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Die Rueckkehr der Phaetonen

Titel: Die Rueckkehr der Phaetonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgi Martynow
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bewusstlos, und es ist nicht sicher, dass er überleben wird. Ich kann euch nur erzählen, was wir gesehen haben, als wir als erste in das Schiff gegangen sind, nachdem es zum Mars gebracht wurde.
    Das Bild, das sich uns geboten hat, lässt die eindeutige Schlussfolgerung ziehen, dass Carry, Wladimir und Charlie alles Menschenmögliche getan haben, um ihren Passagier und Gast zu retten. Die Motive ihrer Heldentat waren klar
    - sie wussten genau, welchen unschätzbaren Wert Dmitrij Wolgin für die Erdwissenschaft hat. Wir haben folgendes gesehen: Dmitrij lag am Boden neben dem Pult und war ins Strahlenschutzgewebe eingewickelt, dessen Zipfel sich noch in der Hand des toten Charlie befand. Sein Kopf steckte in einem Helm, der an ein Sauerstoffgerät angeschlossen war. Das Ventil des Geräts war aufgedreht, und die Haltung von Wladimir, der daneben lag, ließ keinen Zweifel daran, dass er dieses Ventil in der letzten Sekunde seines Lebens aufgedreht hat. Carry lag direkt daneben und hielt weitere drei Stück Strahlenschutzgewe-be in den Händen, die für ihn selbst und seine Kameraden gedacht waren. Daneben lagen auch drei Helme. Es war offensichtlich, dass Dmitrij, der physisch schwächer war als die anderen, als erster das Bewusstsein verlor und sich nicht mehr selbst schützen konnte. Seine Gefährten taten das für ihn und opferten dadurch sich selbst, weil sie es nicht mehr geschafft haben, sich in das Gewebe einzuwickeln und die Helme aufzusetzen. Wovor genau sie sich schützen mussten, wissen wir nicht, aber die drei Gestorbenen wussten genau, worin die Gefahr bestand.
    Es ist sehr schwer für mich, weiter zu sprechen, aber ihr müsst alles erfahren. Die Verwandten sind bereits über alle Details benachrichtigt. Die Mundhöhlen, die Kehlen, die Lungen und das Gewebe, das an die Lungen angrenzt, sind bei allen drei Besatzungsmitgliedern völlig verbrannt. Es steht außer Zweifel, dass sie in ihren letzten Minuten Feuer statt Luft geatmet haben. Und dennoch, trotz dieser unvorstellbaren Folter, haben sie ihre Sache zu Ende gebracht. Laut Geräteanzeigen sind die inneren Verletzungen bei Dmitrij eher unbedeutend, aber noch ist er völlig gelähmt. Wann und womit diese Lähmung, dessen Gründe wir nicht kennen, enden wird, ist sehr schwer zu sagen. Momentan sind Lucius, Io und einige weitere Spezialisten mit Dmitrij beschäftigt.
    Die gesamte Belegschaft der Reinigungsabteilungen hat mir einen Auftrag erteilt. Ich soll ihren Vorschlag, die Namen der Besatzung der I-76 im Pantheon zu verewigen, zu einer weltweiten Umfrage freigeben. Teilen Sie Ihre Meinung gemäß entsprechender Vereinbarung mit. Die Information über den Gesundheitszustand von Dmitrij Wolgin wird ab sofort täglich aktualisiert.«
    Der Pavillon auf Zypern hatte wieder den unbeweglichen Körper von Dmitrij Wolgin unter seiner Kuppel empfangen. Aber diesmal war Dmitrij am Leben.
    Der Grund für die Lähmung blieb weiterhin unklar. Sein Herz schlug langsam, aber deutlich und gleichmäßig, der Atem war flach, aber genauso beständig und ausgeglichen. Es blieb kein Zweifel, dass das Nervensystem betroffen war - die Geräte zeigten, dass es im Gehirn nicht einmal Andeutungen von so etwas wie Gedanken gab. Das einzige, wodurch sich Wolgin äußerlich von einem Toten unterschied, waren eine kaum merkliche Bewegung seines Brustkorbs und die lebendige Farbe seiner Haut.
    Io und Lucius wohnten ebenfalls wieder auf Zypern. Auch alle anderen Freunde von Wolgin waren hier - Wladilen, Mary, Muncius, die Besatzung der »Lenin«, Sergej, Iossi und sogar Eric, der sein Arbeitsschiff vorerst verlassen hatte. Und auch die gesamte Erde fieberte wieder mit und wartete angespannt auf die Meldungen aus Zypern.
    Die Phaetonen, die im Grunde genommen die einzigen wirklichen Schuldigen an dieser Katastrophe waren, hatten vorgeschlagen, ihre größten Spezialisten auf dem Gebiet der Strahlungskrankheiten von Neuphaeton auf die Erde zu holen. Der Vorschlag wurde dankend angenommen - aber die phaetonischen Wissenschaftler würden erst in einigen Monaten auf der Erde eintreffen.
    Was Io und Lucius anging, so hatten sie sämtliche verfügbaren Mittel ausprobiert - aber es gab scheinbar überhaupt nichts, was die rätselhafte Krankheit bezwingen könnte. Wolgins Zustand besserte sich nicht, aber er wurde auch nicht schlechter, und genau das war es, was die Wissenschaf der weiterhin hoffen ließ. Die Nahrungszufuhr für Dmitrij war künstlich - alle Apparate und Gerätschaften, die

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