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Die Rueckkehr der Phaetonen

Titel: Die Rueckkehr der Phaetonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgi Martynow
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dennoch größer und schwerer als jeder ihrer Planeten. Dieser Himmelskörper wurde von der Sonne angezogen und fiel schließlich auf sie, stieß aber unterwegs mit dem Phaeton zusammen. Das Ergebnis dieses Zusammenstoßes war die Beschleunigung der Planetenbewegung. Man kann sicher noch ein weiteres Dutzend Hypothesen aufstellen, die nicht weniger plausibel sind - aber eins ist unbestreitbar: während der Periode, als es auf dem Phaeton hoch entwickeltes intelligentes Leben gab, hatte keine äußere Einwirkung auf den Planeten stattgefunden.
    Die phaetonische Wissenschaft entwickelte sich im allgemeinen parallel zur Erdwissenschaft, die es in der Zukunft geben würde. Die Gemeinsamkeiten bei der Entstehung (beide Rassen verdanken ihre Existenz der Sonne) hatten sich nicht nur auf die äußeren Formen der Tiere und Menschen auf dem Planeten ausgewirkt, sondern auch auf ihre Entwicklungslinie. Beide Wissenschaften gingen ein und denselben Weg, und die erste phaetonische Wissenschaft war ebenfalls die Astronomie. Das ist nur natürlich — der Himmel mit seinen Sternenbildern zieht die Aufmerksamkeit jeder Intelligenz auf sich, die gerade ihre Umwelt zu erforschen beginnt. Und die Astronomie selbst führt unweigerlich zur Mathematik. Die falsche Bewegungsart des Planeten wurde von den phaetonischen Forschern vor vergleichsweise langer Zeit entdeckt — aber das, was dieser Fehler in sich barg und was er genau verursachen sollte, wurde erst viel später erkannt. Der Planet entfernte sich mit jeder Umdrehung, also mit jedem Jahr, immer weiter von der Sonne und näherte sich immer mehr dem Jupiterorbit. Die Masse und die daraus folgende Anziehungskraft des Sonnensystemgiganten war eineinhalbtausend Mal größer als die des Phaeton -also drohte die Annäherung mit sicherem Tod. Und die Katastrophe abzuwenden lag nicht in der Macht der Planetenbewohner.
    Zum Glück für die Phaetonen wurde die tragische Wahrheit dann bekannt, als ihre Technik und Wissenschaft bereits einen ziemlich hohen Entwicklungsstand erreicht hatten. Auch wenn sie die Planetenbewegung nicht korrigieren konnten, waren sie doch mächtig genug, um Maßnahmen zur Rettung zu treffen. Es gab nur einen Weg - einen anderen passenden Planeten zu finden und dorthin umzusiedeln, bevor der Phaeton von Jupiters gewaltiger Anziehung zerrissen würde.
    Die Phaetonen setzten ihre gesamten Kräfte ein, um dieses Ziel zu erreichen. Ihre Wissenschaft bekam einen kraftvollen Impuls für die Weiterentwicklung - und dieser Impuls war die grausame Notwendigkeit. Zu zögern war nicht mehr möglich.
    Wenn wir uns jetzt den Weg ansehen, den die Vorfahren der heutigen Phaetonen gegangen sind, können wir leicht merken, dass die Wissenschaft dieser Zeit sich einseitig entwickelte. Die Kosmonautik bekam Vorrang vor allen anderen Wissensgebieten, die sozusagen links liegen gelassen wurden. Genau das war der Grund für die Rückständigkeit der Phaetonen in allem, was die Weltraumflüge nicht betraf. Man könnte denken, dass es nicht viel Bedeutung hat - schließlich geht es um die phaetonische Wissenschaft, wie sie vor tausend Jahrhunderten war. Aber, wie der Leser später feststellen kann, diese Rückständigkeit spielte damals eine wirklich bedeutende Rolle.
    Im Sonnensystem gab es keinen Planeten, zu dem die Phaetonen umsiedeln konnten. Mars war aus mehreren Gründen ungeeignet, und Erde und Venus befanden sich zu nah an die Sonne - in einem zu heißen Klima konnten die Phaetonen nicht existieren. Also musste ein passender Planet außerhalb des Sonnensystems gefunden werden. Die phaetonischen Raumschiffe hatten den gesamten Raum um die Sonne im Radius von fünfzig Lichtjahren durchsucht.
    Währenddessen kam die Katastrophe unvermeidlich immer näher — der genaue Zeitpunkt der Phaeton-Zerstörung war bereits errechnet worden und den Phaetonen blieb nicht mehr viel Zeit. Als ein freier Planet im Wega-System im Sternbild Lyra gefunden wurde, hatten die Phaetonen bereits keine Wahl mehr und mussten ihn nehmen. Dieser Planet war eine genaue Kopie des Phaeton, was seine Größe und die Zusammensetzung der Atmosphäre anging. Aber es war der äußere Planet des Systems, der sehr weit vom Zentralstem Wega entfernt war und deswegen nur schlecht beleuchtet und erwärmt wurde. Für die Phaetonen war es ausreichend, weil Wega viel größer und heißer als die Sonne ist. Doch die Sonne ist ein gelber Stern und Wega ein blauer. Die Phaetonen kannten diesen Unterschied genau und wussten,

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