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Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Andr
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tonlos, doch dann erbebte sein Körper unter seinem mühsam unterdrückten Gelächter. So sehr, dass er zu husten begann und sich mit abgehackten Worten entschuldigte, weil er nach Atem rang. Gleichzeitig tastete er hastig nach seinem Wasserschlauch, der in einer der Satteltaschen steckte. Als er ihn zu fassen bekam, ließ er die Zügel fahren, öffnete den Schlauch und nahm einen großen Schluck.
    »Willst du auch?«, fragte er immer noch atemlos und hielt Lyn den stinkenden Lederbeutel unter die Nase.
    |82| Sie schüttelte dankend den Kopf, und Khaled verstaute den Ziegenschlauch dort, wo er ihn hervorgeholt hatte.
    »Bedeutet das also«, seine Stimme klang heiser, als er die Zügel erneut straffte und Morgentau mit einem leisen Wiehern protestierte, »dir kommt es, wenn du mit einem Mann im Bett liegen würdest, nur auf Gemütlichkeit an, alles andere interessiert dich nicht?«
    Lyn drehte sich halb zu ihm um und konnte einen Rest von Schalk in seinen Augen entdecken. Er lachte sie aus. Kein Zweifel.
    »Was heißt hier alles andere?« Sie wusste beim besten Willen nicht, worauf er hinauswollte.
    »Na ja, das andere eben.« Khaled grinste schon wieder.
    Langsam machte er sie wütend. »Ich verstehe dich nicht. Tut mir leid.« Nachdem sie eine strafende Miene aufgesetzt hatte, hob er eine Hand, als ob er Abbitte leisten wollte.
    »Verzeih«, sagte er und sah sie mit treuen Augen an. »Wahrscheinlich hast du recht, wenn du denkst, dass wir eine solche Unterhaltung gar nicht führen sollten.
    Ich dachte, wir wollten offen zueinander sein«, beschwerte sie sich. »Jetzt bist du es, der in Rätseln spricht.« Eine Zeitlang vernahm sie nur das Klappern der Hufe. Khaled blieb ihr eine Antwort schuldig, aber wenigstens hatte er es aufgegeben, sich über sie lustig zu machen.
    »Darf ich dich anfassen?«, fragte er unvermittelt.
    Was wollte er jetzt schon wieder? Sie nickte verblüfft und stellte sich einmal mehr die Frage, worauf er hinauswollte, als seine Rechte kaum spürbar von ihrer Taille zu ihren Brüsten hinaufwanderte, einem nutzlosen Überbleibsel ihrer weiblichen Natur, dessen ursprüngliche Bedeutung ihr nur noch vage bekannt war. Wahrscheinlich lag es daran, dass in ihrer Welt menschlicher Nachwuchs per Gesetz nach Quoten begrenzt im Reagenzglas gezeugt und danach in Brutstationen aufgezogen wurde.
    Irritiert ließ sie es geschehen, dass Khaled die beiden straffen Erhebungen über ihren Rippen wie unbeabsichtigt streifte, wobei sich sein Atem beinah unmerklich beschleunigte. Die Art, wie er sie berührte, zart und doch forschend, erschien ihr überraschend angenehm.
    »Du bist in jedem Fall eine Frau«, stellte er beinahe beruhigt fest, nachdem sich ihre Brustspitzen wie unter einem plötzlichen Kälteschauer |83| aufgestellt hatten. »Eine sehr aufregende dazu. Und glaub mir, es kostet einen Mann einiges an Zurückhaltung, um nicht auf der Stelle ein Bett mit dir teilen zu wollen.«
    »Was würde er dort mit mir tun?« In ihrer Stimme lag ein Anflug kindlicher Neugier.
    »Das zum Beispiel.« Er küsste ihren Nacken, so sanft, dass sie es kaum spürte, und doch genug, dass sie Mühe hatte, das leichte Beben ihres Körpers zu unterdrücken. Ein bisher unbekanntes, wohliges Frösteln überraschte sie, und am liebsten wäre sie vom Pferd gesprungen und davongelaufen, auch wenn sie sich nach seiner Nähe regelrecht sehnte. Als ob er ihre Unsicherheit gespürt hätte, ließ Khaled seine Hände ganz sacht hinabgleiten und verweilte wie beiläufig einen Moment in ihrem Schoß, bevor er die Zügel erneut aufnahm. Lyn wusste nicht, ob sie erleichtert oder enttäuscht sein sollte, dass er von ihr abließ und sich wieder seinem Pferd zuwandte.
    »Und du willst mir tatsächlich weismachen, dass du die Unterschiede zwischen Männern und Frauen nicht kennst.« Wieder grinste Khaled breit. »Selbst in der Christenbibel steht: Das Weib solle dem Manne untertan sein. Auch wenn sich längst nicht alle Christinnen daran halten«, fügte er schmunzelnd hinzu.
    Lyn, die nach Atem gerungen hatte, um ihren Verstand zu klären, spürte Widerstand in sich aufkeimen. »Die Sache, dass eine Frau einem Mann untertan sein soll, erscheint mir höchst unlogisch.«
    Obwohl sie sich denken konnte, dass Khaleds Vorstellungen dem Einfluss einer anderen, kulturellen Erziehung entsprangen, war sie nicht bereit, seinen Ansichten ohne weiteres zuzustimmen. Lion hatte ihnen den Auftrag erteilt, diese Welt schonend auf das vorzubereiten, was noch

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