiner Stimme mitschwang, schürzte Catriona die Lippen. » Es geht doch bloß um einen Schwarzen. Außerdem ist es nur Spaß. Ich werde schon nicht hingehen und ihm den Kopf wegschießen– obwohl ich wette, dass ich es könnte.«
    In dem schockierten Schweigen, das Catrionas Worten folgte, klang ihr glockenhelles Lachen ein wenig schrill. » Das war ein Scherz!« Sie sah von einem zum anderen. » Ich wollte nur die trübe Stimmung ein wenig aufhellen.«
    » Das war vielleicht nicht ganz passend«, bemerkte Lady Chatwick und erhob sich majestätisch. » Es gibt Dinge, über die scherzt man nicht, Miss Grenfell.«
    » Langsam fangen meine Verwandten an, mir auf die Nerven zu gehen«, stellte Ian fest, sobald er und Dorothea allein in ihrem gemeinsamen Schlafzimmer waren. » Percy ist im mallee absolut unbrauchbar. Ein richtiger Gentleman eben. Du hättest sehen sollen, was für ein Theater er jedes Mal veranstaltet hat, bis er endlich einen Busch gefunden hatte, hinter dem er einem menschlichen Bedürfnis nachgeben konnte! Ich bin froh, dass wenigstens dieser komische Anwalt abgereist ist. Wenn die beiden ihm nur bald folgen würden!« Mit einem unwilligen Grunzen ließ er sich breitbeinig auf die Bettkante sinken und nestelte missmutig an seinem Halstuch. » Ich habe genug von diesen albernen Konversationen bei Tisch!«
    » Wieso albern?«, widersprach Dorothea. » Ich jedenfalls finde es sehr interessant zu hören, wie es in England zugeht. Und Percy kann wirklich gut erzählen.«
    » Wenn er nicht mein Cousin wäre, könnte man meinen, er würde dich umwerben.« Ians Blick verfinsterte sich. » Als er mit diesem Unsinn über Sterne in deinen Augen anfing, hätte ich ihm am liebsten eins auf die Nase gegeben.«
    » Dafür bestand nicht der geringste Anlass.« Dorothea bürstete ihre Haare mit mehr Sorgfalt als üblich. » Percy ist eben ein Charmeur. Er meint es nicht so.«
    » Ach ja?– Wie lange willst du eigentlich noch da sitzen bleiben? Komm endlich ins Bett.«
    » Ich dachte, du wärst zu erschöpft«, sagte sie unschuldig, legte jedoch rasch die Bürste weg und folgte der Aufforderung. » Sagtest du nicht vorhin, du wärst todmüde?«
    » Ich glaube, ich müsste wirklich tot sein, um dich nicht mehr zu begehren«, murmelte er in den Stoff ihres Nachthemds aus Batist, das so dünn war, dass sie jeden seiner Atemzüge heiß über ihre Haut streichen spürte.
    Dorothea erschauerte bei seinen Worten. » Sag so etwas nicht«, bat sie. » Sprich nicht

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