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Die Rueckkehr der Phaetonen

Titel: Die Rueckkehr der Phaetonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgi Martynow
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Quarantäne?«
    Strontium sagte, dass das gesamte Raumschiff sowohl von innen wie auch von außen einer Desinfektion unterzogen werden würde. »Das wird die Automatik des Raumhafens übernehmen. Sie müssen beim Aussteigen alle Schiffsluken offen lassen.«
    »Können diese automatischen Putzer denn nicht die Exponate beschädigen?«
    »Das ist ausgeschlossen. Sie sind doch nicht blind und wissen genau, was sie tun.«
    Eine solche Antwort klang sogar für Menschen aus dem einundzwanzigsten Jahrhundert, die noch vor dem Abflug von allen möglichen Erfolgen der Kybernetik gehört hatten, recht seltsam. Offenbar konnten die modernen Roboter genauso gut denken wie die Menschen. »Vielleicht sogar noch besser«, bemerkte Kriwonossow.
    Pjotr bat, den Expeditionsoberarzt zum Funkgerät zu rufen. Melnikowas anschließendes Gespräch mit Pjotr brachte neue Überraschungen, von denen eine den Kosmonauten große Freude bereitete. Melnikowa und Fjodorow dachten, dass die Quarantäne nicht weniger als ein paar Monate dauern würde, vielleicht auch ein ganzes Jahr. Weil die Besatzungsmitglieder der »Lenin« es schon wussten, hatten sie sich darauf eingestellt, dass sie die Erde noch lange nicht sehen würden. Und nun kam alles auf einmal ganz anders - Pjotr sagte, die Quarantäne auf Ganymed würde nicht mehr als fünf Erdtage dauern. Maria Alexandrowna war so verblüfft, dass sie um eine Wiederholung der Nachricht bat. Das emotionslose Klopfen des Funkgerätes bestätigte das Gesagte noch einmal.
    »Vielleicht sogar vier«, fügte Pjotr hinzu. Er schien seine Gesprächspartnerin trösten zu wollen - offenbar erschienen ihm die fünf Tage bereits viel zu lang. Und den zwölf Menschen, die ihm zuhörten, stockte vor Freude der Atem. Fünf Tage! >Welche Höhen hat die Medizin denn inzwischen erreicht?!<, dachte Melnikowa.
    »Sie halten diese Frist für ausreichend?«, fragte sie noch einmal vorsichtig, immer noch ohne das Gesagte richtig zu glauben.
    Die Antwort ließ keine Zweifel mehr übrig. »Sie sind zwölf«, klopfte das Gerät, »und noch wir drei. Insgesamt fünfzehn. Vier Stunden pro Mann, wenn eine solche Belastung für Sie nicht zu anstrengend ist. Auf Ganymed ist momentan nur eine Quarantänekammer verfügbar, die zweite ist nach einem dummen Unfall leider außer Betrieb. Ich denke, wir schaffen es in vier Tagen.«
    »Wenn es so ist, wozu dann fünf Tage, oder vier«, sagte Xenia Nikolajewna. »Sagen Sie ihm, dass wir mit jeder Belastung einverstanden sind, es soll nur schnell gehen.«
    »Offenbar lassen sie keine Störungen im Tagesablauf zu«, entgegnete Melnikowa. »Schlaf, meint er.«
    »Wir können uns doch beim Schlafen abwechseln.«
    »Wir schon, aber nicht die Ärzte auf Ganymed. Was willst du denn noch, Xenia? Wir haben uns doch auf Monate eingestellt, schon vergessen?«
    Das professionelle Gespräch zwischen Pjotr und Maria Alexandrowna dauerte fast eine Stunde. Melnikowa wusste nur allzugut, dass sie im Vergleich zu den Ärzten aus den neununddreißigsten Jahrhundert so gut wie überhaupt kein Fachwissen besaß, aber ihr Gesprächspartner hatte es sie kein einziges Mal merken lassen. Er vermied taktvoll alles, was für die Expeditionsärztin unklar sein könnte, und es schien, als würden das Wissen und die Erfahrung beider Ärzte gleich sein. Dennoch hatte Melnikowa die Taktik von Pjotr sofort durchschaut, aber aus irgendeinem Grund war sie weder gekränkt noch verärgert.
    Zum Schluss des Gesprächs gab es noch ein Radiogramm von Strontium: »Erwarten Euch mit großer Ungeduld!«
    »Alle zum Übergang auf den Raketengleiter vorbereiten«, befahl Wtorow.
    »Was sollen wir mitnehmen?«
    »Überhaupt nichts. Alles wird mit einem Transporter zur Erde gebracht werden. Beeilt euch, Freunde!«
    Die zwölf Menschen hatten erst jetzt endgültig begriffen, dass der interstellare Flug tatsächlich zu Ende war. Alles war gesagt und entschieden worden. Das einzige, was noch blieb, war das Raumschiff zu verlassen, wobei sie es zum ersten Mal alle gemeinsam taten. Noch ein paar Tage - und dann wären sie wieder auf der Erde!
    Sie waren traurig, als sie das Raumschiff verließen. Die Raumfahrer hatten acht unvergessliche Jahre darin verbracht und wussten nun, dass das Schiff ab jetzt für immer hier, auf Europa bleiben würde. Das hatte Strontium ihnen gesagt: »Das Raumschiff wird etwas näher an den Bergen aufgestellt, als ein Denkmal für die ersten Photonenraketen.«
    Wtorow ging zum letzten Mal zu der

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