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Die Rueckkehr der Phaetonen

Titel: Die Rueckkehr der Phaetonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgi Martynow
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während Wolgins Wiederbelebung im Pavillon benutzt wurden, waren immer noch da. Sogar die Vorräte von Nährlösungen waren alle noch vorhanden - seit Wolgin den Pavillon verlassen hatte und zu Muncius geflogen war, waren erst etwas mehr als fünf Monate vergangen.
    Die Tage vergingen, ohne etwas Neues zu bringen ...
    Zwei Wochen nach Wolgins Rückkehr kam Ejah auf die Erde. Es war wirklich eine selbstlose Tat - schließlich war die gesamte Erde, und Zypern ganz besonders, für die Phaetonen viel zu heiß. Selbst auf dem Mars fühlten sie sich so, wie sich die Nordeuropäer in den Tropen fühlen würden. Zusammen mit Ejah war der Ingenieur namens Jose gekommen, der einzige Mensch, der halbwegs phaetonisch konnte.
    »Wir haben ein Radiogramm von Phaeton bekommen«, sagte Ejah. »Es enthält einige Anweisungen bezüglich des Patienten. Darf ich ihn untersuchen?«
    So klang dieser Satz zwar nach Joses Übersetzung, aber in Wirklichkeit sprach Ejah keineswegs von einem Radiogramm. Die Phaetonen kommunizierten mit ihrer Heimat mithilfe von Geräten, die auf einem ganz anderen, auf der Erde noch unbekannten Prinzip basierten. Die Namen dieser Geräte waren unübersetzbar.
    Man führte Ejah sofort zu Wolgin. »Auf Phaeton hat man richtig verstanden, was passiert ist«, sagte er nach der Untersuchung. »Dieser Zustand ist eine Folge der Einwirkung von Strahlen ...« Er fügte einige lang gezogene Vokale hinzu. »Der Patient war diesen Strahlen nur für kurze Zeit ausgesetzt - das ist der Grund, warum er noch lebt.«
    »Was müssen wir denn tun?«, fragte Lucius.
    »Unsere Wissenschaf der empfehlen, vor ihrer Ankunft nichts zu unternehmen. Füttert den Kranken so selten wie es geht, und möglichst nur mit leichten Speisen. Erhöht den Sauerstoffgehalt in der Luft um zehn bis fünfzehn Prozent gegenüber normalen Werten.«
    »Wie lange kann die Krankheit noch dauern?«
    »Ich denke ein bis eineinhalb Jahre, wenn man nach euren Jahren rechnet. Vielleicht aber auch länger. Ich bin Biologe, kein Mediziner.«
    »Droht ihm irgendeine unmittelbare Gefahr?«
    Ejah breitete die biegsamen Arme aus, die kein Ellbogengelenk besaßen. »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Warten Sie, bis die phaetonischen Mediziner angekommen sind.«
    Man hatte beschlossen, Ejahs Rat zu folgen. Die Heilmittel von der Erde nützten nichts - es blieb also nur zu hoffen, dass die des Phaeton es tun würden. Die phaetonische Medizin, wie auch die gesamte Wissenschaft, war der irdischen immer noch um eineinhalbtausend Jahre voraus.
    Ejah flog wieder zum Mars - nach einem Tag Aufenthalt auf der Erde konnte er die Hitze kaum noch aushalten. Und ansonsten war seine Anwesenheit auch nicht mehr notwendig.
    Nach seinem Abflug wurde das Warten wurde noch quälender. Man überwachte Wolgin rund um die Uhr - aufmerksame und liebevolle Augen beobachteten ununterbrochen die Anzeigen der Geräte, die die kleinsten Veränderungen in den Organen registrierten. Aber die Wochen vergingen, und Wolgin blieb nach wie vor ein lebendiger Toter.
    Die Besatzung von I-76 war gemäß den Traditionen der Epoche ehrenvoll beigesetzt worden. Der Vorschlag, den die Mitarbeiter der Reinigungsabteilungen unterbreitet hatten, wurde einstimmig angenommen. An der goldenen Tafel im Pantheon, das zu Ehren der größten jemals existierenden Persönlichkeiten gebaut worden war und in dessen Mitte der Leichnam von Wladimir Iljitsch Lenin lag, erschienen drei neue Zeilen:
    »CARRY - Kommandant des Arbeitsschiffes I-76, Reinigungsabteilung.«
    »CHARLIE - Navigator des Arbeitsschiffes.«
    »WLADIMIR - Bordingenieur.«
    Es war die größtmögliche Ehre für die Menschen der Neuen Ära. Es war die Unsterblichkeit.
    Dann kam endlich der Tag, an dem ein phaetonisches Raumschiff im Raumhafen von Ceres landete. Dort wartete bereits ein speziell ausgerüsteter Raketengleiter, in dessen Inneren die für die Phaetonen gewöhnlichen Lebensbedingungen herrschten. Vier bejahrte Phaetonen wurden damit direkt auf die Insel Zypern gebracht, wo alles ebenfalls schon vorbereitet war.
    Die Wissenschaf der wurden in einem Haus einquartiert, das mit leistungsstarken Luftkühlern, phaetonischen Möbeln und einer Küche, in der phaetonisches Essen zubereitet wurde, ausgestattet war. Man bot ihnen spezielle Kleidung und Kopfbedeckungen an, die den Körper kühlten. Sogar der Garten, der an das Haus angrenzte, wurde von einer unsichtbaren Kuppel eingeschlossen, die die Sonnenstrahlung abschwächte. Nur im Pavillon, neben

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