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Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Andr
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ehrlicher Begeisterung. »Meine Schwester sollte es auch probieren, es ist …«
    Mit einem Fingerschnippen befahl Khaled einem umherstehenden Diener, aus einer gläsernen Karaffe nachzuschenken.
    Allein der Geruch war faszinierend, vom Geschmack ganz zu schweigen. Genießerisch setzte Lyn von neuem an.
    »Nicht!« Rona stand plötzlich neben ihr und entriss ihr den Becher mit einer geradezu fanatischen Entschlossenheit. Der Inhalt schwappte über den Rand und platschte zu Boden, doch das kümmerte Rona nicht. Sie streckte den kläglichen Rest Khaled entgegen und sah ihn auffordernd an. »Du solltest als Erster trinken, bevor du meine Schwester dazu verführst!«
    »Unter Verführung stelle ich mir etwas anderes vor …« Khaled grinste gelassen, trotzdem konnte Lyn seinen Unmut spüren.
    »Rona! Was machst du da?« Lyn gab sich keine Mühe, ihre Missbilligung über das Verhalten ihrer Schwester zu verbergen.
    Ronas Augen funkelten argwöhnisch. »Hast du gar keine Angst, dass er dir Drogen einflößen könnte, um dich gefügig zu machen? Oder Gift, um dich zu töten?«
    |96| »Das lässt sich recht einfach klären.« Khaled nahm den Becher und trank einen großen Schluck. Danach zwinkerte er Rona aufmunternd zu und schloss genießerisch seine Lider. »Es schmeckt wahrhaftig wunderbar! Du solltest es auch einmal versuchen.« Er setzte ein zufriedenes, wenn auch leicht spöttisches Grinsen auf und hielt Rona einladend den Becher entgegen. »Überzeugt? Oder willst du lieber warten, bis ich tot umfalle?«
    Rona wirkte immer noch skeptisch. »Ich will auf der Stelle wissen, was das für ein merkwürdiges Zeug ist!«
    Khaled lächelte milde und unterzog den Sharbat demonstrativ einer prüfenden Begutachtung. Lyn kam es vor, als ob er das Getränk durch bloße Betrachtung einer chemischen Analyse unterziehen wollte.
    »Sauermilch, Orangensud, Zuckersirup und Eis aus den schneebedeckten Bergen des Libanon. Alles in allem vollkommen harmlos. Wenn du willst, lasse ich dir gerne einen frischen Becher bringen.«
    »Nein, danke«, entgegnete Rona einigermaßen unfreundlich.
    »Den ich selbstverständlich vorkosten werde«, fügte Khaled mit einem ironischen Unterton hinzu.
    Lyn bedachte ihre Schwester mit einem tadelnden Blick. »Bist du übergeschnappt?«, zischte sie in ihrer eigenen Sprache. »Er wollte nur nett sein. Das Getränk schmeckt wirklich großartig. Ich habe selten etwas Köstlicheres getrunken.«
    Rona richtete sich auf und nahm gegenüber Lyn eine unmissverständliche Haltung ein. »Und was hättest du getan, wenn ich recht behalten hätte und das Zeug vergiftet gewesen wäre?«
    »Denkst du, ich wäre blöd?«, erwiderte Lyn leise und deutete auf ihre Brust, wo sie unter den Kleidern verborgen ein kleines Medikamentendepot mit sich trug. »Selbstverständlich habe ich vorab einen antitoxischen Blocker eingeworfen. Aber wie du siehst, hatte unser Gastgeber nicht die leiseste Absicht, mich umzubringen.«
    Khaled hatte nicht verstehen könne, was sie sprachen; aus Höflichkeit hatte er sich seinem angeblichen Templerfreund zugewandt.
    Interessiert beobachtete Lyn, wie sich Khaleds Miene verdüsterte, als er Berengar ins Visier nahm, der immer noch gut fünf Meter entfernt bei seinem Pferd verharrte und sich mit einem anderen Templer unterhielt. Abrupt kehrte sein angespannter Blick zu Rona zurück. »Was hat Berengar über mich erzählt?«, fragte er gefährlich leise.
    |97| »Er ist der Meinung, dass du ein Mann bist, vor dem man sich in Acht nehmen sollte«, entgegnete Rona barsch.
    »Ich dachte, wir vertrauen einander.« Khaled lächelte übertrieben charmant. »Ganz gleich, was man sich über mich erzählt, ich bin ein Mann von Ehre und stehe zu meinem Wort. Aber natürlich weiß ich nicht, wie es dort ist, wo du herkommst.«
    Rona ließ sich nicht anmerken, dass sie sich überrumpelt fühlte.
    »Danke für das großzügige Angebot.« Sie wich Khaleds Blick aus. »Und wie geht es nun weiter? Ich dachte, du wolltest uns unverzüglich zu den Templern bringen?«
    »Ich werde uns beim Hauptmann der Palastwache anmelden«, lenkte er ein. Seine Hand wanderte zu seinem Dolch. »Und dafür sorgen, dass man euch bis zur Rückkehr des Großmeisters aus Akko adäquate Unterkünfte zur Verfügung stellt. Danach müssen wir abwarten, ob er bereit ist, euch zu empfangen.«
    Rona überlegte, zu widersprechen, aber gemeinsam mit Lyn entschied sie sich, Khaleds Angebot zu folgen. Allein durch sein majestätisches Auftreten

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