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Die Rueckkehr der Krieger

Die Rueckkehr der Krieger

Titel: Die Rueckkehr der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyssa Day
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erreichen. Nichts – da ist nur leerer, toter Raum, wo seine Gefühle eigentlich sein sollten«, sagte sie und kämpfte mit den Tränen.
    Dann ließ sie ihnen freien Lauf. Was machte das jetzt schon.
    Denal zumindest verdiente ihre Tränen.
    Â»Zieh es heraus! Brennan, wir müssen es herausziehen«, stammelte sie und wusste, dass sie selbst nicht die Kraft dazu haben würde, das Schwert aus Denals Körper zu ziehen.
    Brennan nickte still und grimmig. Seine Gesichtshaut schien sich schon zurückzuziehen auf die Knochenstruktur und ließ den Schädel durchscheinen.
    Er holte tief Luft, erhob sich und umfasste den Schwertgriff, zog sich selbst daran hoch und sammelte dann die letzten Energiereserven. Mit einem verzweifelten Ruck riss er das Schwert heraus und schleuderte es den Gang hinunter.
    Dann brach er entkräftet neben Riley zusammen. »Ich kann Euch nicht länger schützen, Lady Riley. Ich habe versagt. Verzeiht mir.«
    Sie schüttelte den Kopf, während ihre Tränen weiterflossen. Dann beugte sie sich zu Denal hinüber und zerrte seinen Kopf und seine Schultern zu sich her, sodass er in ihrem Schoß zu liegen kam. Als sie das vollbracht hatte, streichelte sie Denals lebloses Gesicht mit einer Hand und legte die andere auf Brennans Kopf, um ihm etwas Trost zu spenden.
    Â»Nein, ihr habt nicht versagt, weder du noch Denal. Das ist die Schuld eures dummen, nutzlosen Meeresgottes. Wo war denn euer Poseidon, als wir ihn so dringend brauchten?«
    Sie merkte plötzlich, dass sie die Anklage laut hinausschrie, und schämte sich nicht einmal dafür. »Wo warst du denn, als dein Prinz dich gebraucht hat, du selbstsüchtiger Bastard. Da hast du wohl in den Wellen getanzt und mit einer blöden Nereide herumgeschäkert!«
    Brennan versuchte, eine Hand zu heben, doch sie fiel kraftlos nach unten, verwittert und alt. Er schien ihr unter den Augen wegzusterben.
    Â»Und wo bist du jetzt, he? Du Scheißkerl! Sieh nur her, ich fordere dich heraus! Wenn du wirklich so mächtig bist, dann heile doch diese Männer, deine Krieger!« Sie schrie ihre ganze Wut hinaus, bis ihre Kehle brannte und sich die Hitze über ihr ganzes Gesicht ausbreitete.
    Ein Inferno von Schmerz brannte, sengte, donnerte durch sie hindurch und in den Raum, nahm ihr die Stimme, den Atem aus ihren Lungen. Sie lachte wild enthemmt.
    Â»Soll das alles sein? Mehr kannst du nicht? Komm und schlag mich persönlich nieder, du feiger Hund! Was bist du nur für ein Gott! Du traust dich wohl nicht! Ich fordere dich heraus: Komm und heile diese Männer!«
    Ein Sturzbach von Flammen verwoben mit Wasser barst von der Decke herunter und überflutete den Raum, kreiselte um Riley und die gefallenen Krieger, verbrannte ihr Fleisch mit sengender Hitze. Inmitten all dieser Schmerzen fand Riley eine Oase der Ruhe in sich selbst, einen nachdenklichen Moment, der sich ihr in ihrer Not aufdrängte.
    So also sterbe ich. Indem ich einen Gott verhöhne.
    Eine mächtig donnernde Stimme jenseits all ihrer Erfahrungen hallte durch den Raum, durch ihr Hirn, durch das Gewebe ihrer Realität:
    W UNDER HABEN IHREN P REIS , UND L IEBE KOSTET ALLES . G IBST DU DICH ZUM O PFER FÜR DIESE M ÄNNER ?
    Der Schmerz hörte auf. Alles, was sie spürte, war Licht und Farbe und der kühlende Nebel der Meeresbrise. Sie war eingehüllt in die See und erfüllt von der Stimme des Meeresgottes.
    Sie hatte es gewagt, einen Prinzen zu lieben, und nun würde dieser Gott sie für ihre Verwegenheit auslöschen.
    Die Stimme donnerte wieder durch sie hindurch, vibrierte in ihren Knochen, ihren Zähnen, ihrem Blut.
    G IBST DU DICH ZUM O PFER FÜR DIESE M ÄNNER ?
    Sie zögerte und wusste, die Antwort verlangte nach der reinen Wahrheit. Sie blickte auf die Gesichter der Männer hinunter und in ihre Erinnerung zurück. Der freudestrahlende Denal, schüchtern hinter einem Blumenstrauß. Der emotionslose Brennan, der sich nach den Gefühlen sehnte, die ihm geraubt worden waren.
    Und nun war ihnen das Leben genommen worden. Sie würde den Preis zahlen.
    Wirst du Conlan sagen, dass ich ihn geliebt habe?
    M IT EINEM G OT T KANN MAN NICHT FEILSCHEN .
    Sie beugte den Nacken, achtete nicht auf die Tränen, die flossen. Der Schmerz zerriss ihr das Herz.
    Sie nickte. Sie sprach die Worte laut aus, musste sie selbst hören. Ein Versprechen. Ein Opfer. Ein feierlicher Eid. »Ja, ich

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