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Die Rueckkehr der Phaetonen

Titel: Die Rueckkehr der Phaetonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgi Martynow
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nichts. Er setzte sich wieder hin und bedeckte die Augen mit der Hand. Io sah ihn an und wusste auf einmal, wo er das schon gesehen hatte. Es war die gleiche Haltung wie damals bei der großen Ratssitzung, die über Wolgins Schicksal entschied. Damals hatte Lucius genauso da gesessen wie heute.
    Einer der Wissenschaf der unterhielt sich lange mit jemandem über das Taschenteleoff und sah dann den Bildschirm an. Darauf war ein Dickicht blauer und violetter Bäume zu sehen, die eine große Lichtung umgaben - auf dieser Lichtung sollten bald die Schiffe der Staffel landen. Links glitzerte die Kuppel des Phaetongrad in der Ferne. Dunkler Himmel, wenige Sterne ... der Mars!
    Jemand ging gerade zu einem Apparat, der auf der Lichtung montiert war. Der Kopf dieses Menschen wurde von einem luftdichten Helm bedeckt, und auf seinem Rücken waren Lufttanks zu sehen. Er stellte sich genau vor die Kamera und schien die Menschen in der Versammlungshalle direkt anzusehen.
    »Julius!«, sagte einer der Wissenschaf der in der Halle. »Was habt ihr für die schnellste Realisierung unseres Plans getan? Was genau gedenkt ihr zu tun? Die dreißig Ratsmitglieder können Sie nun hören. Unsere Entscheidung lautet folgendermaßen: Dmitrij Wolgin soll auf keinen Fall eingefroren werden.«
    Xenia hörte die letzten Worte und sah unwillkürlich zu Lucius. Dieser saß in derselben Haltung wie vorher.
    Also war es beschlossen. Wenn Dmitrij tot war, würde man nicht versuchen, ihn wie die anderen zu retten. Die Entscheidung war unwiderruflich gefallen. Sie sah, wie eine Träne zwischen Lucius’ Fingern nach unten kullerte. Xenia drehte sich schnell weg, konnte sich dann aber doch nicht zurückhalten und begann zu schluchzen. Niemand schien es bemerkt zu haben, und niemand drehte sich zu ihr um.
    Die Zeit, die nötig war, damit die Frage, die auf der Erde gestellt wurde, Mars erreichte und eine Antwort zurückkam, verging schleppend langsam. Der Mars war sehr weit entfernt. Aber irgendwann bewegten sich Julius’ Lippen doch, und die Menschen in der Halle hörten seine Stimme.
    »Wir haben beschlossen, die I-76 in einen hermetischen Behälter einzuschließen, und zwar sofort nachdem sie hier landet. Der Behälter und die Lufttanks stehen bereit. Ich gehe zusammen mit zwei Ärzten und noch jemandem, der die Einfrierausrüstung trägt, sofort in das Schiff hinein. Für den Fall, dass die Besatzung noch lebt, steht ein Aref bereit, der sich dann ebenfalls im Behälter befinden wird. Das Einfrieren wird unverzüglich durchgeführt, wenn die Besatzung tot ist, oder wenn der Tod unmittelbar bevorsteht. Dabei soll Dmitrij Wolgin nicht eingefroren werden. Ihre diesbezügliche Anordnung hat alle erstaunt - wir bitten, sie noch mal zu wiederholen.«
    »Hier spricht Io. Ich wiederhole, Dmitrij Wolgin wird auf keinen Fall eingefroren. Die sonstigen Maßnahmen, die Sie getroffen haben, sind bewilligt. Viel Glück.«
    Das Gespräch wurde beendet.
    »Denken Sie gut nach, was Sie tun!«, entfuhr es Kotow. »Es ist noch nicht zu spät!«
    Lucius rührte sich nicht und alle anderen schwiegen ebenfalls. Einige, die sich wegen dieser Entscheidung sichtlich unwohl fühlten, sahen Lucius an, aber keiner versuchte, ihn umzustimmen. Niemand außer ihm konnte über diese schwierige Frage entscheiden — nur er selbst hatte ein volles Recht darauf und niemand sonst.
    Plötzlich nahm Lucius seine Hand rasch weg vom Gesicht, das nun kreidebleich war. Er ließ seinen Blick über die Wissenschaftler wandern, die ihn ansahen und von denen viele ihm bei der Arbeit mit Wolgin geholfen hatten. »Wenn wir seinen Tod zugelassen haben ... Er ist ein Mensch und kein Versuchstier«, wiederholte er noch einmal.
    »Es ist entschieden, Lucius«, sagte Io sanft. »Du hast vollkommen Recht.«
    »Hoffen wir ...«, begann Kotow, sprach aber nicht zu Ende.
    »Seht mal, die Staffel!«, rief einer der Wissenschaftler.
    Am Marshimmel erschienen die Arbeitsschiffe, die in einer geschlossenen Formation flogen. Man sah, das vier Schiffe ein fünftes zogen, offensichtlich die I-76.
    »Sie benutzen Magneten«, sagte jemand.
    Das Kameraobjektiv drehte sich, und man sah einen grellroten Kreis, an dessen Rand ein Aref und ein paar Männer standen. Das war die Stelle, an der man das steuerlose Schiff nieder lassen sollte. Um den Platz herum standen viele Zuschauer.
    Die I-71 und I-80 landeten als erste ein wenig abseits. Das tat man offenbar für Wtorow und Krischweskij, damit sie alles sehen konnten, was

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