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Die Rueckkehr der Krieger

Die Rueckkehr der Krieger

Titel: Die Rueckkehr der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyssa Day
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geschweige denn, sonstige Energien zu leiten.
    Bei Poseidon – er hatte wirklich ein Problem.
    Irgendetwas an der ganzen Geschichte war grundfalsch. Normalerweise zeigten Augen keine Flammen Poseidons auf, es sei denn, die Person, in deren Kopf sie staken, war gerade dabei, die Elemente aufzurufen, sie zu manipulieren.
    Nicht, wenn man mit einer Frau herumsaß und sich unterhielt.
    Einer Menschenfrau.
    Es sei denn … Der Gedanke, der ihm Eis durch die Venen jagte, kam ihm in den Sinn zurück und ließ sich nicht mehr verdrängen. Erinnerungen tauchten auf über die Gutenachtgeschichten seiner Mutter, in denen sie von alten atlantischen Fürsten und ihren hohen Frauen erzählt hatte, Geschichten voll erbitterter Kämpfe und treuer Liebe.
    Geschichten vom legendären Gottesgeschenk der Gedankenverschmelzung zwischen einem Atlanter und seiner Gefährtin, die seine Seele brandmarkte, so wie Poseidon seinen Körper gebrandmarkt hatte.
    Das war einfach unmöglich. Gedankenverschmelzung gab es nur im Märchen, in den Erzählungen, in Geschichten aus alter Zeit. Sonst nicht. Gedankenverschmelzung gab es einfach nicht. Basta.
    Genauso wenig wie Empathen, nicht wahr?
    Oh, verdammt . Alaric musste ihm helfen, Klarheit in sein Denken zu bringen, und zwar bald. Sobald sie den Dreizack zurückgeholt hatten. Sobald sie herausgefunden hatten, warum die Vampire sie angegriffen hatten, und wo sie den Dreizack überhaupt suchen sollten.
    Oder was sie mit Reisen anfangen sollten.
    Ja – diese ganzen Dinge, die er vollkommen vergessen hatte, mit Alaric zu besprechen, geschweige denn mit den Sieben.
    Er hatte wirklich ein Problem.
    ***
    Im Morgengrauen des nächsten Tags erwachte Conlan aus einem rastlosen Schlaf, geweckt von Kaffeegeruch und tiefem, grollenden Männerlachen. Einen Moment lang lag er still auf dem Bett, in das er sich in der Nacht zuvor erschöpft hatte fallen lassen, und horchte in sich hinein. Es schien, als habe sich eine seltsame Stille in ihm ausgebreitet. Irgendetwas fehlte – aber was?
    Er öffnete mit einem Ruck die Augen, als ihm die Wahrheit dämmerte. Was fehlte, was total abwesend war, war Wut.
    Zorn.
    Diese Flammen des Zorns, die er gegen seine Hilflosigkeit in die Welt gerufen hatte, die ihn über die langen Jahre in Anubisas Gefangenschaft hinweg am Leben erhalten hatten. Diese Flammen hatte er mit Erinnerungen an seine Eltern genährt, mit Gedanken an seinen Bruder und an Atlantis, wenn Verzweiflung oder Schmerz die Oberhand gewinnen wollten.
    Doch nun, trotz der Gefahr durch die Vampire und sogar trotz Reisens Verrat, hatte er diesen tief verwurzelten Zorn losgelassen, der ihn so lange am Leben erhalten hatte. Seine Gedanken richteten sich nach innen, untersuchten und konzentrierten sich auf die Bausteine seiner Psyche.
    Auf das, was Alaric seine unvergiftete Seele nannte.
    Er war verdammt nahe dran gewesen. Wie oft hatte er sich gefragt, warum er überhaupt am Leben blieb, warum er ihr weiterhin Widerstand leistete.
    Warum er dem Tod nicht einfach nachgeben sollte.
    Conlan erinnerte sich an den Zementboden mit dem zwanzig auf zwanzig Zentimeter großen Metallrost.
    Â»Da fließt das Blut besonders gut ab«, hatte sie gemaunzt, und ihre gebleckten Schneidezähne im Licht der vielen Kerzen im Raum aufleuchten lassen. »Es ist ja nicht so, dass ich das alles alleine trinke, mein Prinzchen. Da gibt es noch so viel, dass meinem Blutsrudel unten schon das Wasser im Mund zusammenläuft.«
    Ihr Blutsrudel. Eher war es ein Hexensabbat von Ausgeburten des Teufels. Er hatte sie gehört, jede Stunde jedes Tages, wie sie in dem Keller unter ihm geheult und ihre Fangzähne gefletscht hatten.
    Und jede Stunde jeder Nacht.
    Bis zu dem Tag, an dem sie ihn freigelassen hatte.
    Â»Und das stinkt mir am meisten«, knurrte er, setzte sich auf und schwang die Beine aus dem Bett. »Dass sie mich freigelassen hat. Dass ich nicht selbst entkommen bin. Zu guter Letzt bin ich kein Jota besser als ihre ganzen anderen Kreaturen.«
    Und sofort war er wieder da. Die leeren, fruchtlosen Landschaften seiner Seele wurden wieder belebt durch rasenden Zorn.
    Er war froh darüber, hieß ihn willkommen. Er und sein Zorn waren schon seit langer Zeit gute Freunde.
    Conlan? Etwas Zartes berührte seine Gedanken. Ist alles in Ordnung mit dir?
    Riley.
    Die Musik in ihrer Stimme und die leuchtenden Blau- und Grüntöne ihrer Gefühle verbanden

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