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Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Andr
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folgen sollte. Und obwohl er es auf die Templer und ihren Orden bezogen hatte, konnte es nicht schaden, wenn sie diesem Starrkopf, der nun hinter ihr saß, beibrachte, dass sein Denken rückständig war und eines Tages zur Katastrophe führen würde.
    »Erklär mir, warum es einen Unterschied zwischen den Geschlechtern geben sollte. Beide verfügen – wenn auch mit kleinen, völlig unerheblichen Abweichungen – über die gleiche biologische Ausstattung. Alleine die geistigen und körperlichen Fähigkeiten unterscheiden Individuen voneinander – dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt.«
    |84| Khaled zögerte. »Was mich interessieren würde …« Wieder stockte er. »Allem Anschein nach bist du noch Jungfrau, nicht wahr?«
    »Jungfrau?« Lyn wusste beim besten Willen nicht, worauf er hinauswollte. Collart hatte Rekruten als Jungfrauen bezeichnet, die noch nie einen Menschen getötet hatten. Eine Stimme in ihrem Innern riet ihr, dass es besser war, diese Unterhaltung zu beenden, aber Khaled forderte ihren Widerspruch heraus, und diese seltsame Konversation hielt sie davon ab, über Makos Tod und ihre verzweifelte Lage nachzudenken.
    »Nein«, erwiderte sie mit Bedauern und dachte an jene Männer, die sie im Hangar von ONOGEN getötet hatte. »Ich bin leider keine Jungfrau mehr. Ich habe bereits mehrere Männer auf dem Gewissen.«
    »Oho! Gleich mehrere.« Khaled grinste hintergründig. »Warum zierst du dich dann so? Du musst dich nicht schämen. Den meisten Christenfrauen macht es nichts aus, jeden denkbaren Kerl zur Strecke zu bringen, der auch nur im Geringsten dazu in der Lage ist, sie zu befriedigen.«
    Er schafft es tatsächlich, mich vollkommen zu verunsichern, dachte sie. Zumal Khaled sie noch näher zu sich heranzog. Sie konnte seinen schneller werdenden Herzschlag spüren und seine Lippen, die wie zufällig über ihren Nacken strichen.
    Was wäre, wenn sein merkwürdiges Verhalten etwas mit Lions gelegentlicher Aufklärungsstunde zu tun hatte? Vereinzelt war er dabei auf die damals übliche, konventionelle Zeugung von Nachkommen eingegangen. Diese archaische Form der Fortpflanzung zwischen Mann und Frau galt in ihrer Zeit als rückständig. Obwohl in Rebellenkreisen in letzter Zeit mehr und mehr Stimmen laut geworden waren, die für die Wiedereinführung natürlicher Zeugung und Elternschaft plädierten, zumal es für sie ohne die regierungsgesteuerten Brutstätten keine Möglichkeit für eigenen Nachwuchs gab.
    Inoffiziell hieß es, der damit verbundene Akt sei gar nicht so unangenehm. Warum sonst ließen die Führer der Neuen Welt und ihre dekadenten Befürworter inzwischen Roboter konstruieren, die echten Männern und Frauen verblüffend ähnlich sahen. Über illegale Adressen konnte man sie für horrendes Geld beziehen, um – wie es hieß – mit ihnen den Zeugungsakt gefahrlos und aus reinem Vergnügen nachvollziehen zu können. Angeblich waren solche Maschinen als kleine |85| Aufmerksamkeit für besondere Leistungen auch an verdiente Unterstützer der Regierung vergeben worden.
    Red Collart hatte auch eine solche Maschine besessen. Eines Tages hatte Lyn dieses seltsam anmutende Wesen gesehen. Es hatte völlig nackt in der Küche gesessen, als sie in Collarts Wohnung etwas abholen musste. Zu ihrem Erstaunen war es keine Frau gewesen, sondern ein Mann.
    »Spielst du auf die konventionelle Zeugung von Nachkommen an?« Wahrscheinlich hielt er sie für verrückt, aber sie musste einfach wissen, ob es das war, worauf er hinauswollte.
    Ihr Beschützer schaute verdutzt. »Konventionelle Zeugung von Nachkommen«, wiederholte er mit einer seltsamen Betonung. Lyn spürte abermals, wie sein Brustkorb erbebte, weil er ein Lachen zu unterdrücken versuchte.
    »Jetzt machst du dich über mich lustig«, stellte er mit tadelnder Stimme fest.
    »Nein, warum sollte ich?«, erwiderte Lyn.
    »Vielleicht, weil du denkst, dass ich ein Narr bin, der seine gute Erziehung vergisst und mit einem christlichen Mädchen eine Unterhaltung führt, die ihn leicht den Kopf kosten könnte, wenn er die gleiche Unterhaltung mit einer Muslima führen würde, besonders wenn sie streitbare Brüder hat.«
    »Mein Bruder ist tot, also brauchst du dich nicht mehr vor ihm zu fürchten«, entfuhr es Lyn. Die plötzliche Trauer in ihrer Stimme war unüberhörbar. Khaled schwieg einen Moment, bevor er mit ernster Miene fortfuhr. »Dann war er der Mann mit dem Schwert, der von dem Fatimiden enthauptet

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