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Die Rückkehr der Königin - Roman

Die Rückkehr der Königin - Roman

Titel: Die Rückkehr der Königin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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ist.« Auch sie hatte sich erhoben und stellte sich neben ihn vor den Kamin, wo er in die tanzenden Flammen blickte. »Was dann?«, fragte sie, ebenfalls mit fester und ernster Stimme. »Glaubt mir, ich wünschte, es gäbe eine Lösung, ohne den königlichen Stolz so sehr zu verletzen.«
    »Ich weiß«, sagte er. Wieder standen sie sehr nahe beieinander; ihre Augen trafen sich und hielten sich fest. Um ein Haar hätte Favrin die Hand ausgestreckt und an ihre Wange gelegt. Bei allen Göttern, er hatte die Wirkung vergessen, die die Augen dieser jungen Frau auf ihn hatten.
    »Aber wie immer Ihr es auch ausdrücken mögt, wenn Ihr Euer Streben aufgebt, nach dem was ich habe, ist es eine Kapitulation. Und es gibt nichts, womit ich das abmildern kann«, sagte Anghara eindringlich. »Ich kann Euch keinen Titel anbieten, weil Ihr bereits einen habt, der fast so hoch ist wie meiner. Ich kann Euch kein Land anbieten, weil Ihr bereits das in Besitz habt, was einst Roisinan gehört hat. Ich kann Euch keinen Ausgleich in Form einer königlichen Ehe anbieten, weil ...«
    »Weil nur Ihr das sein könntet, und das Thema haben wir bereits abgehakt.« Er fand die Stärke für sein altes Was-zum-Teufel-Lächeln. »Aber was für ein Paar hätten wir abgegeben, Ihr und ich! Und dennoch – wenn ich in Euren Hof reite und meinen Anspruch auf den Thron unter dem Berge aufgebe, so wird man mich in meinem Land dafür verachten, dass ich mich dem Willen einer Frau beuge, anstatt mich auf dem Schlachtfeld mit ihr zu messen.« Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare, eine Geste völliger Erschöpfung. »Ich bin der Kriege so müde ... Obwohl mein Anspruch auf den Thron Miraneis doppelt so berechtigt ist wie der meiner Vorfahren, bin ich es müde, diesem widerspenstigen Biest nachzujagen ...«
    »Doppelt?«, fragte Anghara.
    Favrin musterte sie scharf. »Ihr wisst es wirklich nicht?«
    »Was weiß ich nicht?«
    »Setzt Euch«, sagte er. In seinen Augen spiegelten sich Humor und ein Hauch Bosheit. »Es gibt eine Lücke in Eurer Kenntnis der Familiengeschichte, die ich jetzt schließen werde.«
    Anghara war nicht geneigt, einem so entschiedenen Befehl zu folgen, aber dennoch setzte sie sich, mit dem Weinglas in der Hand, während Favrin sich über sie beugte in einer Art, bei der Kieran sofort nach dem Schwert gegriffen hätte.
    »Ihr erinnert Euch doch, dass mein Vater eine Frau aus dem Norden geheiratet hat«, sagte Favrin. »Wisst Ihr, woher sie kam? Wer sie war?«
    »Ich kenne ihren Namen – Isel Valdarian«, antwortete Anghara. »So steht es niedergeschrieben. Was hat das zu tun mit ...«
    Favrin schüttelte den Kopf. »Es steht falsch niedergeschrieben. Als mein Vater nach Miranei kam, um sie zu heiraten, war sie zwar als die Tochter von Ras Valdarian erzogen worden, der einst Kanzler und Mitglied des Kronrats war – aber das war nur, um Ras Valdarians Frau vor einem Skandal zu schützen. Er hatte das Kind angenommen und sich vom Hof zurückgezogen, um zu retten, was noch zu retten war – denn Isels Mutter hatte sehr viel mehr erreicht, als Ras je gehofft hatte.«
    Schlagartig dämmerte Anghara die schockierende Wahrheit. Favrin sah, wie sie blass wurde, und nickte. »Ich sehe, Ihr habt die Verbindung begriffen. Ihr und ich sind Vetter und Cousine, Anghara, Königin von Roisinan. Meine Mutter war eine Halbschwester des Roten Dynan.«
    »Aber dann ... wenn es mich nicht gäbe ... wärt Ihr der rechtmäßige Erbe von Roisinan«, stammelte Anghara. »Ihr seid mehr Kir Hama König, als ein Rashin je erstreben könnte.«
    Favrin konnte nicht anders; er musste laut lachen. »Das war das indirekteste Kompliment, das ich je gehört habe«, sagte er. »Ich sollte mich entschuldigen. Ich wollte nie meine Mutter als Waffe verwenden. Ich wünschte lediglich ...«
    »Aber damit ... der ganze Krieg ... Ihr hättet die Identität Eurer Mutter in Roisinan bekanntmachen können, und Euer Vater hätte viel mehr erreicht, wenn er ...«
    »Mein Vater hat die Wahrheit nie erfahren«, sagte Favrin. »Er nahm sich eine Frau, die ihm schenken konnte, was er wollte – und wusste nicht, wen er in Wirklichkeit geheiratet hatte. Er hat Ras Valdarians Tochter geheiratet, nicht König Connach Kir Hamas. Hätte er es gewusst, dann hätte er die Wahrheit skrupellos ausgenutzt, glaubt Ihr das nicht auch?«
    »Aber Ihr wisst es.«
    Favrin zuckte mit den Schultern. »Meine Mutter hatte ein Holzkästchen, das sie als junge Braut von zu Hause mitgebracht hat«, erklärte

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