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Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Andr
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sich nicht verhört zu haben.
    »Was ist mit unserem Bruder und dem Alten. Geht’s ihnen gut?«
    »Ja, es geht ihnen gut. Bleibt zu hoffen, dass sich Tramelay nicht an |537| sie erinnert. Falls nötig, werde ich ihnen eine neue Identität geben müssen, so lange, bis Ihr Eure Pflichten erfüllt habt.«
    Gero war aufgesprungen und näherte sich ungläubig. »Was meint Ihr mit Pflichten?«
    »Kraft meines Amtes entlasse ich Euch unverzüglich in die Freiheit und entbinde Euch auf alle Zeiten von den Verpflichtungen des Ordens, wenn Ihr zuvor eine Mission erfüllt.«
    Nun war auch Struan hinzugekommen und schaute Montbard prüfend an. »Was kommt denn jetzt?«, fragte er mit rauer Stimme. »Ein Pakt mit dem Teufel?«
    »Nein«, widersprach Montbard und hielt nach der Wache Ausschau. Mit einem kurzen »Hey« rief er den jungen Bruder herbei. »Hast du nichts anderes zu tun?« Allein sein Blick duldete keinen Widerspruch, und der Mann verschwand augenblicklich hinter dem nächsten Pfeiler.
    »Ein Pakt mit dem Himmelreich«, flüsterte Montbard. »Habt Ihr schon einmal etwas vom Kelch von Askalon gehört?«
    »Alleine deshalb sind wir hier«, gestand Gero.
    Montbard gab sich erstaunt über diese Offenbarung. »Und ich dachte, Ihr seid wegen der beiden Frauen hier? Hertzberg hat jedenfalls nichts von einem Kelch gesagt.«
    »Hertzberg und seine Auftraggeber wissen nichts von dem Kelch.«
    In kurzen Zügen berichtete Gero, was er im Jahr 2005 im Lac d’Orient gefunden hatte, und sprach von ihrer Hoffnung, im Hier und Jetzt nicht nur Antworten, sondern auch die Erlösung aus ihrer Knechtschaft in der Zukunft zu finden, so, wie es die Legende um den Kelch versprach.
    »Ihr habt den Kelch tatsächlich in Händen gehalten?« Montbard hielt mit seiner Überraschung nicht hinter dem Berg. »Das bedeutet, er wird in den Besitz des Ordens gelangen. Und warum seid Ihr seiner Botschaft nicht gefolgt?«
    »Wie hätte das geschehen sollen?«, fragte Gero. »Erstens hatte ich keine Gelegenheit, die Vision zu vertiefen, und zweitens hätte man uns nicht lange genug aus den Augen gelassen, um unbeobachtet vom Ort unserer Knechtschaft fliehen zu können. Ihr habt offensichtlich keine Ahnung, über welche Möglichkeiten die Menschen zu Beginn des zweiten Jahrtausends verfügen.«
    Montbard nickte bedächtig. »Doch, ich ahne es – Rona und Lyn haben |538| mir so viel Wissen vermittelt, dass meine Vertrauten und ich uns eine Vorstellung davon machen konnten. Schade, dass wir diese Kenntnisse nicht so ohne weiteres für unsere Zeit anwenden können.«
    »Nun – dann wisst Ihr auch, dass sie tausend unsichtbare Augen haben und sogar vom Himmel aus alles überwachen, was sich bewegt. Der Gedanke, dass ihnen die Wirkungsweise des Kelches durch mein unbedachtes Handeln zuteilwerden könnte, hat mich von einem Alleingang in der Zukunft abgehalten. Deshalb haben meine Kameraden und ich unsere ganze Hoffnung in diese Reise und nicht zuletzt in Euch gesetzt, in dem festen Glauben, dass Ihr und der Hohe Rat uns helfen könntet, unsere missliche Lage zu verbessern, in die wir nach unserer Ankunft im Jahr 2004 geraten sind.«
    »Ich muss Euch leider enttäuschen«, antwortete Montbard mit Bedauern im Blick. »Ich befürchte, Gott der Herr hat Euch entsandt, damit wir das Geheimnis des Kelches zusammen lüften. Ohne unser gemeinsames Handeln, mein junger Bruder, wird es kaum möglich sein, den Kelch eines Tages in einem See in der Champagne zu entdecken.«
    »Soll das heißen«, Johan sah Montbard fassungslos an, »erst wir sollen den Kelch für Euch finden?«
    »Nicht finden«, verbesserte Montbard ihn. »Wir wissen aus sicheren Quellen, dass der Kelch in der Schatzkammer des Wesirs von Askalon verborgen sein soll. Die Fatimiden haben bei all ihrem Tand, den sie besitzen, anscheinend nicht die geringste Ahnung, welcher Schatz sich hinter ihren Mauern verbirgt. Deshalb wäre ›in Sicherheit bringen‹ die bessere Formulierung. Bisher hatten wir keine Gelegenheit, dorthin vorzudringen. Aber durch die Belagerung von Askalon mit Balduin und seinen Verbündeten spitzt sich die Lage langsam zu. Wir müssen dafür sorgen, dass der Kelch während der Kampfhandlungen weder in christliche noch in fatimidische Hände gerät, und wenn man berücksichtigt, dass Ihr den Kelch schon in Händen gehalten habt, müsste es wohl zu schaffen sein, ihn zu sichern und herauszuholen.«
    Montbard hüstelte und vergewisserte sich noch einmal, dass er mit den Gefangenen

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