Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Andr
Vom Netzwerk:
zulässt, dass so etwas möglich ist.«
    Hannah strich ihre kastanienbraunen Locken aus dem Gesicht. »Stimmt. Wenn man nicht wüsste, dass es möglich ist, könnte man glatt verrückt werden.«
    »Du hast uns gar nicht gesagt, dass du schwanger bist«, gab Freya unvermittelt zurück.
    Hannah glaubte die Spur eines Vorwurfes herauszuhören. »Ich dachte, du hättest es gewusst?« Sie war davon ausgegangen, dass Freya es als Erste bemerken würde. Die rothaarige Begine war in ihrer Zeit für die Heilung von Frauenleiden zuständig gewesen. Bereits im Frühstadium einer Schwangerschaft sah sie den Frauen an den Augen ab, in welchem Zustand sie sich befanden. Auch was Abtreibungen betraf, kannte sie sich bestens aus. Aus ein paar Kräutern mischte sie die zuverlässigsten Verhütungsmittel – oder einen Trunk, nach dessen Genuss die Mutter den vorzeitigen Abbruch der Schwangerschaft überlebte, nicht aber das noch ungeborene Kind.
    »Ich hab’s mir gedacht«, gab sie zu. »Umso verwunderter war ich, dass Gero dieser Mission zugestimmt hat.«
    »Er weiß es nicht.« Hannah versuchte ihre Schuldgefühle zu verdrängen. »Ich habe versucht es ihm auszureden, aber er meinte, es müsste sein. Er muss irgendetwas anderes im Sinn gehabt haben, das mit den beiden Frauen nichts zu tun hat.«
    »Johan hat auch eine Andeutung gemacht«, ließ Freya sie mit einem geheimnisvollen Lächeln wissen. »Er sagte, es könnte uns vielleicht helfen, der Gefangenschaft der Amerikaner zu entfliehen.«
    »Hat Johan dir erzählt, worum es dabei geht?«
    »Nein«, antwortete Freya. Sie schaute Matthäus hinterher, der zum Meer gelaufen war und seine Füße in der Brandung badete. »Aber ich konnte spüren, dass es etwas sehr Wichtiges gewesen sein muss, das es wert war, ein solches Risiko einzugehen.«
    Als sie aufblickte, stob der Wind ihr die Haare aus dem Gesicht. Hannah konnte ihr direkt in ihre schräg stehenden, olivgrünen Augen schauen. »Glaubst du, wir werden sie finden?«
    »Vielleicht sollten wir beten.« Unwillkürlich griff Freya zu ihrem Malachitrosenkranz, der im Ausschnitt zwischen ihren üppigen Brüsten baumelte und den sie selbst zum Schlafen nicht ablegte.
    |417| Hannah hob den Kopf und schaute zum Meer. »Unsere Männer würden es in jedem Fall tun, wenn sie in einer vergleichbaren Situation wären.«
     
    Nach mehr als zwei Stunden tauchte Anselm mit einem Haufen neuer, bunter Kleider auf, die er auf einem struppigen Esel transportierte, der Hannah alles andere als willig erschien.
    »Das Taxi«, verkündete er trocken.
    Das Tier war so störrisch, dass Anselm und Amelie beinahe die doppelte Zeit benötigt hatten, um zum Ausgangspunkt zurückzukehren. Allerdings wäre es ohne den Esel äußerst schwierig gewesen, all die Wasserkalebassen und Proviantsäcke, die Anselm erworben hatte, auf fünf Leute verteilt durch eine glühende Wüste zu schleppen.
    »Gab es keine Pferde?«, nörgelte Matthäus, der mitbekommen hatte, wie viel Geld sie zur Verfügung hatten.
    »Pferde waren zu teuer«, erwiderte Anselm mit missmutiger Miene.
    »Und warum hast du dir kein Schwert gekauft?«
    Matthäus setzte klare Prioritäten, so, wie er sie von Gero gewöhnt war.
    »Weil ein anständiges Schwert noch mehr kostet als ein Pferd und wir mit unserem Geld haushalten müssen. Allerdings habe ich mir einen Dolch gekauft, falls dich das zufriedenstellt.«
    Beiläufig stellte er ein größeres, schmuckloses Küchenmesser zur Schau, das längst nicht mit den gewaltigen Exemplaren zu vergleichen war, die ein Templer gewöhnlich am Gürtel trug. Dementsprechend mitleidig fiel Matthäus’ Blick aus.
    »Man hat mir geraten«, verkündete Anselm mit Überzeugung in der Stimme, »dass wir uns einer Karawane anschließen sollen, um sicher nach Jerusalem zu kommen.«
    »Wer ist ‚man‘?« Hannah schaute ihn zweifelnd an.
    »Er hat mit den Leuten in der Festung fließend in der Langue d’Oil gesprochen«, erklärte Amelie begeistert. »Noch heute Mittag haben wir die Möglichkeit, mit einem Geleitzug von Händlern in die Heilige Stadt aufzubrechen.«
    »Aber das Beste hat sie vergessen«, fügte Anselm sichtlich geschmeichelt hinzu. »Trotz des vermuteten Fehlers hat der Timeserver hervorragende Arbeit geleistet. Heute ist nach dem julianischen Kalender |418| der 25. Juli. Der Tag, an dem auch Gero und die anderen hier angekommen sind. Nun müssen wir nur noch nach Jerusalem reisen, um pünktlich mit ihnen zusammenzutreffen.«
    »Es ist merkwürdig,

Weitere Kostenlose Bücher