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Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Andr
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wurde?«
    Lyn schnellte herum und fixierte Khaleds hellbraune Augen. »Also doch, du hast es gesehen!« Ihre Stimme klang vorwurfsvoll. »Warum bist du uns nicht zu Hilfe gekommen?«
    »Ich war zu weit weg, um etwas ausrichten zu können«, gab er bedauernd zu. »Ich bin auf den Hügel geritten, um mir einen Überblick über die Lage zu verschaffen; und dann sah ich, wie dein Bruder von dem Fatimiden getötet wurde und deine Schwester euch offenbar besser schützen konnte, als meine Männer und ich es je vermocht hätten.«
    Lyn wurde ärgerlich. »Und warum hast du davon nichts gesagt, als du Makos Schwert inspiziert hast?« Sie spürte, wie er tief durchatmete.
    »Weil ich nicht wusste, ob ich meinen Augen trauen konnte, und mir |86| nicht klar war, was deine Schwester mit mir anstellen würde, wenn ich ihr sage, dass ich ihr Geheimnis kenne.«
    »Und was bringt dich dazu, mir zu vertrauen? Glaubst du, ich bin weniger gefährlich?«
    »Du hast ein gutes Herz, so was kann ich spüren«, bekannte er hastig, wobei seine Stimme vor Aufregung bebte. »Aber vielleicht willst du mir erklären, was das für eine Waffe ist und wie es überhaupt möglich ist, dass sie lebendige Tiere und Menschen in Staub verwandeln kann?«
    Lyn schüttelte den Kopf. »Nein, das kann ich nicht. Oder besser – ich darf nicht. Erstens würdest du es sowieso nicht verstehen, und zweitens wäre Rona ziemlich wütend, wenn ich es ohne Absprache täte.« Ihr Blick streifte den Horizont, wo im Westen eine leuchtend rote Sonne in einem lilafarbenen Wolkenmeer versank.
    »Seid ihr Zauberinnen?« Khaleds Stimme verriet seine Anspannung.
    Lyn ahnte, was er damit meinen konnte. Lion hatte ihnen einiges über den kruden Aberglauben des Mittelalters beigebracht.
    »Ich glaube nicht, dass dieser Begriff zutreffend wäre«, antwortete sie diplomatisch, dabei hatte sie weit mehr Angst davor, was er erst von ihr denken würde, wenn sie ihm tatsächlich die Wahrheit präsentierte, als dass er sie in einer Welt des Irrationalismus als Hexe oder Zauberin bezeichnete.
    Khaled brachte sein Pferd zum Stehen. Dann sah er sie mit zusammengezogenen Brauen an. »Denkst du, mir ist entgangen, dass du den Jungen geheilt hast? Er wäre elendig verreckt, wenn du ihm nicht geholfen hättest. Wenn man es genau betrachtet, hast du damit gleich drei Menschen das Leben gerettet. Das des Jungen, seiner Mutter und auch das seines Vaters. Er ist Schneider am Königshof in Jerusalem und dort zurückgeblieben. Ihm hättest du ebenso gut ein Grab schaufeln können, wenn seine Frau und sein Sohn in der Wüste gestorben wären.«
    Khaleds Lider verengten sich. »Bei Allah, willst du mir nicht sagen, welche übernatürlichen Kräfte dir und deiner Schwester eigen sind?«
    Lyn spürte seine Aufregung körperlich. Es hatte ihn einiges an Überwindung gekostet, sie und Rona bisher nicht auf das Geschehene anzusprechen, aber es war ihm wohl zu wichtig, als dass er auf Dauer darauf hätte verzichten können. In jedem Fall war er nicht der überlegene Krieger, den er mit seiner abgeklärten Mimik nach außen darzustellen versuchte. Lyn durchflutete ein unbekanntes, starkes Gefühl |87| der Anziehung beim Anblick dieses beeindruckenden Mannes, der sich ihr gegenüber nicht scheute, seine Furcht zu zeigen.
    Verzweifelt suchte Lyn nach einer Erklärung. Es war zu riskant, ihm die Wahrheit zu sagen, abgesehen davon, dass er sie nicht verstand, oder besser – nicht verstehen konnte.
    »Es ist kompliziert«, begann sie mit Nachdruck in der Stimme. »Vielleicht würde es dir Angst machen, vielleicht würdest du mich für verrückt erklären.«
    »Angst ist ein Luxus, den ich mir im Grunde nicht leisten kann«, erwiderte er bitter. »Es gibt nicht Wenige, die mich als einen Assassinen verfluchen. Womit sie recht haben dürften, wenn es darum geht, mir nachzusagen, dass ich mich wie alle Anhänger unseres Glaubens in den Mysterien auskenne und um kosmische Zusammenhänge weiß, die jedem Nichteingeweihten den Schlaf rauben würden. Also brauchst du weder auf mein Gemüt noch auf meinen Verstand Rücksicht zu nehmen.«
    Lyn fühlte sich plötzlich noch unbehaglicher. Hatte Lion sie nicht ausdrücklich vor den Assassinen gewarnt? Hatte er nicht gesagt, mit ihnen hätte alles seinen Anfang genommen? Sie seien die meuchelmordenden Terroristen der Kreuzzüge gewesen, die späteren Generationen vorgelebt hätten, wie man Unruhe stiftet? Also musste sie doppelt vorsichtig sein.
    »Die Welt, aus der wir

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