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Die roten Blüten der Sehnsucht

Die roten Blüten der Sehnsucht

Titel: Die roten Blüten der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Peterson
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leichtfertig vom Tod.«
    » Dann lass uns lieber an neues Leben denken«, murmelte er, während seine Lippen über ihre Kehle wanderten, bis sie die empfindliche Stelle hinter ihrem Ohrläppchen erreichten. » Ich mag Kinder.«
    Seine Worte hatten eine fatale Wirkung auf Dorothea. Als hätte jemand den Docht einer Petroleumlampe heruntergedreht, erlosch ihre Lust. Verzweifelt bemühte sie sich, sie zumindest am Flackern zu halten, aber es war vergebens: Vor ihrem inneren Auge stand das kleine hellhäutige Mädchen und schemenhaft die Gestalten von Ian und seiner schwarzen Geliebten, die sich leidenschaftlich umarmten. So idiotisch sie sich selbst vorkam: Es ließ sich einfach nicht auslöschen. Wie eine Spinne im Netz hockte es in ihrem Hirn, und sobald ein Faden berührt wurde, machte es sich bemerkbar.
    Automatisch gab sie die richtigen Laute von sich und bewegte sich in dem vertrauten Rhythmus. Das glaubte sie jedenfalls, bis Ian sich abrupt aus ihr zurückzog. » Was ist los?« Im schwachen Mondlicht, das durch die Vorhänge sickerte, versuchte er in ihrem Gesicht zu lesen. » Soll ich aufhören? Habe ich dir wehgetan?«
    » Nein, nichts. Es ist alles in Ordnung.« Sie schloss die Augen und biss sich auf die Lippen, während sie spürte, wie die Tränen sich hinter den Lidern sammelten.
    Ian fluchte unterdrückt, machte aber keine Anstalten, wieder in sie einzudringen. Stattdessen ließ er sich neben ihr auf den Rücken sinken. » Rede keinen Unsinn. Ich merke es immer, wenn dich etwas bedrückt. Also lüg mich bitte nicht an. Was hast du?«
    Dorothea schüttelte stumm den Kopf, weil sie ihrer Stimme nicht traute.
    » Ist es wegen Mannara?«
    Dankbar griff sie nach dem Ausweg, den er ihr bot, und nickte schwach.
    Ian seufzte. Der schwere Seufzer eines Mannes, der sich damit abgefunden hat, etwas zu tun, was er für unvernünftig hält. Er schob einen Arm unter ihre Schultern und zog sie fest an sich. » Wenn es dir so wichtig ist, Darling: Ich verspreche dir, sie wird auf jeden Fall bei uns bleiben. Und wenn ich Worammo tatsächlich erschießen muss.«
    Glücklicherweise musste er das nicht tun. King George war nur zu gerne bereit, seinem ungeduldigen Nachfolger einen Streich zu spielen und seine jüngste Frau für ein Federbett, einen Morgenmantel aus purpurfarbenem Brokat mit Goldstickereien sowie zwei feuerrote Flanellunterröcke für seine verbliebenen Frauen an Ian zu verkaufen.
    » Ich hatte den Eindruck, er hätte sie mir auch geschenkt– nur um Worammo eins auszuwischen«, berichtete Ian. » Er hat den größten Wert darauf gelegt, dass die Kompensation auch ja nur ihm zugutekommt.«
    » Wie das?« Percy hob fragend eine Augenbraue.
    » Die Bestattungssitten hier am Murray River sehen für angesehene Männer vor, sie mit all ihrer beweglichen Habe zu begraben. Das Federbett und der Morgenmantel werden ihn also in die ewigen Jagdgründe begleiten.«
    » Warst du schon einmal Zeuge bei einem Begräbnis der Eingeborenen?«, erkundigte Percy sich interessiert. » Wie läuft das eigentlich ab, wenn einer von ihnen stirbt?«
    » Das kommt sehr darauf an, welchen Status er hatte.« Ian beschattete seine Augen und sah in die Richtung des Lagers auf der anderen Flussseite, als erwarte er, dass jeden Moment die Trauergesänge einsetzten. » Um Kinder wird nicht viel Aufhebens gemacht. Ihre Mütter schleppen sie so lange in Tragnetzen mit sich herum, bis sie mumifiziert sind, und stecken sie dann in hohle Bäume, Frauen werden einfach verscharrt. Anders sieht das bei Männern aus. Besonders bei solchen, bei denen die Todesursache zweifelhaft ist.«
    » Machen sie dann eine Examination wie in England?« Percy wirkte überrascht.
    » So ähnlich.« Ian konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken. » Obwohl die Herren Doktoren in England wahrscheinlich zutiefst beleidigt wären, wenn man da Parallelen zöge. Zuerst läuft alles ab wie üblich. Das heißt, die Männer rasieren sich, die Frauen bringen sich teuflisch blutende Wunden an Schenkeln und Brüsten bei und stimmen ihre Trauergesänge an. Der Leichnam wird in seine Kleidung gerollt und verschnürt, bis der Zauberer ankommt, der die Untersuchung durchführen soll.«
    » So einen Zauberer würde ich gerne einmal sehen«, rief Catriona. » Sind sie sehr eindrucksvoll?«
    Dorothea und Ian wechselten einen Blick. Beide dachten unwillkürlich an den Skelettmann. » Ja«, bestätigte Ian einsilbig.
    » Es ist sehr unterschiedlich«, sagte Dorothea und versuchte, sich zu

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