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Die Rueckkehr der Phaetonen

Titel: Die Rueckkehr der Phaetonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgi Martynow
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Pluto ohne Bedenken ein Raumschiff mit Photonenantrieb empfangen werden. Das gigantische ebene Feld, das einen Durchmesser von hundert Kilometer hatte, war nicht künstlich errichtet worden, sondern von der Natur selbst. An einer Seite wurde es von einer kleinen niedrigen Gebirgskette begrenzt, und dort befanden sich die Hafendienstgebäude, die auf diese Weise gut vor Photonenstrahlung geschützt waren und eigentlich gar nicht wie Gebäude aussahen. Tief, wie in die Erde hinein gedrückt, und ohne ein einziges Fenster erinnerten sie mehr an riesige und sorgfältig geschliffene Steinbrocken. Dort wohnten keine Menschen - die gesamten Raumhafenarbeiten wurden von kybernetischen Maschinen, die direkt mit der Raumüberwachungsstation verbunden waren, durchgeführt und überwacht.
    Den Hafensignalen folgend und das moderne Ortungssystem benutzend, landete Wtorow das Raumschiff genau in der Mitte des Feldes. Als sich der Nebel, der sich aus den verdampften Bodenschichten gebildet hatte, wieder auflöste, landete neben der »Lenin« ein zweites Fluggerät, das neben dem titanischen Raumschiff wie ein Pygmäe aussah. Es landete ohne geringste Anzeichen von Düsenflammen und schien überhaupt keine Düsen zu besitzen, aus denen Flammen dringen konnten. Am vorderen Rumpfteil waren Buchstaben und Zahlen zu erkennen: »ZMP-258«.
    »Die Buchstaben sind den unseren ähnlich, und die Zahlen sind genauso«, sagte Wtorow.
    »Offenbar beherrscht man auf der Erde inzwischen die Antigravitation«, erwiderte Wiktor Oserow. »Ansonsten kann ich mir nicht vorstellen, wie dieses Schiff so leicht und sanft auf Europa landen könnte, wo es hier doch keine Luft gibt.«
    »Ja, die Technik ist komplett neu ...«
    Sie verließen die Hauptkonsole, hinter der sie ununterbrochen achtzehn Stunden verbracht hatten, und gingen in den Funkraum. Kriwonossow hatte eben gerade das Begrüßungsradiogramm von Strontium empfangen. »Er fragt, wann wir das Schiff verlassen und uns zu ihm gesellen«, sagte er.
    »Hat er etwa Angst vor Kontakt mit uns?«
    »So wie es aussieht, nicht.«
    »Spricht er Russisch?«
    »Nein, nur Englisch.«
    »Und warum benutzt er den Telegraphen, und kein Radiotelefon?«
    »Keine Ahnung. Am Telefon hat er auf meinen Rückgruß nicht geantwortet, also musste ich das Ganze noch mal über den Telegraphen schicken.«
    »Ihre Sprachkenntnisse sind ziemlich schlecht«, sagte Wilson.
    »Los, schicken Sie ihnen das hier.« Wtorow diktierte ein langes Radiogramm, und das Funkgespräch begann.
    Es stellte sich heraus, dass Strontium einer der Raumbeobachter von Ceres war - der Raketengleiter hatte ihn auf dem Weg vom Mars zur Europa mitgenommen. Außer ihm waren am Bord des »ZMP« noch zwei weitere Personen: der zweite Pilot Cassium und ein Kosmoarzt namens ... Pjotr. Dieser Name klang überraschend - die Raumfahrer hätten nie erwartet, dass sie einen so einfachen und bekannten Namen wieder hören würden.
    »Strontium, Cassium und Petja«, sagte Kriwonossow. »Eine merkwürdige Kombination!«
    »Dieser Petja ist sicher ein großer Arzt«, bemerkte Oserow. »Nenn ihn ja nicht beim Treffen so.«
    »Ach, was. Kann doch sein, dass es jetzt normal ist!«
    Strontium sagte, dass die Besatzung des »ZMP« die gesamte Quarantäne zusammen mit der Besatzung der »Lenin« verbringen würde. Zum Teil erklärte es seine unerklärliche Furchtlosigkeit - das Risiko, sich mit einer unbekannten Krankheit anzustecken, war real und keinesfalls vernachlässigbar. Selbst wenn kein einziger Raumfahrer momentan an etwas Unbekanntem litt, konnte man dennoch nicht behaupten, dass diese Krankheit nicht später ausbrechen könnte. Die Besatzung der »Lenin« war auf vielen Planeten gewesen, und auf der Grjosa sogar ziemlich lange. Außerdem hatten die Raumfahrer auf der Grjosa keinen Bioschutz benutzt Die Raumbeobachter von Ceres wussten bereits Bescheid - und handelten auch dementsprechend.
    Es stellte sich heraus, dass sie die Europa umgehend verlassen und der Flug zum Ganymed so schnell wie möglich starten sollte. Das Raumschiff musste hier bleiben. Die Ladung, die aus zahllosen Gesteinsmustern aller besuchten Planeten, hauptsächlich aber aus Trophäen von der Grjosa bestand, würde von einem speziellen Transporter abgeholt werden, welcher schon in einem der Raumhäfen bereit stand.
    »Haben Sie eigentlich keine Angst, dass sich die Besatzung dieses Transporters ebenfalls mit irgendetwas ansteckt?«, fragte Wtorow. »Oder müssen sie nachher auch durch die

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