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Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Andr
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Der ältere Templer deutete mit der Spitze seines Schwertes in die verstaubte Ebene hinein, wo sich zwei Ordensbrüder in rasendem Galopp näherten.
    »Verdammt, ihr Idioten!«, brüllte Gero ihn an. »Ihr werdet alle draufgehen da drin, wenn ihr den Zugang weiter blockiert und auf unsere Hilfe verzichten wollt. Die Fatimiden sind zu stark, als dass man ihnen mit einer Handvoll Brüder beikommen könnte.«
    »Befehl ist Befehl.« Die Ordensbrüder zeigten sich stur, und Gero und Johan blieb zunächst nichts anderes übrig, als sich abzuwenden, zumal sich die beiden anderen Brüder bereits auf dreißig Fuß genähert hatten.
    »Macht keine Dummheiten und folgt den beiden Gesandten ohne Widerspruch nach Gaza. Dort werdet ihr unter Arrest auf die Rückkehr des Großmeisters warten!«, rief der ältere Templer.
    Gero spuckte aus und wandte sich den beiden Ankömmlingen zu. Es würde ihnen keine große Mühe machen, die beiden auszuschalten, und dann würden er und Johan versuchen, die Festung vom Hafen her zu erstürmen. Anselm hatte ihm verraten, über welchen Zugang er von der Festung zum Meer gelangt war.
    Der ältere Templer nickte den beiden herbeireitenden Brüdern zu. »Bringt sie nach Gaza und sorgt dafür, dass sie unter Arrest bleiben!«, rief er ungeduldig, weil er sich des Problems so schnell wie möglich entledigen wollte, um hinter Tramelay nachrücken zu können.
    Gero beobachtete die beiden Neuankömmlinge auf ihren Hengsten mit zusammengekniffenen Lidern. Irgendwie kamen ihm die beiden seltsam vor. Zumal der schmächtigere von beiden einen offensichtlich zu großen Helm trug, der mit einer Nasenmaske das halbe Gesicht bedeckte. |658| Dazu hatte er einen weißen Schal, wie er eigentlich nur bei muslimischen Reitern üblich war, den er über Kinn und Mund gezogen hatte. Johan schien ebenfalls irritiert zu sein, zumal der Größere von beiden einen ähnlichen Helm trug und ihm in seiner aufrecht trotzigen Haltung irgendwie bekannt vorkam.
    »Los, ihr beiden!«, rief der Größere zu ihnen herüber. »Seht zu, dass ihr auf eure Gäule kommt und folgt uns zum Versorgungslager.«
    Arnaud! Kein Zweifel, Gero erkannte ihn an der dunklen melodischen Stimme. Sein Herz hüpfte einen Moment vor Freude. Dem alten Poulani war es also tatsächlich gelungen, die Templer zu überlisten und deren Schutzwall zu durchbrechen. Aber hatte er es auch geschafft, Hannah und die Frauen zu befreien? Und wer war der zweite Templer an Arnauds Seite?
    »Struan kann es nicht sein«, flüsterte Johan ihm zu. »Der Schotte ist viel kräftiger.«
    Beim Näherkommen blickte Gero in das Gesicht des unbekannten Bruders. Erst jetzt sah er, dass dessen Arme und Hände zitterten, als ob tiefster Winter wäre.
    Von unten herauf blickte er in klare, hellgrüne Augen. Sie waren mit Tränen gefüllt. Ihn durchlief ein Schauer. Jedoch bevor er seine Vermutung aussprechen konnte, flüsterte sie seinen Namen.
    »Gero.«
    »Kein Wort«, zischte Arnaud durch seine zusammengekniffenen Lippen. »Seht zu, dass ihre eure Pferde findet und dann nichts wie weg von hier.«
    Gero hob eine Braue und nickte. Im Moment hätte er ohnehin nicht sprechen können, so dick war der Kloß, der seine Kehle versperrte.
    Sein Mädchen lebte, und sie war hier, nur einen Schritt von ihm entfernt.
    Nun hatte auch Johan erkannt, wer der zweite Templer war.
    »Was ist mit Freya?«, formten seine Lippen stumm.
    »Es geht ihr gut«, raunte Arnaud. »Den anderen auch.«
    Johan stieß einen Seufzer aus, als er Gero zu den Pferden folgte.
    Tramelays Meute beobachtete zufrieden, wie sie ihre Hengste bestiegen und mit den vermeintlichen Wachleuten davontrabten.
    In gut dreihundert Fuß Entfernung beschleunigte Arnaud das Tempo und wechselte die Richtung. Dann galoppierten sie am Belagerungsring |659| vorbei in Richtung Hauptlager, und auch dort schlugen sie einen Haken und verschwanden in einem Olivenhain, an den sich ein Pinienwäldchen anschloss.
    Erst dort berichtete Arnaud seinen deutschen Brüdern, was im Hauptlager vorgefallen war. »Anselm hat Tanner und Stephano im Hauptlager in einem Lazarettzelt mit Wasser, Brot und Verbandmaterial versorgt, als plötzlich vier unbekannte Templer aus einem anderen Bataillon auftauchten, die unsere beiden Brüder ohne Anklage unter Arrest stellen wollten. Hannah, Freya und ich sind auf der Suche nach euch zur rechten Zeit hinzugekommen, gerade als die vier Anselm und unsere beiden Brüder überwältigen wollten. Gemeinsam ist es uns gelungen,

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